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Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen

Titel: Unsterblich 04 - Unsterblich wie der Morgen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mina Hepsen
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dazu ein goldenes Bikini-Top und gelben Lidschatten, der zu ihrer kurzen, blond gefärbten Igelfrisur passte. Sie war, trotz der billigen Aufmachung, ein sehr hübsches Mädchen. Leas Blick blieb wie von selbst an der Halsschlagader haften, die unter der karamellbraunen Haut der Kleinen verführerisch pochte.
    Lea blinzelte. Sie durfte nicht riskieren, dass ihre Augen plötzlich schwarz wurden! Obwohl es ihr mittlerweile leichter fiel, ihre Blutlust unter Kontrolle zu halten, gab es Momente, in denen es schwerer war als in anderen. So wie jetzt zum Beispiel, auf einer Mission, wenn all ihre Sinne hellwach sein mussten. Der Duft des Mädchens drang in ihre Nase. Lea fuhr mit der Zunge über ihre Schneidezähne. Sie juckten.
    »Wie kommt's, dass eine so heiße Braut wie du ganz allein ist?«, fragte das Mädchen keck.
    Lea zog die Augenbrauen hoch. Wenn man hier nicht von Männern angebaggert wurde, dann von den Frauen.
    »Ich bin gern allein«, antwortete Lea mit einem zurückhaltenden Lächeln. Sie wollte nicht unhöflich sein, die andere aber nicht auch noch ermuntern. Sie war mittlerweile ganz gut im Treffen dieser Zwischentöne. Sie tat es nicht gerne, da sie sich nicht gern verstellte, aber ihre neue Tätigkeit verlangte es nun mal.
    »Niemand ist gern allein«, sagte das Mädchen vollkommen sachlich. Lea konnte nicht umhin, ihr zuzustimmen.
    Niemand war gern allein. Aber sie war ja nicht allein. Sie hatte gute Freunde: Liam, Victoria, Helena, Cem, Marco, die Geister von Edinburgh.
    Trotzdem fühlte sie sich manchmal einsam.
    Aber nicht oft. Sie hatte einfach keine Zeit, einsam zu sein. Mit ihrer Arbeit als Fotografin, den Geistern von Edinburgh, die immer noch eine Menge Zeit und Pflege beanspruchten, dann ihrem neuen Job als Friedenshüterin, da blieb keine Zeit, sich einsam zu fühlen. Aber es gab Momente, wie diesen hier, da spürte sie das Loch, das Adam gerissen hatte.
    Rotes und grünes Strobo-Licht flackerte über die Gesichter der Clubbesucher.
    »Hast wohl schlechte Erfahrungen gemacht, was?«, fragte die zierliche Blondine kaugummikauend. Der bestellte Mojito tauchte vor Leas Nase auf, und sie reichte dem Barmann einen Zwanziger. Lea nahm einen Schluck und zuckte die Achseln.
    »Nein, ich kann wirklich nicht behaupten, dass ich mit den Männern Glück gehabt hätte«, antwortete sie, ihre sexuellen Präferenzen von vornherein klar stellend.
    Das Mädchen grinste, wollte aber trotzdem wissen: »Was ist passiert?«
    Ja, was war passiert? Gute Frage. Lea tat ihr Wechselgeld in ihre silberne Clutch und ließ den Blick prüfend durch den Saal schweifen. Aus den Lautsprechern dröhnte Kayne West, und eine Schar Mädchen, das Haar mit Clips hochgesteckt, die Fingernägel in Acrylfarben lackiert, sprang begeistert auf die Tanzfläche.
    »Was passiert ist? Die Freundin meines Ex-Verlobten hat versucht mich umbringen zu lassen, sieben Jahre später verliebe ich mich wieder, der Typ stellt meine Welt auf den Kopf, und dann lässt er mich ohne ein Wort sitzen.«
    Ja, das war wohl die ganz grobe Zusammenfassung. Davids psychopathische Frau war jetzt tot. David war, soweit sie gehört hatte, mit seinem Sohn nach Boston zurückgegangen. Und Adam hatte sie seit der Nacht in den unterirdischen Gewölben nicht wiedergesehen.
    Zuerst hatte sie alle möglichen Gründe gesucht, um sein plötzliches Verschwinden zu erklären: Er war auf einer Mission und durfte sie nicht anrufen. Er war auf einer Mission in der Arktis und konnte sie nicht anrufen, weil dort sein Handy nicht funktionierte. Sogar einen plötzlichen Gedächtnisverlust hatte sie nicht ausgeschlossen. Eine Entschuldigung verrückter als die andere. Und wenn sie Cem oder Helena nach ihm fragte, erfuhr sie auch nichts.
    Die beiden brummten nur und wechselten das Thema.
    Irgendwann hatte sie dann aufgehört, nach Adam zu fragen. Und nach Saras und Marys Beerdigung hatte sie auch aufgehört, Entschuldigungen für ihn zu finden. Sie wusste, dass er ebenfalls anwesend gewesen sein musste, das war schließlich Pflicht. Aber er war nicht zu ihr gekommen, hatte sich nicht blicken lassen.
    Da war ihr klar geworden, dass sie 'Adam nur deshalb nicht sah, weil Adam sie nicht sehen wollte. Und nicht, weil er unter galoppierendem Gedächtnisschwund litt.
    »He, das ist echt hart«, sagte das Mädchen mitfühlend.
    Sie nahm einen Schluck aus ihrer Flasche Corona-Bier.
    »So ist das Leben.« Lea zuckte mit den Achseln.
    »Lea, ich hab ihn!«, brüllte Carlos ihr aufgeregt ins

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