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Unsichtbar und trotzdem da - 02 - Unter der Stadt

Unsichtbar und trotzdem da - 02 - Unter der Stadt

Titel: Unsichtbar und trotzdem da - 02 - Unter der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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einigen Säulen. Auf die Säulen waren rot-weiße Zeichen gemalt und ab und zu war ein Signallicht an ihnen befestigt, das rot, grün oder blau leuchtete.

    „Das sieht ja aus wie in einer Geisterbahn“, flüsterte Addi.
    Ağan deutete nach vorne. „Da wird es heller!“ Tatsächlich waren ein Stück voraus einige funzelige Lampen an der Decke angebracht. Doch obwohl die Unsichtbar-Affen jetzt ein wenig mehr sahen, gab es immer noch keine Spur von Goffi.
    Plötzlich hielt Ağan alarmiert inne. „Da steht eine U-Bahn.“
    Jenny und Addi drückten sich sofort dicht an die Wand. Ein Stück vor ihnen befand sich wirklich eine dunkle U-Bahn auf dem Gleis.
    Die Unsichtbar-Affen warteten mit angehaltenem Atem. Aber in der U-Bahn regte sich nichts.
    „Wisst ihr was? Die sieht aus wie geparkt“, meinte Jenny schließlich. „Das ist bestimmt der Zug von eben, der macht hier Pause.“
    „Klar“, sagte Addi und nickte. „Los, dann gehen wir weiter!“
    Die drei Freunde setzten sich wieder in Bewegung. Nach wenigen Schritten ging der schmale Fußweg über in einen Metallrost, der wie ein Bahnsteig neben der unbeleuchteten U-Bahn verlief.
    „Seid bloß leise!“ Jenny deutete auf den Boden. „Wenn man auf so einem Gitter zu doll auftritt, dröhnt das, als ob man über eine Trommel joggt.“
    Vorsichtig spähten die Freunde nach vorn. Vor ihnen lag eine Art niedrige Halle, in der die U-Bahn direkt neben dem Rost parkte. Sonst gab es nichts zu sehen. Weder der Mann mit der roten Mütze noch der Fahrer mit der gespenstischen Stimme schienen hier zu sein. Und auch von Goffi war nicht das Geringste zu entdecken.
    „Wenn sie nur nicht Goffi geklaut haben!“, flüsterte Addi.
    „Bestimmt nicht“, gab Ağan hastig zurück. „Dazu ist er viel zu schlau.“
    So leise sie konnten, schoben sich die drei mit kleinen Schritten dicht an der U-Bahn über den Metallrost. Nichts war zu hören.
    In diesem Moment trappelte etwas über ihren Köpfen. Ağan, Jenny und Addi fuhren erschrocken zusammen. Doch dann streckte Ağan die Hand aus und deutete nach oben.
    „Goffi!“, flüsterte er erleichtert.
    Das goldbraune Äffchen saß auf dem Dach der U-Bahn, die im halbdunklen Lampenlicht fast an die niedrige Decke stieß, und beäugte die drei.
    „Goffi, komm her!“, flüsterte Ağan.
    Mit einem Sprung war der Affe auf seiner Schulter.
    „Oh, Goffi! Ich hatte solche Angst um dich.“ Ağan drückte seine Nase in das goldbraune Fell.
    Goffi schnatterte leise. In der Pfote hatte er immer noch das Blatt Papier, das er dem jungen Mann gestohlen hatte. Er wandte sich um und hielt es Addi dicht vor die Nase.
    Addi nahm es ihm ab.
    „Was ist das?“, erkundigte sich Jenny.
    „ ‚Schichtplan‘ “, las Addi vor. „ ‚Treffpunkt vier Uhr Schönleinstraße‘. Sieht aus wie eine Dienstanweisung. Warum Goffi das wohl geklaut hat?“
    „Na, weil du ihn gefragt hast, ob der Mann Ağan entführt hat“, erklärte Jenny. „Er hat bestimmt gedacht, dass du ihm den Auftrag gegeben hast, das Blatt zu holen.“
    „Ja.“ Addi nickte. „Das könnte sein. Aber warum ist er den beiden dann auch noch nachgerannt? Und warum hat er so wild gefaucht?“
    „Ich weiß es nicht“, gab Jenny zu. „Das müssen wir rausfinden!“
    „Pssst!“, zischte Ağan auf einmal und deutete nach vorne. Hinter der U-Bahn, am Ende des Bahnsteiggitters, lag eine blau gestrichene Wand. Und an dieser Wand kamen im schwachen Licht zwei große Schatten angetanzt. Im nächsten Moment hörten die Unsichtbar-Affen auch noch zwei undeutliche Stimmen, die miteinander sprachen.
    „Der Dschinn!“, flüsterte Ağan. „Da ist der Dschinn! Es war doch eine Falle! Wir müssen uns sofort verstecken!“
    Jenny, Addi und Ağan sahen sich hastig um. Aber sie standen genau in der Mitte der U-Bahn, links lag eine Wand und rechts stand der Zug. Zu beiden Seiten gab es keinen Ausweg.
    „Unsichtbar und trotzdem da“, mahnte Jenny ihre Freunde. „Wir müssen dafür sorgen, dass wir nicht bemerkt werden.“
    „Aber hier sind nur wir, da funktioniert es nicht!“, keuchte Ağan. „Kinder werden nur an Orten übersehen, wo Erwachsene in der Nähe sind. Wenn nur wir da sind und dann noch an einem verbotenen Ort, übersieht uns keiner.“
    „Stimmt!“, meinte Addi. „Aber wir sind ja nicht die Einzigen hier.“
    Er streckte die Arme aus und nahm Goffi von Ağans Schulter.
    „Goffi“, flüsterte er und deutete in die Richtung, aus der sie gekommen waren. „Wenn ich los sage, lauf

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