Unter dem Eis (Military Action Thriller) (German Edition)
Funkkontakt zu Haller und Gomez zu bekommen.
„Was ist los bei Ihnen, warum melden Sie sich nicht?“, rief der Colonel. „Verdammt, wir brauchen jetzt Ihr Feuerwerk!“
„Hey, Mann, da geht ein Kerl mit einer Bazooka in Stellung!“, meldete Chrobak.
„Die werden doch nicht so verrückt sein, uns in die Luft zu blasen!“, hoffte Laroche. „Dann fliegt doch ein Teil ihres Stützpunktes gleich mit in die Luft!“
„Ich weiß nicht, ob das alles so kühl kalkulierende Logiker sind wie Sie, Laroche!“, erwiderte Ridge. „Ich traue denen alles zu.“
„Die haben uns eingekreist!“, meldete Russo von einem anderen Sichtschlitz aus. Er schob ein frisches Magazin in seine MP7 hinein.
„Haller!“, rief Ridge verzweifelt in sein Interlink-Mikro hinein.
Alles, was er als Antwort erhielt, waren undefinierbare Geräusche.
Dann dröhnten Schüsse in Ridges Ohrhörer.
*
„Eine falsche Bewegung und ihr seid tot!“, sagte der Söldner.
Haller ging in die Knie und tat so, als wollte er seine Waffe auf den Boden legen.
Doch dann riss er den Lauf der MP7 blitzschnell hoch. Mark setzte alles auf eine Karte. Er wusste, dass das Gelingen der gesamten Mission und die Verhinderung einer Katastrophe von bisher ungeahntem Ausmaß in diesem Sekundenbruchteil von ihm anhingen.
Er hechtete sich zu Boden. Gomez begriff instinktiv, dass sie in diesem Augenblick dasselbe tun musste, um die nächsten Sekunden zu überleben.
Hallers MP7 spuckte Feuer, während gleichzeitig ein wahrer Geschosshagel über den Lieutenant hinwegfegte.
Der Körper des Söldners zuckte unter den Einschüssen aus Hallers Waffe.
Am anderen Ende des Ganges tauchte der zweite, von seinem Kameraden herbeigerufene Wächter des Tanklagers auf. Auch er hielt eine Kalaschnikow im Anschlag. Aber Gomez war schneller und feuerte mit ihrer MP7 in seine Richtung. Der Feuerstoß von 5-6 Schüssen, die der Kerl noch abzugeben vermochte, ging ins Leere. Manche der Projektile kratzen gefährlich nahe an den Tanks vorbei.
Mark Haller atmete auf und erhob sich.
„Danke“, sagte er an Gomez gerichtet.
„Das war gutes Teamwork“, meinte sie, während sie bereits den Sprengstoff an einem der Tanks anbrachte. Sie nahm ihren Rucksack wieder auf.
Über Interlink erreichte ihn Ridges Stimme.
„Was ist da los bei Ihnen, Haller?“
„Alles klar!“, meldete der Lieutenant.
Das nächste, was er über einen Ohrhörer mitbekam waren verzerrte Geräusche.
Schüsse! , durchzuckte es ihn.
Ridges Mikro war offenbar hoffnungslos damit überfordert, die dynamischen Spitzen auszugleichen.
Haller wandte sich an Gomez.
„Raus hier und zünden!“, befahl er.
Haller und Gomez liefen zum Ausgang, rannten ins Freie.
Schussgeräusche drangen durch das Schneegestöber. Sie waren sehr gedämpft, wie aus weiter Ferne. Das Eis unter ihren Füßen vibrierte leicht.
Gomez und Haller rannten bis zur nächsten Baracke, gingen in Deckung und Gomez drückte auf den Knopf des Senders, der die Sprengladung zur Detonation brachte. Das Treibstoffdepot platzte regelrecht auseinander. Ein gewaltiger Glutball entstand. Schwarzer, beißender Qualm, stieg empor. Weitere Detonationen folgten. Tank für Tank fraß sich die zerstörende Kraft der Detonation voran. Das Gebäude mit den Generatoren wurde von der Druckwelle buchstäblich platt gewalzt.
*
Von einem Augenblick zum nächsten war es stockdunkel. Die Energieversorgung von X-Point war komplett lahm gelegt. Auch die Notsysteme arbeiteten nicht.
Nachdem Russo die 8-mm-Kanone geschwenkt und abgefeuert hatte, stürmten Ridge und seine Leute aus der Heckklappe des Schützenpanzers heraus.
Sie hatten ihre Infrarotsichtgeräte angelegt. Die Wärmebilder konnten Temperaturunterschiede von einem hundertstel Grad sichtbar machen und lieferten damit schon recht scharfe Bilder. Allerdings waren sie nichts gegen die Augen verschiedener Schlangenarten, die ebenfalls im Infrarotbereich zu sehen vermochten und dabei eine Genauigkeit von einem tausendstel Grad Celsius erreichten.
Das Gewehrfeuer war in dem Moment verebbt, als das Licht ausgefallen war. Panik und Orientierungslosigkeit herrschten jetzt unter den Söldnern.
Für Ridge und seine Leute war das die Chance. Sie hatten sich auf diesen Ausbruch gut vorbereitet und wussten, wohin sie laufen mussten.
Wie Schatten waren sie. Alle nur erdenklichen Lichtquellen, auch die Laserzielerfassung ihrer Waffen, waren abgeschaltet.
Die Söldner konnten es nicht wagen zu schießen.
Die
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