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Unsichtbar und trotzdem da - 02 - Unter der Stadt

Unsichtbar und trotzdem da - 02 - Unter der Stadt

Titel: Unsichtbar und trotzdem da - 02 - Unter der Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Pfeiffer
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Berlin in Angst und Schrecken“, verkündete er zufrieden. „Wir berichten weiter und halten Sie, liebe Zuschauerinnen und Zuschauer, natürlich auf dem Laufenden!“
    Und damit wurde das Bild dunkel und eine Ansagerin im Studio erschien.
    Die Menge im KaDeWe brach augenblicklich in lautes Geplapper aus. Jeder sagte etwas zu seinem Nachbarn, hob die Arme, wedelte wild damit herum oder verlieh seiner Empörung irgendwie Ausdruck. Nur ein Mann dicht neben den Unsichtbar-Affen lachte leise auf.
    „Hast du das gehört, Schatz?“, fragte er in die Luft. „Gendarmenmarkt, Unter den Linden, Charité, das klingt doch genau wie die, die –“
    „Männe!“, schallte in diesem Augenblick eine Stimme von irgendwoher quer durch die Fernsehabteilung. „Wo bleibst du denn?“
    Erschrocken fuhr der Mann auf und drehte sich um die eigene Achse. „Schatz? Ich dachte, du stehst neben mir. Bist du weggegangen? Das habe ich gar nicht gemerkt. Wo bist du denn?“
    Jenny, Addi und Ağan sahen den Mann an. Er hatte ein schmales Gesicht, graue Haare und tiefe Falten um die Nase. Seine Haut war außergewöhnlich bleich. Er lächelte die drei entschuldigend an.
    „Keine Sorge, ich rede nicht mit mir selbst“, erklärte er. „Ich dachte nur, meine Frau stünde neben mir. Aber sie hat sich mal wieder in Luft aufgelöst.“
    Ağan zuckte zusammen. „Ihre Frau kann sich in Luft auflösen?“
    „Ja“, nickte der Mann. „Andauernd. Besonders gut in Kaufhäusern.“ Wieder drehte er sich suchend um sich selbst.
    Ağan fasste nach Addis Hand. „Der Dschinn!“, flüsterte er.
    Doch Jenny folgte dem Blick des Mannes. Einige Regale weiter stand eine blonde Frau, die einen großen Küchenroboter in der Hand hielt. „Ich habe ihn, Männilein! Der macht alles: mixen, schneiden, raspeln, pressen, rühren, kneten und Sahne schlagen. Komm schon, reiß dich von der blöden Glotze los, wir können jetzt zur Kasse gehen.“
    „ Da bist du!“ Der Mann hob einen Arm, winkte seiner Frau und setzte sich in Bewegung.
    Aber Jenny hielt ihn auf. „Hallo!“, rief sie ihm nach. „Was meinten Sie da eben, als Sie sagten, die drei Straßen würden klingen wie …“
    Der Mann blieb stehen und sah Jenny an. „Na, die U-Bahn“, sagte er. „Das klingt wie die –“
    „Männilein! Kommst du jetzt endlich!“, rief die blonde Frau.
    „Ja doch!“ Der Mann winkte Jenny gehetzt zu. Dann galoppierte er schnurstracks zu seiner Frau.
    Ağan starrte ihm mit großen Augen hinterher. „Habt ihr gehört, er hat U-Bahn gesagt! Das ist ein Zeichen! Er will, dass wir dorthin gehen!“
    „Du meinst, das war der Dschinn?“, fragte Addi.
    Ağan nickte kreidebleich. „Natürlich.“
    „Und warum schnappt er dich dann nicht gleich hier?“
    „Hier hat er keine Macht. Nur in der U-Bahn. Er ist eben ein U-Bahn-Dschinn, kein Kaufhaus-Dschinn“, erklärte Ağan.
    „Aber Ağan“, beschwor Jenny ihren Freund. „Vielleicht war das ein ganz normaler Kunde. Addi, sag doch auch mal was.“
    „Ich weiß nicht“, murmelte Addi. „Ein bisschen komisch war er schon …“
    Die Unsichtbar-Affen sahen dem Mann nach. Er lief jetzt bei seiner Frau untergehakt auf die nächste Rolltreppe zu. Seite an Seite fuhren sie nach unten.
    „Weg sind sie“, flüsterte Addi.
    „Na gut“, sagte Jenny. „Er wusste jedenfalls etwas. Er hat gesagt: Gendarmenmarkt, Unter den Linden, Charité – das klingt wie die U-Bahn …“
    „Wie welche U-Bahn?“, fragte Addi. „So eine Strecke gibt es nicht bei der U-Bahn!“
    „Ich weiß.“ Jenny verzog den Mund. „Aber mehr hat er nicht gesagt.“
    „Und wenn das der Tunnel ist, in dem ich war?“, fragte Ağan vorsichtig. „Wenn das der Geistertunnel ist?“
    Jenny zuckte die Schultern. „Mist. Aber irgendwas geht hier vor. Und was auch immer es ist, es hat irgendwie mit der U-Bahn zu tun. Das sagt Ağan und der seltsame Mann hat es auch gesagt. Ein Zufall war das bestimmt nicht.“
    „Stimmt“, meinte Addi. „Dann bleibt uns wohl nichts anderes übrig, als selbst mal mit dieser Geister-U-Bahn zu fahren, um rauszubekommen, was hier eigentlich abgeht. Das könnte ja auch ganz cool sein …“
    Ağan griff Addis Unterarm. „Bitte sprich nicht so!“
    „Jetzt mach dir nicht gleich in die Hose“, unterbrach ihn Addi. „Sag uns mal lieber, wie man so einen Dschinn eigentlich fängt.“
    „Na, gar nicht!“ Ağan sah Addi erstaunt an.
    „Aber was machen wir dann, wenn wir den kriegen wollen?“
    Ağan winkte ab. „Man fängt

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