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Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen

Titel: Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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Glas auf den Schreibtisch und lehnte sich mit dem ihren neben ihn.
    »Sie nennen sich Protectors of Light, die Beschützer des Lichts. Angeblich verfügen sie über ein sagenhaftes Vermögen, das sie hauptsächlich in antike Schätze investieren.«
    Adam beugte sich vor. Die Beschützer des Lichts. Ein typischer Name für einen dieser elitären menschlichen Klüngel. Adam hatte es schon mit mehreren davon zu tun gehabt: den Tempelrittern, dem Opus Dei und anderen freimaurerähnlichen Organisationen. Alle hatten sie eines gemeinsam: Sie waren überzeugt von ihrer absoluten Überlegenheit über den Rest der Welt, und sie hielten sich für ›Hüter des Wissens‹.
    Narren, die nicht wussten, was sie mit ihrer Zeit und ihrem Geld anfangen sollten.
    »Mit denen haben wir's wohl noch nicht zu tun gehabt, sonst hätte es bestimmt nicht so lange gedauert herauszufinden, wer sie sind«, meinte Adam. »Sind uns irgendwelche Mitglieder bekannt? Wissen wir, wo sie sich treffen?«
    William fuhr sich mit der Hand durch sein kurz geschnittenes Haar. »Leider nein. Aber ich hätte da schon eine Idee, wie wir sie aus ihrer Deckung locken können.«
    Er zögerte kurz fortzufahren. »Die Organisation hat es - aus uns bisher noch unbekannten Gründen - auf Miss Donavan abgesehen. Dieser Zeitungsartikel heute war kein Zufall. Die Zeitung hat einen anonymen Tipp über die Identität des Fotografen X erhalten.«
    »Man versucht sie aus der Deckung zu locken«, bemerkte Cem.
    »Ganz genau.« William griff in eine Aktentasche, die neben seinem Sessel stand, und holte eine unbeschriftete Aktenmappe heraus. »Meine Leute haben Informationen über Miss Donavan gesammelt, seit sie auf so mysteriöse Weise in diesem Fall aufgetaucht ist. Schulzeugnisse, Bankauszüge, Vermögensunterlagen, die ganzen letzten zehn Jahre ihres Lebens sind hier drin.«
    Adam streckte den Arm aus und nahm William die Akte weg. Er war hin- und hergerissen zwischen dem Bedürfnis, sie zu lesen, und dem, sie zu verbrennen. Er wollte natürlich alles über sie wissen. Aber nicht so.
    »Was soll ich damit machen?«
    »Nun, meiner Ansicht nach haben wir zwei Möglichkeiten«, sagte William, den Blick auf Adam gerichtet. »Entweder, wir finden heraus, was Miss Donavan mit den Beschützern des Lichts zu tun hat - oder warum sie es auf sie abgesehen haben -, und glaubt mir, ich habe mir auf dem ganzen Flug hierher den Kopf darüber zerbrochen, oder ...«
    »Oder?«, fragte Helena.
    »Oder wir benutzen Miss Donavan als Köder, um an sie ranzukommen«, erklärte William ruhig.
    Jetzt wusste Adam auf einmal, warum William höchstpersönlich gekommen war. Heißer Zorn brodelte in ihm auf.
    »Nein«, stieß er heftig hervor.
    William zuckte nicht mit der Wimper. »Wir haben keine andere Wahl. Die Lösung wurde gestohlen, und das Geheimhaltungsstatut ist gefährdet. Die Existenz unserer Spezies darf nicht an die Öffentlichkeit dringen! Und das Einzige, was wir haben, ist diese Frau.«
    »Ihr Name ist Lea. Und ich lasse nicht zu, dass ihr sie als Köder benutzt!«
    »Ich muss Adam zustimmen«, warf nun auch Helena ein. »Es wäre zu gefährlich. Lea hat schon genug für uns getan. Sie jetzt auch noch absichtlich in Gefahr zu bringen, widerspricht unseren Statuten zum Schutz der Menschen.«
    »Ich verstehe ja deine Sorge, Chief Murray, aber muss ich dich erst daran erinnern, dass die Protectors of Light jetzt dreißig Fläschchen Lösung in ihrem Besitz haben? Und, wenn wir richtig vermuten, auch Mary Robertsons Blut.
    Menschen könnten gegen ihren Willen zu Vampiren gemacht werden. Was ist das Leben einer einzigen Frau gegen das von dreißig Menschen? Ganz zu schweigen von der Sicherheit unserer ganzen Spezies!« William schaute Adam beschwörend an. »Du weißt, wie ungern ich das tue, aber mir bleibt keine andere Wahl, ob du nun dabei bist oder nicht. Dein Urteilsvermögen ist ohnehin schon getrübt, durch deine Sympathien für diese Frau.«
    Adam schaute hilfesuchend seine Schwester an, aber ihre Miene war nicht ermutigend. Sie schien Williams Meinung zu sein.
    »Nun gut, dann müssen wir eben rausfinden, was für eine Verbindung zwischen Lea und den Beschützern des Lichts besteht«, sagte Adam, der sich nun verzweifelt an die ›andere Möglichkeit klammerte. Zornig fegte er den Schreibtisch leer und schlug die Akte auf. Die anderen traten hinter ihn und lasen mit, während er Seite für Seite Leas Leben durchging.
    Bankauszüge. Schulzeugnisse. Universitätsabschluss,

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