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Unsichtbar und trotzdem da - 02 - Unter der Stadt

Unsichtbar und trotzdem da - 02 - Unter der Stadt

Titel: Unsichtbar und trotzdem da - 02 - Unter der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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an.
    „Darf ich das etwa nicht sagen, dass du die beiden so nett findest?“ Frau Schneider schüttelte den Kopf. „Na ja“, fügte sie dann hinzu. „Jenny hat auch gesagt, dass ihr nicht so gut Tennis spielenkönnt wie sie.“ Sie fasste nach einer Schöpfkelle. „Ich freue mich jedenfalls, dass ich euch endlich persönlich kennenlerne. Habt ihr Hunger? Es gibt Königsberger Klopse oder Hühnerfrikassee.“
    Addi strahlte. „Lecker! Ich nehme die Klopse.“
    „Ich auch“, rief Jenny.
    „Ist da Schweinefleisch drin?“, erkundigte sich Ağan.
    Jennys Mutter nickte.
    „Dann nehme ich bitte das Hühnerfrikassee.“
    „Gute Wahl, mein Lieber! Da sind ganz frische Kapern dran. Die habe ich vorhin erst aus der Delikatessenabteilung bekommen. Und möchtest du dazu Kartoffeln oder Reis?“
    „Reis“, antwortete Ağan.
    Frau Schneider sah ihn entzückt an. „Nur so isst man Hühnerfrikassee! Endlich mal ein Feinschmecker, den ich bewirten darf. Lass es dir munden!“
    Lächelnd machte sie ihre Töpfe auf und füllte mit der Schöpfkelle nacheinander drei Teller.
    Zwei Minuten später saßen Jenny, Ağan und Addi dicht am Tresen an einem der großen Fenster mit Blick auf den Wittenbergplatz. Jennys Mutter hatte nicht zu viel versprochen. Die Königsberger Klopse und das Hühnerfrikassee schmeckten köstlich. Doch plötzlich ließ Ağan seine Gabel sinken und sah seine Freunde bedrückt an.
    „Und wie finden wir jetzt den U-Bahn-Dschinn?“, fragte er leise.
    „Na, ganz einfach“, meinte Jenny, während sie eine Kartoffel in der Buttersoße zerdrückte. „Wenn er wirklich hinter dir her ist, dann müssen wir nur wieder in den U-Bahnhof Hermannstraße gehen, dann wird er schon kommen, um dich zu schnappen.“
    Addi nickte schmatzend. „Klingt logisch. Du bist der Köder.“
    „Ja“, murmelte Ağan betrübt. „Das fürchte ich auch.“
    Addi schob sich den nächsten Klops in den Mund. „Ist doch super, wenn wir deinen Dschinn fangen. Aber müssen wir dazu nicht alle irgendwie in diesen Geisterzug reinkommen?“
    Jenny riss ihre Hände in die Höhe. „Na klar! Wir müssen ihn ja schließlich verfolgen. Wieso bist du denn da überhaupt als Einziger mitgefahren?“ Sie sah Ağan an.
    Doch Ağans Blick war starr Richtung U-Bahnhof gerichtet, der wie ein grauer Tempel mit riesigen Toren auf dem Wittenbergplatz thronte. „Die U-Bahn kam an wie immer. Ich bin gerade die Treppe runtergerannt und vor mir stand ein Mann am Gleis. Ich habe mich noch gewundert, dass er dem Fahrer gewinkt hat. Das machen normale Fahrgäste nicht. Dann hat die U-Bahn angehalten, der Mann ist vorne eingestiegen und ich weiter hinten.“
    „Und außer dir war wirklich niemand in dem Waggon?“
    „Nein!“, sagte Ağan. „Ich glaube, der Mann am Gleis war der Dschinn und hat den U-Bahn-Fahrer unter seine Kontrolle gebracht und ihm befohlen zu halten. Oder der Fahrer war selbst der Dschinn und der winkende Mann war ein Unter-Dschinn.“
    Addis Augen blitzten auf. „Mensch, Ağan!“, rief er lachend. „Das war kein Dschinn, der dich entführt hat. Ich kann mir ja schon vorstellen, dass es die irgendwie gibt … Aber was du da gemacht hast, war keine U-Bahn-Fahrt mit einem Geist! Du bist in eine Betriebsfahrt eingestiegen. Das stand da auch bestimmt vorne am Zug angeschrieben, du hast es bloß nicht beachtet. Du kannst von Glück sagen, dass die dich nicht gesehen haben. Du hättest total Ärger bekommen!“
    „Eine Betriebsfahrt?“, fragte Ağan.
    „Ja, klar“, fiel Jenny ein. „Das sieht man doch manchmal. Das sind irgendwie so U-Bahnen, in denen die Fahrer nach Hause fahren oder so. Die halten eigentlich nie am Bahnhof. Wahrscheinlich war der Typ, der da gewinkt hat, auch ein U-Bahn-Fahrer oder Kartenkontrolleur. Und dann haben sie nicht gemerkt, dass du mit eingestiegen bist. Jetzt ist alles klar. Wir können die Geistersuche abblasen.“
    Ağan sah seine Freunde schweigend an. Dann schüttelte er den Kopf. „Es wäre schön, wenn ihr recht hättet. Aber wieso war dann da dieser Tunnel? Und wieso ist die U-Bahn eine Strecke gefahren, die es nicht gibt? Das kann eine normale U-Bahn nicht! Das muss Zauberei sein!“
    „Na ja“, sagte Jenny. „Dafür wird es schon irgendeine Erklärung geben.“ Doch ehe sie fortfahren konnte, wurden ihre Überlegungen von einer lauten Männerstimme unterbrochen.
    „Mensch, Meier! Das ist ja ein dolles Ding!“, rief die Stimme dröhnend.
    Erschrocken fuhren die Unsichtbar-Affen herum. Am

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