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Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition)

Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition)

Titel: Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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vernichten.
    »Wissen Sie, wie es mit Lindberg weitergeht?«
    »Er wird heute wieder verhört, aber sie werden wohl bald einsehen müssen, dass es nichts bringt. Unsere Audiotechniker sind die Aufnahme durchgegangen, und es ist zwar nicht völlig auszuschließen, dass er es ist, der spricht, aber die Chancen liegen nur bei ein paar Prozent.«
    »Wie das?«
    »Lindberg ist Kopenhagener. Die Stimme geht mehr in Richtung Gladsaxe.«
    »Und deshalb kann er es nicht sein?«
    »Kaum. Dialekte ein längeres Gespräch über nachzuahmen, ist nicht so einfach. Ein Experte hat die Stimmen verglichen, und es ist unwahrscheinlich, dass es dieselbe Person ist.«
    »Ich gehe davon aus, dass Kettler darüber Bescheid weiß?«
    »Ja, natürlich.«
    »Warum lassen sie ihn dann nicht laufen?«
    »Das werden sie wohl tun, wenn die Frist abläuft, aber vorher versuchen sie sicher noch, etwas anderes zu finden, das ihn belastet.«
    Axel schwieg einen Moment. »Hat sich mal jemand Lindbergs Vergangenheit angesehen?«
    »Darin sind Sie ja wohl Experte, wie ich gehört habe«, sagte sie mit leicht provokantem Unterton.
    »Nicht das, sondern ob es einen Zusammenhang zwischen ihm und Davidi gibt? Hat er jemals etwas über ihn geschrieben? Ist er in Makedonien gewesen? Kennt er Piver? Kennt er die WG , in der Piver gewohnt hat? Hätte Piver ihn wiedererkannt und ihm vertraut?«
    »Das weiß ich nicht. Das liegt nicht in meiner Zuständigkeit. Aber das können Sie ja wohl prüfen, ohne dabei jemandem auf die Zehen zu treten.«
     

    Laila Hansen wollte ihn gerne sehen. Sie hatte sich freigenommen, um mit Louie zu Hause zu bleiben, sagte sie, aber der Junge wollte lieber zur Schule, weil dort ein Fußballturnier stattfand.
    Er parkte den Wagen direkt hinter dem dunkelblauen Zivilfahrzeug der Kollegen, stieg aus, ging zur Fahrerseite, legte eine Hand auf das Dach und beugte sich hinunter.
    »Irgendwelche Vorkommnisse?«
    »Nicht, seit du das letzte Mal hier warst«, lachte der eine, »aber besten Dank, dass wir hier im Warmen sitzen können, anstatt unten beim JuZe herumzurennen.«
    »Ihr könnt jetzt Schluss machen. Ich übernehme.«
    »Hoffentlich wird es etwas ruhiger als das letzte Mal.«
    Der Kollege grinste verschmitzt, tippte grüßend mit der Hand an die Stirn, schob sich im Sitz zurecht und ließ den Motor an. Über das Dach des Wagens hinweg konnte Axel Laila am Fenster stehen sehen. Die Arme verschränkt, starrte sie mit fernem Blick zu ihm herüber, als habe sie sich in ihrem inneren Chaos verloren. Der Vorfall mit den drei Idioten vom Blågårds Plads hatte ihr sicher nicht gerade gutgetan. Er dachte an Emma und daran, wie es ihm gehen würde, wenn er Zeuge einer solchen Szene geworden wäre. Hatte Louie etwas gesehen? Hatten ihn die Geräusche geweckt? Oder vielleicht die Kollegen, als sie kamen, um Moussas Handlanger abzuholen?
     
    Sie öffnete ihm die Tür, und er spürte gleich ihre Unruhe. »Komm rein«, sagte sie abwesend, sah ihm aber dennoch in die Augen, als er an ihr vorbei in den engen Flur trat, mit einem Blick voller … ja, was?
    Zärtlichkeit, Begierde, Angst, Unsicherheit? Er meinte, all das in ihrem Gesicht lesen zu können, war aber außerstande, die Ursache dafür zu verstehen, weil er eine kaum zu bändigende Lust auf sie verspürte. Es war nichts, das von woanders herkam und etwas ersetzen oder die vielen Lücken füllen sollte, sondern reine und unverfälschte Lust. Das Gefühl tobte wie ein Unwetter in ihm, er wollte sie haben, ihren Körper spüren, mitihr im Bett liegen, die Arme um sie legen und sie halten. Ohne dass er wusste, woher es kam.
    Sechs Stunden, bis er abgelöst würde. Und mindestens vier, bis Louie nach Hause käme.
    »Dieser Kerl, den ihr verhaftet habt, hat er es getan?«, fragte sie.
    »Das glaube ich nicht.«
    »Warum?«
    »Weil ich ihn kenne. Er ist ein Scheißkerl, aber er ist nicht der Typ, das hier passt nicht zu ihm, und ich kann einfach kein Motiv erkennen.«
    »Wer war es dann? Wisst ihr schon irgendetwas?«
    »Nein, aber wir kommen der Sache näher.«
    »Der Verhaftete, wer ist er?«
    »Ein altgedienter Autonomer, jetzt nennt er sich Journalist, arbeitet für ein Internetportal, das sich Modpress nennt. Er heißt Martin Lindberg.«
    »Martin? Ihr habt Martin Lindberg verhaftet? Ich kenne ihn.«
    »Wie meinst du das?«
    »Und er kennt … kannte David.«
    »Was?«
    »Er hat David in Makedonien kennengelernt. David hat für ihn und ein paar andere Journalisten gearbeitet. Und als sie

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