Unter dem Eis (Military Action Thriller) (German Edition)
Außenscheinwerfer der Kapsel sorgten nur für Sicht von wenigen Metern in diese geheime, abgeschlossene Unterwasserwelt.
„Ja, sehe ich“, nickte Chrobak. „Oben befinden sich ein antennenartiger Fortsatz und ein quadratischer Kasten.“
„Das ist das Sendemodul“, erklärte der Gefangene.
„Was geschieht, wenn wir ihn entfernen?“, fragte Chrobak.
„Das weiß ich nicht. Als das letzte Mal ein Test gestoppt werden musste, saß ich nicht in der Kapsel und weiß daher auch nicht, wie dabei vorgegangen wurde.“
Schweißperlen glänzten auf der Stirn des Gefangenen.
„Na großartig“, knurrte Chrobak.
Chrobak ließ zwei der Greifarme ausfahren. Er wirkte angestrengt.
Mit beiden Greifarmen fasste er das Modul und löste es aus seiner Halterung.
Aber noch bestand Kontakt.
„Miro, hörst du mich?“, fragte Laroche. „Zehn Sekunden noch!
Neun, acht…“
„Alles auf ein Karte“, murmelte Chrobak.
Er ließ die Roboterarme einen Ruck ausführen. Das Verbindungskabel spannte sich, riss aber nicht.
„…sieben, sechs, fünf…“
Chrobak versuchte es noch einmal.
Diesmal riss das Kabel.
„Countdown läuft weiter!“, meldete Laroche. „Drei, zwei, eins, null…“
Nichts geschah.
„Ich werde das Baby hinaufholen“, kündigte Chrobak an und ließ die Greifarme an offensichtlich speziell dafür vorgesehenen Halterungen einhaken. „Alles klar, ihr könnt uns hinaufziehen!“
*
Ein Helikopter von der U.S.S. INDEPENDENCE holte Ridge und sein Team ab. Der Gefangene wurde ebenfalls mitgenommen. Seine Identität war schnell festgestellt. Es handelte sich um einen als Söldner bekannten Südafrikaner, der bei einer berüchtigten Truppe angeheuert hatte, die ihren Geschäftssitz auf der Karibik-Insel St. Lucia hatte.
Spätere Nachforschungen ergaben, dass diese Firma geschäftliche Verbindungen zu Scheinfirmen in Liechtenstein unterhielt, die in Verdacht standen mit NEXUS in Zusammenhang zu stehen. Aber da verlor sich die Spur…
Zusammen mit dem Bergungshelikopter, der Ridge und sein Team an Bord nahm, traf auch eine ABC-Spezialeinheit der U.S. Navy ein, um die sichergestellten Bomben zu untersuchen und für den späteren Abtransport zu sorgen. Außerdem suchten sie nach spaltbarem Material.
Darüber hinaus wurden Spezialeinheiten abgesetzt, um nach geflohenen Söldnern und Mitgliedern der Stationsbesatzungen zu suchen.
Etwa vierzig Personen konnten nur tot aus den anderen Nebenstützpunkten geborgen werden. Sie waren offensichtlich von ihren eigenen Leuten erschossen worden. Die Transportkapazitäten zur Flucht hatten wohl nicht für die gesamte Beatzung gereicht und man hatte es offenbar nicht riskieren wollen, dass Gefangene in die Hände des Gegners gerieten.
„Man wird sehr viel tun müssen, um den alten, nahezu unberührten Zustand des Gebietes wieder herzustellen“, sagte Admiral Thompson, nachdem man die Mitglieder des OFO-Teams an Bord der U.S.S.
INDEPENDENCE in einen Briefing-Raum geführt hatte. General Outani war per Satellitenübertragung zugeschaltet. Nur Alberto Russo konnte nicht dabei sein, denn er war sofort nach der Landung in die Krankenstation des Flugzeugträgers gebracht worden, wo seine Wunde versorgt wurde.
„Sie und Ihre Leute haben einen guten Job gemacht, Colonel“, sagte Outani. „Eine Katastrophe von bisher ungeahntem Ausmaß ist uns Dank Ihres Einsatzes erspart geblieben.“
„Mir wäre wohler, wenn wir nicht nur etwas gegen die Handlanger hätten tun können“, sagte Ridge.
„In Dubai, Zürich und New York gab es Verhaftungen von Vertretern des Konsortiums, das scheinbar hinter diesen Atomtests steckte. Und inzwischen gibt es auch Hinweise darauf, welche Staaten als Auftraggeber der Tests in Frage kommen. Das wird noch einiges an diplomatischem Gezänk nach sich ziehen…“
Die Satellitenübertragung wurde gestört und schließlich unterbrochen.
„Es ist immer dasselbe“, sagte Ridge düster. „An die wahren Hintermänner kommt man nicht heran.“
„Sehen Sie es als Etappensieg, Sir“, schlug Mark Haller vor.
*
Unbekannter Ort, zur selben Zeit
„War es nicht voreilig, die Selbstzerstörung zu befehlen?“
„Ich hatte keine andere Wahl. Im Südatlantik lag ein Flugzeugträger und das OFO-Team hatte Kontakt mit ihm. Es blieb uns nur noch die Möglichkeit, alle Spuren zu verwischen so gut es ging.“
„Leider ist das gründlich schief gegangen. Wie man so hört, wurde die Selbstzerstörung weitgehend verhindert. Und das
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