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Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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an mich, »das war ’ne tolle Rettungsaktion. Du hast mir meinen Hattrick versaut, weißt du das?«
    »Doch, das weiß ich«, sagte ich. »Tut mir leid.«
    »Beim nächsten Mal erwisch ich dich.«
    »Es gibt kein nächstes Mal«, sagte ich. »Ich war nur als Vertretung da.«
    »Du mußt wieder spielen«, sagte er. »Du bist gut. Glaub mir, ich weiß das. Ich hab für die Juniorenmannschaft in Ottawa gespielt. Ich habe im selben Sturm gespielt wie Eric Lindros, bevor er berühmt wurde. Ich wär selbst weitergekommen, wenn ich nicht Amerikaner gewesen wäre.«
    Das also ist es, dachte ich. Eine Entschuldigung gibt es immer. Für all die Jungs, mit denen ich gespielt hatte, und die meisten davon hatten es nie in die großen Ligen geschafft, was ganz natürlich war. Das schafft vielleicht einer von hundert, die in den Nachwuchsligen spielen. Und von den anderen neunundneunzig hat jeder seine Geschichte. Der Trainer hat mir nie eine Chance gegeben. Hab mich am Knie verletzt. Hab es auf zu wenige AB’s gebracht. Niemals heißt es schlicht: »Ich war nicht gut genug.«
    Das mit dem Amerikaner war mir allerdings neu, weil man das nun wirklich nur von Eishockeyspielern zu hören kriegt. Ich hätte es dabei bewenden lassen sollen. Dem Kerl nur zunikken und lächeln und ihn ansonsten da stehen und sich lächerlich machen lassen. Über ihn lachen konnte ich später noch. Aber ich konnte den Mund nicht halten.
    »Das ist eine Schande«, sagte ich. »Die sollten wirklich auch Amerikaner in der NHL spielen lassen. Das ist einfach nicht fair. Wie siehst du das, Vinnie?«
    »Das muß ’ne Verschwörung sein«, meinte Vinnie.
    »Wieviel Amerikaner gibt es da überhaupt?« sagte ich. »Ich wette, daß man die an einer Hand aufzählen kann. Seh’n wir doch mal … John LeClair, Brian Leetch, Chris Chelios …«
    »Doug Weight«, fuhr Vinnie fort. »Mike Modano, Tony Amonte.«
    »Keith Tkachuk«, ergänzte ich. »Pat LaFontaine, Adam Deadmarsh.«
    »Jeremy Roenick, Gary Suter.«
    »Shawn McEachern, Joel Otto.«
    »Bryan Berard, ist das ein Amerikaner?«
    »Ich glaube schon.«
    »Derian Hatcher, Kevin Hatcher. Sind das eigentlich Brüder?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. »Jedenfalls sind sie beide Amerikaner.«
    »Mike Richter im Tor«, sagte Vinnie.
    »Und John Vanbiesbrouck.«
    »Alles klar«, meinte Bruckman. »Ihr zwei seid ja richtige Komiker. Ich wußte gar nicht, daß Indianer so komisch sein können.«
    »Wir haben Brett Hull vergessen«, sagte Vinnie.
    Bruckman packte Vinnie an der Schulter. »Es reicht.« Sein Lächeln war verschwunden.
    »Nimm deine Pfoten weg«, sagte Vinnie.
    »Ihr macht euch über mich lustig, und ich mag das verdammt noch mal überhaupt nicht. Dem letzten, der sich über mich lustig gemacht hat, fehlen jetzt die Schneidezähne.«
    Im ganzen Lokal wurde es ruhig. Seine Mannschaftskameraden sahen zu uns herüber und auch die Männer an der Theke. Da stand vielleicht ein Dutzend. Sie hatten im Fernsehen das Spiel der Red Wings gesehen. Der Mann hinter dem Tresen hatte ein Schnapsglas in der einen Hand und ein Trockentuch in der anderen. Er wirkte nicht sehr glücklich.
    »Bruckman«, sagte ich und sah ihm in die Augen. »Hau ab.«
    Er hielt meinem Blick lange stand. Er schätzte mich ab, berechnete seine Chancen. Ich konnte nur hoffen, daß die Chemie, die in seinem Kopf herumraste, ihn nicht auf dumme Ideen brachte, denn todsicher hatte ich nicht die geringste Lust, mich mit ihm ohne Schlittschuhe und Schutzkleidung zu prügeln.
    »Du hast bloß Glück gehabt«, sagte er schließlich. »Von Rechts wegen war das mit dem Hattrick in Ordnung. Du hast den Puck ja nicht mal gesehen.«
    »Ganz wie Sie meinen, Bruckman. Aber hauen Sie ab.«
    »Seht euch doch an«, sagte er. »Ihr Indianer seid doch einfach erbärmlich. Ich weiß nicht, wieso man euch die Kasinos betreiben läßt.«
    Der Wirt stand plötzlich mit einem Baseballschläger neben uns. »Hört ihr Jungs jetzt auf der Stelle mit dem Scheiß auf, oder soll ich die Polizei rufen?«
    »Bemühen Sie sich nicht«, sagte Bruckman. »Wir gehen. Hier sind uns zu viele besoffene Indianer.«
    Er warf mir einen letzten Blick zu, bevor er zu seinem Tisch zurückging. Ich verspürte kein Bedürfnis, ihm zu sagen, ich sei in Wirklichkeit ein Weißer wie er.
    Als sie alle ihre Lederjacken wieder anhatten, ein paar Stühle umgeworfen und diverse Obszönitäten gemurmelt hatten und ohne ihr Bier zu bezahlen gegangen waren, herrschte wieder Ruhe im Lokal. Vinnie

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