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Unter Gehirnkontrolle

Unter Gehirnkontrolle

Titel: Unter Gehirnkontrolle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Moore Williams
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Informationen bieten, die er durch ihn zu bekommen hoffte. „Ich kann Ihnen leider nichts sagen, weil ich kein Schiff gesehen habe.“
    „Ich verstehe“, sagte Konar, „Sie können sich einfach nicht erinnern. Na schön, das ist ein Problem, das wir schon bewältigen werden, nicht wahr, Malo?“
    Jed hörte hinter sich ein Scharren und fuhr herum. Er sah, wie der braune Mann Gail Tempe zur Seite schob. In dem Mo ment kam Konar schnell um den Tisch herum und umklammer te Ambros Nacken. Seine Daumen gruben sich tief zwischen die Nackenwirbel. Jed spürte gerade noch die Hände um seinen Hals, dann sank er in Ohnmacht. Das nächste, woran er sich erinnern konnte, war die Tür mit dem eigenartigen Kombinati onsschloß, die lautlos hinter ihm zuging. Er winkte jemand hinter der Tür lässig „Aufwiedersehen“ zu und wußte eine Sekunde später schon nicht mehr, wer das war. Aber das schien ihm nicht wesentlich, wichtig war ihm nur, daß er jetzt den Tunnel entlangspazierte, der zu der Hauptkuppel führte. Seine Schritte federten, und er fühlte sich ausgezeichnet. Eine Melodie kam ihm in den Sinn, und er pfiff fröhlich vor sich hin.
    Es kümmerte ihn nicht, wo er gewesen war und was er getan hatte. Er wußte, daß er in der kleinen Kuppel nebenan mit Mr. Konar gesprochen hatte, der, wie er sich jetzt erinnerte, ein sehr höflicher und gut informierter Herr war. Nachdem er sich mit Mr. Konar ein paar Minuten unterhalten hatte, ging er jetzt wie der in den Hauptstützpunkt zurück. Er stand am Ende des Tunnels, und ihm fiel ein, daß die Tür zur Linken in das Büro des Kommandanten Echoff führte und eine andere Tür vor ihm direkt in den Hauptstützpunkt. Er entschied sich für die Tür vor ihm, weil er meinte, daß ihn der Kommandant sicher nicht sprechen wollte. Überhaupt wollte ihn niemand sprechen, weil er nur ein einfacher Elektronentechniker war. Darüber war er sich völlig klar.
    Plötzlich blitzte im hintersten Winkel seines Gedächtnisses ein Bild auf. Er sah ein Mädchen, aber wo hatte er es schon einmal gesehen? Er konnte sich nicht erinnern, vielleicht kam sie nur in seinen Träumen vor. Und ehe er das Mädchen erken nen konnte, war das Bild schon wieder verschwunden. Es schien ihn warnen zu wollen, aber er wußte nicht wovor, und gleich darauf hatte er auch das vergessen.
    Er öffnete die Tür zum Keller der Hauptstation und merkte, daß er eine Besenkammer betreten hatte. Wenn jemand dabei entdeckt wurde, wie er aus dem Tunnel kam, konnte er behaupten, er sei nur in der Kammer gewesen, um sich einen Besen zu holen. Jed bahnte sich einen Weg durch die Gerätschaften und betrat den Korridor des Stützpunktes. Die Uhr am Ende des Flurs zeigte auf 17.00. Als er zu diesem netten Mr. Konar ging, war es 10.00 Uhr gewesen. Was hatte er nur die sieben Stunden lang getan?
    Er versuchte, sich daran zu erinnern, und wieder stieg ein unheimliches Gefühl in ihm auf. Wo war es ihm schon einmal so ergangen? Er wußte es nicht, er wußte nur, daß er dieses Gefühl haßte, weil es die Macht besaß, seine Erinnerungen auszulöschen. Er ging in die Vorratskammer und lieferte seinen Raumanzug ab. Der Feldwebel vom Dienst füllte sorgfältig die Rückgabezeit aus und legte ihm den Zettel zur Unterschrift vor, aber er stellte keine Fragen. Jed ging zu seinem Quartier.
    Er war unsagbar müde.
    Als er sein Zimmer betrat, sah er, daß er Besuch hatte. Pop Ridgeway saß in dem einzigen Lehnstuhl des Zimmers und rauchte gelassen seine Pfeife. Er schien niemals Ärger in seinem Leben gehabt, zu haben, und nur die vielen Fältchen in seinen Augenwinkeln zeigten, daß er nicht ganz so ruhig war wie er schien.
    „Hallo Pop, was ist los?“
    „Du wolltest doch in mein Zimmer kommen, alter Bursche.“
    „Habe ich das gesagt?“
    „Ja, hast du es vergessen?“
    „Ja, ich habe alles vergessen. Es tut mir leid, Pop. War es wichtig?“
    „Nichts Besonderes. Als du nicht erschienst, bin ich einfach hierhergekommen. Das stört dich doch nicht?“
    „Nicht im geringsten. Du kannst jederzeit kommen.“
    „Danke“, lächelte der alte Mechaniker, „es ist gut, zu wissen, daß man Freunde hat, aber …“
    „Nanu“, sagte Jed und starrte überrascht in die Ecke seines Zimmers, „wie kommst du denn hierher?“
    „X-81 kam mit Pop“, war die Antwort. Die Stimme klang metallisch. Die besten Elektronenexperten hatten es nicht fer tig gebracht, die Stimme der Roboter menschlicher klingen zu las sen. Aber trotz des metallischen

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