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Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen

Titel: Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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stolz sein zu können. Außerdem sind da noch meine Geister. Ihnen zu helfen ist mir wichtiger als alles andere. Und das könnte ich nicht mehr, wenn jeder wüsste, wer hinter Madame Foulard steckt.«
    Er hatte sein Leben dem Schutz seiner Leute geweiht, sie ihren Geistern. Vielleicht waren sie ja gar nicht so unterschiedlich. Vielleicht war sie genau die Frau, auf die er gewartet hatte. Kompliziert. Intelligent. Wunderschön.
    Die Tür schloss sich mit einem leisen Klicken hinter Lea.
    »So, das wäre geregelt«, sagte William ein wenig verdattert. »Dann machen wir uns jetzt besser an die Arbeit.«

25. Kapitel
     
    Er lässt mich nicht mal in meine Wohnung zurück!«
    Lea kam aufgebracht aus dem Bad von Adams Hotelsuite im Balmoral.
    »Ach, er will dich doch nur beschützen«, entgegnete Liam. Er klang gar nicht mitfühlend. »Aber jetzt erzähl mal, was in Pitlochry alles los war! Wie habt ihr Marys Leiche gefunden?«
    Lea nahm die Harvey-Nichols-Tüte, die Adam ihr mitgebracht hatte, zur Hand und schüttete den Inhalt aufs Bett. Sie wollte nicht an die letzten Tage denken. Weder an die Leichen, noch an Mary und am allerwenigsten an das, was sie heute Abend erwartete.
    Wenn Liam erfuhr, dass sie vorhatte, als Köder für eine dubiose Sekte zu fungieren, dann würde er darauf bestehen mitzukommen. Und ihn und seine panischen Anweisungen konnte sie am allerwenigsten gebrauchen. Sie war schon nervös genug.
    »Lea, erzählst du mir jetzt, was passiert ist, oder nicht?«, beschwerte er sich.
    Gute Frage. Was war eigentlich passiert? Sie hatte, dumm wie sie war, eine Nacht mit einem Vampir verbracht. Der sie seitdem links liegen ließ. Ja, so könnte man die Geschehnisse zusammenfassen.
    »Nur so viel, Liam: Ich bin heilfroh, wenn das alles vorbei ist und sie mir die Gehirnwäsche verpassen. Dann brauche ich mich wenigstens nicht mehr an all das zu erinnern«, sagte Lea bitter.
    Sie hob den Deckel der Schachtel ab, schlug das Seidenpapier auseinander und schnappte nach Luft: Ein bodenlanges schwarzes Kleid mit handbestickten Strasssteinen funkelte ihr entgegen. Die Träger bestanden aus durchsichtiger Spitze. Bewundernd hob sie das Kleid hoch. Tiefer V-Ausschnitt vorne und am Rücken - es hatte gar keinen Rücken!
    Liam stieß einen anerkennenden Pfiff aus. »Mann, der Typ hat echt Geschmack, das kann ich nur wiederholen!«
    »Ach, halt die Klappe, und dreh dich um!«, sagte Lea böse. Rasch zog sie sich aus und schlüpfte in das Kleid, das sich, auch wenn sie's nur ungern zugab, herrlich an ihrer nackten Haut anfühlte. Musste dieser verdammte Vampir denn alles können? Sogar Kleider aussuchen?!
    Es klopfte an der Schlafzimmertüre, und Lea zuckte zusammen. Aber es war ein sanftes Klopfen, gar nicht Adams Stil. Es musste ihr Babysitter sein.
    »Ja, was gibt's, McLeod?«
    McLeod begann prompt zu stammeln, als er sie in dem Kleid erblickte. Mit hervorquellenden Augen musterte er sie von Kopf bis Fuß.
    Liam brach in Gelächter aus, und Lea ballte die Fäuste.
    Wie oft hatte sie sich schon gewünscht, ihrem Freund eine pfeffern zu können?
    »McLeod?«
    Der Friedenshüter räusperte sich und lächelte entschuldigend. Dann reichte er ihr eine Schuhschachtel.
    »Adam sagt, die brauchen Sie noch.«
    Sie nahm die Schachtel und machte sie auf. Die schwarzen Christian LeBoutin-Schuhe waren ebenfalls mit Strasssteinen besetzt und hatten zehn Zentimeter hohe Absätze.
    Sie passten perfekt zum Kleid.
    »Arschloch«, murmelte Lea und schlüpfte in die Schuhe. Die natürlich perfekt passten, wie hätte es anders sein können.
    »Danke, McLeod. Sie können Seiner Gnaden, dem Herzog, sagen, ich wäre dann so weit.«
    McLeods kantige Gesichtszüge wurden weich. »Sie sind eine mutige Frau, Lea Donavan.«
    Mensch, sie wusste ja, dass McLeod nur freundlich sein wollte, aber Liam durfte jetzt keinen Verdacht schöpfen, oder sie wurde ihn nie mehr los. »Ich muss nicht mutig sein, es gibt ja keinen Grund Angst zu haben, nicht wahr, McLeod?«
    Der Vampir lächelte anerkennend. »Überhaupt nicht.
    Kommen Sie, Agent Murray erwartet Sie bereits in der Lobby.«
    »Danke.«
    Lea schob sich an ihm vorbei, und gemeinsam gingen sie zum Aufzug. Lea versuchte dabei, nicht auf Liams Geschnatter zu hören. Der Geist erzählte ihr den neuesten Gespensterklatsch, aber sie hatte jetzt wirklich keine Lust sich das anzuhören.
    »Sogar Old Grumpy hat dich vermisst, Lea. Mrs. McDonald schwört, sie hat gesehen, wie er gestern mehrmals zum Friedhofseingang

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