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Unter Sternenjaegern

Unter Sternenjaegern

Titel: Unter Sternenjaegern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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habe.” Als Aleytys hartnäckig still blieb, fuhr sie fort: „Ein Teil von dem, was wir verkaufen, ist unser Ruf, Bergmädchen. Ich wiederhole: Warum?” Aleytys ließ die Zunge über die Lippen gleiten. „Allein fühle ich mich wohler.”
    Haupts Finger klopften auf die Folien. „Wenn Sie auf Wolff geboren wären… Teils Vryhh, teils Gott weiß was …” Sie seufzte. „Es steckt mehr dahinter. Was beunruhigt Sie?”
    Aleytys schloß die Augen. „In Ordnung. Ich habe Probleme, mit anderen Leuten zurechtzukommen. Dem Brief zufolge, den mir meine Mutter hinterließ, bevor sie mich verlassen hat, fällt es allen Vrya schwer, enge persönliche Bindungen aufrechtzuerhalten.”
    Haupt sah skeptisch aus. „Sie haben überhaupt keine Bindungen unterhalten.”
    „So?”
    Die untersetzte Frau richtete ihre Blicke auf Aleytys, bis sie unruhig wurde. Nach mehreren Minuten dieser unbehaglichen Stille sagte sie: „Sie führen nicht sonderlich gern Befehle aus, oder?”
    Aleytys bewegte sich ungeduldig. „Ich verstehe nicht, was das Ganze für einen Sinn hat. Warum bringt man mich von Universität hierher - nur um an mir herumzunörgeln ?”
    „Wenn ich Sie auf eine Jagd ausschicken würde …” Aleytys’
    Augen blinzelten, als sie die Worte zurückdrängte, die hinaussprudeln wollten. „Wurde Ihnen zu dem geheimen Material bezüglich der biologischen Implantate eines Jägers Zugang gewährt?”
    Aleytys nickte.
    „Hhmm. Ich habe vorgehabt, die Operation Ende dieses Jahres einzuplanen. Das nächste Jahr hätten Sie damit verbracht zu lernen, wie man sie benutzt.”
    „Sie haben es vorgehabt?”
    „Bleiben Sie still und hören Sie zu. Sie sind nicht bereit für die Jagd. Und lassen Sie mich deswegen keinen Einwand hören. Ich gebe zu, daß Sie selbst ohne Implantate jeden meiner Jäger übertreffen könnten. Aber Sie sind politisch unbedarft, und das kann möglicherweise katastrophal für uns werden. Abgesehen von besonderen Fertigkeiten haben Sie eine Menge zu lernen, junge Frau.
    Unter anderem die Beschränkung auf unsere Aufträge. Wir sind keine wohltätige Organisation. Wir können es uns nicht leisten, das zu sein. Wolff ist eine arme Welt. Wir jagen für Geld, Aleytys. Nicht für einen illusorischen Ruhm. Nicht aus einem moralischen Gebot.
    Wir sind Söldner, für spezielle Zwecke gedungen, und mehr als diese Zwecke dürfen wir nicht erfüllen, wenn wir unseren Sold erhalten wollen.”
    Aleytys wischte ungeduldig über ihr Haar. „Das weiß ich.”
    „Und ich glaube, das wissen Sie nicht.” Haupts Lippen strafften sich, forschend starrte sie in Aleytys’ Gesicht. „Wir interessieren uns nicht für eingeborene Bevölkerungen - können das gar nicht.”
    Aleytys hob eine Hand, ließ sie fallen. Ein Lächeln entstand.
    „Den Punkt gebe ich zu. Ich interessiere mich dafür.”
    „Das tun Sie. Wie gesagt - möglicherweise katastrophal für uns.”
    „Sie wußten das, bevor Sie mich nach Universität geschickt haben.”
    „Natürlich. Ich erwarte, daß Sie sich große Mühe geben, aus dieser Sentimentalität herauszuwachsen, Bergmädchen. Dann werden Sie ein recht bemerkenswerter Gewinn für die Jäger-Genossenschaft sein.” Haupt bündelte die Fax-Folien zusammen, zog ein zerfetztes Blatt Papier heraus und warf die Folien dann in den Vernichter. „Ich habe lange genug eingehend über diesen Punkt nachgedacht. Die RMoahl werden lästig. Sie wollen Sie haben.”
    „Sie haben gesagt, Sie würden ihnen ausreden, mich zu belästigen.”
    „Starrköpfige Bastarde. Unvernünftig.” Sie zog ihre schnabelartige Nase kraus. „Sie sind noch immer entschlossen, Sie in ihrem Schatzgewölbe einzuschließen, bis sie ihr Diadem zurückbekommen können.”
    „Ihr Diadem-ha!”
    „Es ist seit mehreren tausend Jahren in ihren Händen gewesen.
    Ein vernünftiger Anspruch auf Eigentumsrecht.” Haupt zuckte mit den Schultern. „Zum Glück haben sie einen übertriebenen Respekt vor Autorität. Universität ist eine neutrale Welt, und sie sind von ihrer Kultur her unfähig, diese Neutralität zu verletzen, so daß sich keine Probleme ergeben, solange Sie dort sind.”
    „Und dennoch haben Sie mich hierher gerufen.”
    „Ja.”
    „Ich verstehe.” Aleytys lächelte. „Sie haben beschlossen, mich in einen Einsatz zu schicken - trotz meines Katastrophenpotentials.”
    „Hhmm.” Haupt wirkte ein wenig unzufrieden, dann nahm sie den kleinen Fetzen Papier auf. „Jemand hat von Ihnen gehört.”
    „Was?”
    Haupt

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