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Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition)

Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition)

Titel: Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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wieder hier waren, gab Martin Geld für Louie ab.«
    Warum zum Teufel hatte das niemand überprüft?
    »Er gab Geld ab?«
    »Tausend Kronen, die David verdient hatte und die ich bekommen sollte, für Louie. Das habe ich doch schon gesagt.« Sie schwieg und kaute an einem Nagel. »Ich glaube, das tat er hauptsächlich, um mir zu imponieren und um zu zeigen, dass er ein guter Vater war. Lindberg kam hierher und brachte das Geld.«
    »Fuck, das gibt’s doch gar nicht. Ich muss los. Ich muss ins Präsidium.«

45
    Als er im Wagen saß und Richtung Bunker fuhr, rief Henriette Nielsen an.
    »Sind Sie beschäftigt?«
    »Das kann man wohl sagen. Was gibt’s?«
    »Ich glaube, Sie sollten zum Blågårds Plads kommen. Ich bin in der Wohnung. Moussa hält Hof, eine Handvoll Journalisten ist da, und zwar auf der Straße direkt unter mir.«
    »Er macht was?«
    »Redet, spielt sich auf, gestikuliert. Ihre Freundin von TV 2 ist da, Sonne, BT und Jyllands Posten. Keine Kleinigkeiten, die er da von sich gibt.«
    Außer Axel wusste keiner, dass Lindberg Enver Davidi kannte, und er konnte ihn auch später noch damit konfrontieren. Das hätte obendrein den Vorteil, dass weniger Leute im Präsidium wären und er ihn in Ruhe dazu verhören könnte.
    »Schicken Sie mir eine SMS , wenn Sie da sind, dann komme ich zur Hintertür und lasse Sie rein.«
    Er parkte den Wagen in der Korsgade und ging in den Innenhof, eine große, offene, grasbewachsene Fläche mit Spiel- und Grillplatz, Tischen und Stühlen für die Bewohner der umgebenden Häuser. Er entdeckte Henriette Nielsen etwa hundert Meter entfernt in einer Tür.
    Im dritten Stock des um die Jahrhundertwende errichteten Backsteinhauses betrat er eine herrschaftliche Wohnung, in der es nur ein Zimmer mit Aussicht auf den Blågårds Plads gab, die übrigen Räume gingen auf den Hof hinaus. Axel warf einen Blick in die drei anderen Zimmer, die mit hoher Decke und teuren dänischen Designermöbeln ausgestattet waren.
    »Wer wohnt hier?«
    »Ein Typ, der für ein Jahr nach New York musste und seine Wohnung vermieten wollte.«
    Axel trat an das dreiteilige Fenster, aus dem man direkt aufden Platz sehen konnte. Hinter einem Flügel, der mit Spezialfolie beklebt war, befanden sich zwei Kameras und ein Fotograf, der gerade Aufnahmen in Serie schoss.
    Moussas Stimme füllte den Raum. Sie strahlte eine natürliche Selbstsicherheit aus, die nicht zu verkennen war, ruhig, tief und autoritär. Axel verabscheute alles, wofür Moussa stand, aber er hatte Respekt vor dessen Stärke, denn er wusste, dass es nicht einfach war, Moussas Position zu erreichen.
    »Wir haben mit den Unruhen nichts zu tun. Ihr habt doch selbst gesehen, was passiert ist. Sind es die Jungs vom Blågårds Plads oder sind es alle möglichen Krawallmacher aus ganz Europa, aus Berlin und sonst woher, die Randale machen? Es versteht sich doch wohl von selbst, dass wir hier keine Geschäfte zerschlagen und Autos anzünden, oder?«
    Dann durchdrang Dorte Neergaards Stimme das Zimmer. Axel sah Moussa zu, wie er zurückgelehnt auf einem Caféstuhl vor dem Escobar saß, mit breitem Lächeln erzählte und das Gesagte mit großen Gesten unterstrich. Das war seine Prime Time, mit Dorte Neergaard vor sich und einem Kamerateam im Rücken. Offenbar wollte er nicht, dass sein Gesicht gefilmt wurde. Um sie herum saßen und standen fünf Journalisten und eine größere Gruppe junger Leute, Einwanderer der zweiten Generation.
    »Aber ihre Jungs waren doch auch dabei, als hier alles Amok lief und die Schaufenster der Geschäfte eingeschlagen wurden, oder etwa nicht?«, fragte Dorte Neergaard.
    »Da ist nichts dran. Das ist eine Behauptung der Polizei, um von ihrem eigenen Versagen abzulenken. Die Polizei ist verzweifelt. Vor zwei Tagen habe ich mich hier auf dem Platz mit einem Polizisten getroffen. Er hat mir Drogen angeboten, wenn ich ihm bei einer Sache helfe, mit der er selbst nicht fertig wird.«
    Die Journalisten um den Tisch herum wurden schlagartig munter, und die Fragen hagelten nur so auf Moussa herab. Axel spürte ein mulmiges Gefühl in sich aufsteigen.
    »Wer war das?«

    »Können Sie das beweisen?«
    »Wobei sollten Sie ihm helfen?«
    Axels Blick begegnete dem Henriette Nielsens.
    »Ich habe dazu keinen weiteren Kommentar, aber wenn er jetzt hier wäre, würde ich ihn wiedererkennen.«
    Die Journalisten versuchten es noch einmal, aber Moussa hielt sich zurück.
    Axel wandte sich an Henriette Nielsen.
    »Wie zum Teufel habt ihr das mit

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