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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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dass bei mir nichts zu holen war, und mit wedelndem Schwanz davonzuckelte.
    Jacks Augen glänzten spitzbübisch. Nachdem ich einen Sommer lang immer wieder in den See geworfen worden war, wusste ich genau, was dieser Blick zu bedeuten hatte. Ich ließ das Handtuch fallen, drehte mich um und rannte auf den Holzsteg. Das Spiel war eröffnet.
    Ich schaffte es fast bis zum Ende des Stegs, da spürte ich seine starken Arme um meine Taille. Ich kreischte und ließ mich einmal von ihm im Kreis drehen, ehe er mich im hohen Bogen in den See schleuderte. Mit einem lauten Platschen landete ich im Wasser.
    Dann nahm Jack Anlauf, sprang, flog über mich hinweg und klatschte hinter mir ins Wasser. Er jauchzte laut, als hätte er nicht genau diesen Sprung schon Tausende Male gemacht.
    » Jack! « Mae stand an der Terrassentür. » Mach ein bisschen leiser, sonst rufen die Nachbarn wieder die Polizei. « Es war ein Mittwoch und schon nach Mitternacht. Die Nachbarn hatten um diese Zeit wirklich lieber ihre Ruhe.
    » Genau, Alice « , sagte Jack.
    » Ach du. « Ich verdrehte die Augen. » Ich mache nicht halb so viel Lärm wie du. «
    Jack lachte und schwamm in langen Zügen auf das schwarze Wasser hinaus. Langsam drehte er seine Kreise, während ich mich auf dem Rücken treiben ließ und hinaufblickte zum Vollmond und den glitzernden Sternen.
    In der Dunkelheit wagte ich es nicht, mich weit vom Ufer zu entfernen. Mich quälten schreckliche Visionen von unsichtbaren Monstern, die aus der Tiefe des schwarzen Sees auftauchten und mich mit Haut und Haaren auffraßen.
    Kurze Zeit später gesellte sich Milo zu uns. Mae blieb in der Küche und schnipselte weiter Obst. Sie gab sich immer größte Mühe, uns mit gutem Essen zu verwöhnen. Obwohl wir nur zu zweit waren, kochte sie wie für eine ganze Kompanie. Angesichts der vollen Schüsseln fiel besonders auf, dass die anderen nichts aßen. Milo aber hatte bislang noch nichts dazu gesagt.
    Er hatte tatsächlich noch nicht bemerkt, dass sie keine Menschen waren, was mich wirklich erstaunte. Jack hatte seine paranormalen Fähigkeiten diskret vor ihm verborgen, doch Milo war ein kluger Junge. Ich vermutete, dass er Verdacht schöpfte, jedoch nichts sagte, weil er die Sache für ungefährlich hielt und mir den Spaß nicht verderben wollte.
    » Es ist wirklich herrlich heute Nacht « , sagte Milo. Er ließ sich wie ich auf dem Rücken treiben und bewunderte den Nachthimmel.
    » Es ist ein fantastischer Sommer. «
    » Ich kann gar nicht glauben, dass er schon fast vorbei ist « , seufzte Milo.
    » Erinnere mich nicht daran! « , sagte ich schaudernd.
    In drei Wochen sollte die Schule wieder anfangen. Milo versuchte mir weiszumachen, dass sich damit für mich nicht viel verändern würde, doch das stimmte natürlich nicht. Ich konnte nicht mehr die ganze Nacht mit Jack verbringen. Bald würde die Kälte einsetzen und Schnee fallen. Und Milo würde mich antreiben, meine Hausaufgaben zu machen.
    Etwas packte mich und zog mich nach unten. Ehe ich auch nur schreien konnte, schlug schon das Wasser über mir zusammen. Vor meinem inneren Auge erschien das Bild eines grauenhaften Seeungeheuers, das meine Seele fressen wollte. Ich schlug wild um mich und bekam etwas zu fassen, das stabil und gleichzeitig weich war.
    In diesem Moment hob mich Jack an die Wasseroberfläche. Keuchend klammerte ich mich an ihn. Als ich ihn leise lachen hörte, war mir klar, dass er es gewesen war, der mich am Knöchel nach unten gezogen hatte. Ich wusste ja aus Erfahrung, dass Jack einen Riesenspaß daran hatte, mich zu Tode zu erschrecken.
    Ich hätte ihm eine kleben oder zumindest mit ihm schimpfen sollen, doch in der Geborgenheit seiner Arme war alles schnell wieder vergessen. Er presste seine Brust gegen meine und kam nicht umhin, den wilden Herzschlag zu spüren, der ihn in den Wahnsinn trieb.
    Als ich ihm in die sanften blauen Augen sah, blieb mir die Luft weg, diesmal allerdings nicht aus Sauerstoffmangel. Er lächelte mich unsicher an, während seine Körpertemperatur anstieg und meine Haut zum Glühen brachte.
    Normalerweise hätte er mich in diesem Augenblick auf Abstand bringen müssen, doch er behielt mich im Arm. Ich beugte mich zu ihm vor, in der Hoffnung, einen unschuldigen Kuss zu ergattern.
    » Hey! Seht mal! Eine Sternschnuppe! « , rief Milo.
    Die Unterbrechung brachte Jack zur Besinnung. Er löste sich von mir und schwamm davon. Jack wollte mit allen Mitteln verhindern, dass zwischen uns etwas außer

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