Unter dem Teebaum
werden Kinder bekommen, in denen sich unsere Ahnen vereinen«, fügte Amber hinzu.
Seine Lippen auf ihrem Mund waren warm und weich. Jonah schmeckte nicht nach Tabak, sondern nach den Blättern des Eukalyptusbaums, die er ständig kaute. Seine Haut roch nach Sonne und Staub, seine Lippen waren warm – warm und lebendig. Als Amber ihm das Hemd öffnete und von den Armen streifte, zitterten seine Muskeln.
Aus seiner Kehle kam ein tiefer, dunkler Laut, der wie der erste Ton eines Didgeridoos klang, dann kamen die Worte. Worte mit weichem Klang, geheimnisvoll und von dunkler Zartheit. Amber wusste, was sie bedeuteten, und es waren genau diese Worte, die ihr, seit sie wieder auf dem Carolina-Weingut war, nicht aus dem Kopf gingen, jene Worte, die von dem heiligen Land erzählten, das seit langer Zeit das Land der Aborigines war und alle einlud, mit offenen Augen und Ohren und einem offenen Herzen die Schönheit der Natur zu preisen.
Jonahs leiser Gesang beruhigte und erregte sie gleichermaßen. Als er die Knöpfe ihrer Bluse öffnete, ihr auch den Rock und den Büstenhalter abstreifte, zitterte sie ebenfalls.
Jonah kniete sich hin, zog sie zu sich herunter. Dann nahm er ihr Gesicht wieder in beide Hände und strich mit den Daumen ganz sanft über ihre Lider, sodass sie die Augen schloss.
Mit den Fingerspitzen berührte er ihre Kopfhaut. Er ließ sie darauf kreisen, und Amber spürte ein Prickeln, das bis hinunter zu den Zehen reichte.
Ganz leise sagte er dabei zu ihr: »Ich streiche die dunklen Gedanken aus deinem Kopf. Lass sie los, damit ich sie mit meinen Fingern auffangen und fortfliegen lassen kann.«
»Ja«, flüsterte Amber. »Nimm alles weg, was zwischen uns steht, alles, alles.«
Sie hob ihm ihr Gesicht entgegen. Ihre Münder begegneten sich, aus zwei Lippenpaaren wurde eines, zwei Atemströme vereinigten sich, aus zwei Leibern wurde einer.
Jonah breitete seine Arme aus, als wollte er fliegen, er griff nach Ambers Händen und bewegte sich dabei wieder, als wolle er tanzen. Ihre Brüste lagen an seiner Brust, ihre Lippen lagen auf seinen, ihre Knie berührten sich. Der Schein der Petroleumlampe warf einen schwarzen Schatten auf die Wand der Holzhütte, den Schatten eines Vogels beim Liebestanz.
Dann ließ Jonah Amber los, strich mit seinen Händen sanft über ihre Schultern und sah ihr dabei in die Augen. Seine Fingerkuppen glitten über ihren Hals bis hinunter zu den Brüsten.
»Du bist schön«, flüsterte Jonah und bettete Amber behutsam auf eine Decke, die er von der Bank nahm.
Seine Hände glitten über ihren Bauch, über die Seiten, als wären sie kostbar und zerbrechlich wie wertvolles Glas. Langsam und dabei immer wieder ein paar Worte in seiner Sprache summend, berührte Jonah jeden Zentimeter von Ambers weicher, warmer Haut. Seine Finger streichelten, klopften leicht, massierten, vibrierten auf ihrem Körper, der unter diesen Zärtlichkeiten weich und geschmeidig wurde. Jonah entdeckte sie. Ja, das war das richtige Wort. Seine Finger zogen prickelnde Wege über ihren Körper, ihr Fleisch erwachte unter seinen Händen zum Leben, konnte nicht genug bekommen von seinen Zärtlichkeiten.
Als ihre warme und samtige Haut sich in seine Hände gebrannt hatte, schmiegte er sein Gesicht zwischen ihre Brüste, auf ihren Bauch, auf den Schamberg, ließ seine Wange über ihre Arme und Schenkel streichen. Dann begann er, von Amber zu kosten. Seine Lippen glitten über ihren Hals, kosteten von ihrem Leib. Das Salz ihrer Haut wurde für ihn zum Salz des Lebens.
Schließlich spreizte er ihre Beine, wand sich über sie, sodass seine Brust auf ihrer zur Ruhe kam und seine Lippen ihren Mund berührten. Amber spürte seine Männlichkeit an ihrem Schoß und öffnete sich für ihn. Er stützte sich auf die Hände und sah ihr in die Augen. Seine streichelnden Blicke fragten sie: Möchtest du, was ich möchte?
Ihre Blicke gaben die Antwort: Ja, das möchte ich.
Behutsam und langsam drang er in sie ein, hielt dabei ihre Blicke fest, gab ihr Schutz damit und die Geborgenheit und das Vertrauen, die seine Leidenschaft begleiteten.
Später lagen sie nebeneinander. Amber hatte ihren Kopf an Jonahs Schulter geschmiegt, ihre Hand lag über seinem Herzen.
»Erzähl mir von der Regenbogenschlange. Erzähl mir von der Traumzeit und den Ahnen«, bat sie.
Jonah lachte leise: »Du kennst die Geschichten ebenso gut wie ich. Besser sogar als manch einer aus meinem Volk.«
»Erzähl sie trotzdem, damit ich sie niemals
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