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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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einfach zu viele Eindrücke.
    Milo hustete, schien aber noch nicht bei Bewusstsein zu sein. Jack zog den Arm zurück, damit sich Milo nicht an seinem Blut verschluckte.
    » Er erstickt! « , rief ich. Ich fand, es sei höchste Zeit für Wiederbelebungsmaßnahmen, doch Mae hielt mich zurück.
    » Nein, es ist alles in Ordnung « , versicherte mir Ezra.
    » Wirklich? Er ist okay? « Jack zuckte zusammen und wickelte sich ein Handtuch ums Handgelenk, um die Blutung zu stillen.
    » Das lässt sich noch nicht sagen « , sagte Ezra.
    » Wie meinst du das, das lässt sich noch nicht sagen? « Ich wehrte mich gegen Maes Klammergriff, doch sie gab nicht nach. » Wenn er atmet, heißt das denn nicht, dass es funktioniert hat? «
    » Die ganze Sache dauert ein paar Tage « , erklärte Ezra und sah dann an mir vorbei Mae an.
    » Ich mache ihm ein Zimmer fertig « , sagte Mae leise und ließ mich endlich los.
    Ich stürzte zu Milo. Er hustete, und sein Körper wurde von Zuckungen geschüttelt. Ich streichelte ihm das Haar, das feucht war vom Wasser und von seinem eigenen Blut. Seine Augenlider zitterten, öffneten sich aber nicht. Jacks Blut klebte ihm an den Lippen. Ich wagte nicht, es wegzuwischen.
    Ezra legte mir die Hand auf den Arm. » Alice « , sagte er.
    Als ich endlich den Blick von Milo abwendete, stellte ich überrascht fest, dass außer meinem Bruder nur noch wir beide in der Küche waren. Ich hatte mich völlig auf Milo konzentriert und gar nicht bemerkt, dass Jack gegangen war.
    » Was denn? « Ich blickte auf, sah Ezra aber nur verschwommen, denn meine Augen waren verquollen vom vielen Weinen.
    » Ich schlage vor, du ruhst dich etwas aus. Ich mache Milo sauber und kümmere mich darum, dass er oben ins Bett kommt. « Ezras braune Augen sahen mich freundlich an, doch ich hielt die Hände schützend über Milo.
    » Ich kann ihn waschen « , widersprach ich, doch Ezra schüttelte den Kopf.
    » Die Sache hat dir zugesetzt. Du musst erst wieder den Kopf ein bisschen freibekommen. Du kannst später noch nach Milo sehen. Im Moment kannst du nichts für ihn tun. «
    » Aber … « Mir war es völlig unmöglich, Milo aus den Augen zu lassen. Ich suchte verzweifelt nach einem stichhaltigen Argument, um bei Milo zu bleiben.
    Als plötzlich Mae neben mir stand, wusste ich, dass ich die Schlacht verloren hatte.
    » Komm, Liebes « , sagte sie sanft und legte mir den Arm um die Taille, um mich von Milo wegzulotsen. » Wir bringen ihn nach oben, da hat er es bequemer. Und du musst erst einmal wieder richtig zu dir kommen. «
    Ezra hob Milo hoch und trug ihn in den ersten Stock. Wenn Mae nicht gesagt hätte, dass es oben bequemer für ihn wäre, hätte ich mich wohl noch ein wenig gewehrt, aber so ließ ich es geschehen.
    Als ich mich im Bad zum zweiten Mal an diesem Abend umziehen wollte, erhaschte ich einen Blick auf mein Spiegelbild. Milos Blut klebte an meiner blassen Haut. Weinend nahm ich eine warme Dusche.
    Als ich in Maes Schlafanzug aus dem Bad kam, hatten sich Panik und Angst gelegt, und übrig blieben ein gnadenlos schlechtes Gewissen, Traurigkeit und Apathie. Ich konnte noch gar nicht fassen, was geschehen war. Gerade noch hatte Milo im See getobt, und kurze Zeit später stand er an der Schwelle zum Tod und wurde in einen Vampir verwandelt.
    Jack saß auf der Treppe nach oben, ebenfalls frisch geduscht, und offensichtlich niedergeschlagen. Als er mich sah, füllten sich seine Augen mit Trauer und Angst. Er fühlte sich verantwortlich für Milos Zustand. Ich wiederum wusste noch nicht einmal, was genau geschehen war. Bei all meiner Sorge um Milos Leben hatte ich mir gar nicht die Frage gestellt, wie es so weit hatte kommen können.
    » Alice, es tut mir so leid « , sagte Jack. Er klang gehetzt und zittrig.
    » Was ist eigentlich passiert, Jack? « Steif setzte ich mich eine Stufe unter ihm auf die Treppe.
    » Wir haben herumgealbert. « Er schüttelte den Kopf, und Tränen traten ihm in die Augen. » Er ist über den Holzsteg gerannt, aber der war nass. Da ist er ausgerutscht und auf den Hinterkopf gefallen. Es tut mir so leid, Alice. Ich habe überhaupt nicht daran gedacht … «
    » Wie geht es ihm jetzt? « , unterbrach ich ihn.
    Ich wusste nicht, ob Jack die Schuld an dem Unfall trug, doch sein schlechtes Gewissen wollte ich ihm jedenfalls nicht nehmen. Wenn er und Milo es nicht immer so übertrieben hätten, dann wäre Milo auch nichts zugestoßen.
    Andererseits, mahnte eine innere Stimme, wenn ich es mit Jack

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