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Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition)

Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition)

Titel: Unruhe: Der erste Fall für Kommissar Steen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jesper Stein
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lachte.
    »Keine Angst, mein Freund, ich will dich nicht aufschneiden. Jedenfalls noch nicht. Aber wenn du nicht besser auf dich aufpasst, liegst du bald bei mir auf dem Tisch, das garantiere ich dir.«
    Axel versuchte, seinen Körper zu spüren, aber er war nicht da. Nur seine Gesichtshaut schien straff gespannt, keine Schmerzen, einfach nur ein Gefühl wie Pergament. Er konnte nicht klar sehen. Da waren eine Bettdecke und ein Tropf, Gips an den Armen, das Geräusch eines EKG s. Er schüttelte den Kopf. Dann begriff er, dass er mit dem einen Auge nichts sehen konnte.

    Der Schwede sah plötzlich sehr ernst aus.
    »Ich wurde zum Tatort gerufen. Eine vollkommen verbrannte Leiche. Dann hörte ich von dir und bin hierhergekommen. Wie fühlst du dich?«
    »Keine Ahnung. Wo war sie?«
    »Wer? Die Leiche? Vor einem Container. Dich fanden sie mit dem Gesicht in einer Pfütze.«
    »Wie spät ist es?«
    »Fünf Uhr morgens. Du bist eben erst aus dem Aufwachzimmer gekommen.«
    Axel versuchte, den Arm zu heben, musste es aber aufgeben. Er wollte sein Gesicht abtasten.
    »Damit solltest du noch ein paar Tage warten. Du hast zwei Brüche.«
    Der Schwede sah ihn lächelnd an, aber die Falten auf der Stirn zeigten, wie besorgt er war.
    »Wie sehe ich aus?«
    »Verbrannt. Wenn ich ehrlich sein soll, siehst du aus wie ein Brathähnchen, zumindest die eine Gesichtshälfte. Du wirst Narben behalten, aber außer Haaren, Haut und Augenbrauen ist nichts groß in Mitleidenschaft gezogen worden, wenn man deiner Krankenakte Glauben schenken kann. Dein Ohr ist nicht geschmolzen, dein Auge offenbar unverletzt.«
    »Haben sie Liz gefunden? Und das Geld in Sonnes Wagen?«
    »Ich weiß nur, dass sie im Kofferraum eines Wagens ein Mädchen gefunden haben. Sie war am Leben. Was ist passiert?«
    Axel erzählte ihm, wie Sonne ihn überrascht und was er gesagt hatte und wie es geendet war.
    »Du hast ihn gekriegt«, sagte der Schwede trocken. »Wie immer. Aber du solltest vielleicht darüber nachdenken, ob du in Zukunft so weitermachen willst.«
    »Wo sind meine Sachen?«, fragte Axel.
    »Bist du noch ganz bei Trost? Du kommst hier vorläufig nicht raus.«
    »Das meine ich nicht. Wo ist meine Hose?«

    Der Schwede schaute sich um. Öffnete den Schrank, nahm eine Tüte heraus.
    »Hier vielleicht?«
    Er öffnete die Tüte, und Axel erkannte Jacke und Hose wieder.
    »Pfui Spinne, wie das stinkt«, sagte der Schwede. Axel wollte nach den Sachen greifen, doch es gelang ihm nicht.
    »Ist ein USB -Stick in der Tasche?«, fragte er.
    Der Schwede durchsuchte die Hosentaschen, fand den Stick und hielt ihn hoch.
    »Der hier?«
    »Nimm ihn. Pass bitte für mich darauf auf.«
    Der Schwede schob ihn in seine Tasche.
    »Was ist mit Emma? Weiß sie, dass ich hier bin?«
    »Ich habe Cecilie angerufen und gesagt, was passiert ist. Sie kommen morgen.«
    »Danke.«
    »Ich habe gehört, dass ihr Streit hattet, wegen Emmas Besuch im Leichenschauhaus. Ich habe Cecilie erzählt, dass es nicht so dramatisch war. Meinst du, ihr könnt euch wieder versöhnen?«
    »Das weiß ich wirklich nicht. Sie will mich zwingen, mit ihr zu einer Beratung zu gehen. Wenn ich nicht mitgehe, will sie mich als Haschisch rauchenden Vater beim Jugendamt anschwärzen, der die Toten im Leichenschauhaus auf seine Tochter aufpassen lässt, während er selbst zusieht, wie das neueste Mordopfer aufgeschlitzt wird.«
    »Hast du mal daran gedacht, dass sie das um eurer Tochter willen tut und nicht, um dir das Leben zur Hölle zu machen?«
    »Auch du, mein Sohn Brutus.«
    »Ich meine nur, Emma hat es vielleicht nötig, dass ihr das zusammen hinkriegt – jedenfalls nötiger als Krieg zwischen euch. Und vielleicht würde es dir auch helfen, ein wenig zur Ruhe zu kommen. Solche Dinge haben eine Tendenz, einen von innen aufzufressen.«
    Axel sah aus dem Fenster. Es war schwer, dem Schweden zu widersprechen.

    »Ich verschreibe dir Schlaftabletten, dann kannst du ja sagen, dass du mit dem Haschisch aufgehört hast.«
    In diesem Moment ging die Tür auf, und ein Arzt kam herein. Axel war erleichtert.
    »Der Patient hat Besuchsverbot, er muss schlafen. Sein Körper war in einem Schockzustand, er hat starke Verbrennungen und braucht Ruhe.«
    Der Schwede hob die Hände, als ergebe er sich. Der Arzt ging um das Bett herum und stellte den Tropf neu ein. Axel spürte sofort die Ruhe, die ihn überströmte, er kicherte und glitt davon.
     
    Als er aufwachte, war es Morgen. Er war alleine im Zimmer. Der Verband vor

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