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Unter dem Banner von Dorsai

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Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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Markus.“ Er war so groß wie ich, doch, wie die meisten von ihnen, ein halbes Dutzend Jahre jünger als ich. Und seine unschuldige und schlichte Erscheinung stand in einem krassen Gegensatz zu der eisernen Selbstbeherrschung, die sie alle hatten.
    „Sankt Markus.“ Ich blickte ihn an. „Ich nehme an, ihr Soldaten wißt, daß sich euer Großes Hauptquartier auf Harmonie dagegen entschieden hat, Verstärkung für euch zu verschwenden?“
    „Nein, Sir“, erwiderte er. Er zeigte so wenig Reaktion, als hätte ich zu den fallenden Regentropfen gesprochen. Selbst die jungen Männer der unteren Ränge waren noch immer zuversichtlich und ungebrochen. „Ist sonst noch etwas?“
    „Nein“, sagte ich. „Danke.“
    Er ging hinaus. Und ich ebenfalls … um in meinen Wagen zu steigen und neunzig Kilometer nach Osten zu fahren, nach Neu Sankt Markus. Ich legte die Strecke in einer knappen Dreiviertelstunde zurück. Aber ich suchte nicht sofort das Hauptquartier des exotischen Militärlagers auf. Zunächst hatte ich wichtigere Dinge zu erledigen.
    Und die führten mich zum Juwelier der Wallace-Straße. Dort, drei flache Stufen unter dem Straßenniveau, gelangte ich durch eine milchige Tür in einen großen, matt beleuchteten und mit Glasvitrinen ausgestatteten Raum. Im Hintergrund des Ladens, hinter der letzten Vitrine, stand ein älterer Mann. Er schielte auf mein Berichterstatter-Cape und das Abzeichen, während ich näher kam.
    „Sir?“ fragte er, als ich vor der Vitrine verharrte, hinter der er stand. Er hatte ein sonderbar weiches Gesicht, und als er seinen Blick zu mir hob, sah ich in graue und schmale und vom Alter getrübte Augen.
    „Ich glaube, Sie wissen, was ich repräsentiere“, sagte ich. „Die Nachrichtendienste sind auf allen Welten bekannt. Wir sind nicht in die lokale Politik verwickelt.“
    „Sir?“
    „Sie werden ohnehin herausfinden, wie ich zu Ihrer Adresse gelangte.“ Ich lächelte ihn weiterhin an. „Deshalb will ich Ihnen sagen, daß ich sie von einem Autovermieter am Raumhafen habe, einem Mann namens Imera. Ich habe ihm versprochen, daß ihm aufgrund seiner Auskunft kein Leid geschieht. Wir würden es sehr zu schätzen wissen, wenn er heil und gesund bliebe.“
    „Ich fürchte …“ Er legte seine Hände auf die Glasfläche der Vitrine. Sie waren vom Alter gezeichnet. „Sie möchten etwas kaufen?“
    „Ich bin bereit“, sagte ich, „für Informationen mit Wohlwollen zu bezahlen.“
    Seine Hände glitten von der Scheibe herunter.
    „Sir.“ Er seufzte schwach. „Ich fürchte, Sie befinden sich im falschen Geschäft.“
    „Ganz bestimmt“, sagte ich. „Aber ich werde hier dennoch finden müssen, was ich suche. Ich behaupte sogar, daß dies der richtige Laden ist und ich mit jemandem spreche, der der Blauen Front angehört.“
    Er schüttelte langsam den Kopf und trat von der Vitrine zurück.
    „Die Blaue Front ist verboten“, sagte er. „Auf Wiedersehen, Sir.“
    „Einen Augenblick. Zunächst habe ich Ihnen noch einige Dinge zu sagen.“
    „Dann tut es mir leid.“ Er zog sich in Richtung eines Vorhangs zurück, der einen in einen anderen Raum führenden Zugang verdeckte. „Ich kann Ihnen nicht zuhören. Und Sie werden hier in diesem Raum allein bleiben, Sir, wenn Sie weiterhin von solchen Dingen sprechen.“
    Er schob sich durch den Vorhang hindurch und war verschwunden. Ich sah mich in dem großen, leeren Raum um.
    „Nun gut“, sagte ich etwas lauter. „Ich denke, dann muß ich zu den Wänden sprechen. Ich bin sicher, die Wände werden mir zuhören.“
    Ich hielt inne. Es war vollkommen still.
    „Also gut“, sagte ich. „Ich bin Berichterstatter. Und ich bin an nichts weiter als an Informationen interessiert. Nach unserer Einschätzung der militärischen Lage hier auf Santa Maria …“ – und damit sagte ich die Wahrheit – „… wird das Expeditionskorps der Quäker von seinem Hauptquartier daheim sich selbst überlassen. Und somit steht fest, daß es von den Streitkräften der Exoten aufgerieben wird, sobald der Boden trocken und fest genug ist, um den Stellungswechsel schwerer Waffen zu ermöglichen.“
    Ich erhielt noch immer keine Antwort, doch mein Nacken wußte, daß sie mir zuhörten und mich beobachteten.
    „Und daher“, fuhr ich fort – und hier log ich, obwohl sie keine Möglichkeiten haben würden, das zu erkennen –, „halten wir es für ziemlich sicher, daß das hiesige Kommando der Quäker Kontakt mit der Blauen Front aufnehmen wird. Die

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