Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter Sternenjaegern

Unter Sternenjaegern

Titel: Unter Sternenjaegern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
Vom Netzwerk:
durch die murmelnde, feindselige Menge, die den Hof füllte, und hörte sie nicht. Anmutig kniete sie aufrecht auf ihrem Kissen, hatte Angst, ihn noch einmal zu rufen - so blickte sie ihm nach, wie er durch den Torbogen verschwand. Die stumme Menge sikkerte hinter ihm hinaus, und Kitosime erhob sich und ging langsam ins Haus. Ich wünschte, ich wüßte, was ich tun soll, wohin ich gehen soll …
    3
    Der Uauawimbony-Baum klapperte, als Manoreh hinausritt, und der Tanz der Faras-Hufe, die auf den goldbraunen Kies prasselten, wiederholte dieses Geräusch. Manoreh hielt die Zügel recht lokker, ließ den Faras in einen Trab fallen, während er unglücklich über Kitosime nachdachte. Er hatte ein vages Gefühl der bösen Vorahnung, konnte die Ursache hierfür jedoch nicht aufspüren. Er versuchte, es abzuschütteln. Ich hätte mir ein paar Augenblicke Zeit nehmen sollen, um mit ihr zu reden. Er verzog das Gesicht.
    Frauen!
    Er trieb den Faras hart die gefurchte Straße entlang, die neben dem Mungivir verlief.
    Der Wind erhob sich wieder, ließ Staub durch die Juapepo segeln.
    Über ihm verdichteten sich die Wolken vor dem Antlitz der Sonne und warfen einen Schatten über das Land. Der Dunst aus rotem Staub wirbelte um ihn her, erinnerte ihn an das lange, feine Haar der Frau aus seinem Traum. Unvermittelt konnte er fühlen, daß sie ihn sah. Sie kam näher und näher. Er versuchte, sich auf den Ritt zu konzentrieren.
    Aleytys verengte die Augen, als das Gesicht, das über die Sterne geisterte, ganz plötzlich verschwunden war, dieses Gesicht, das in ihre Träume eindrang und fortfuhr, sie zu verwirren. Sie lehnte sich zurück und beobachtete Grey - stumm saß er im Pilotensessel. Er fühlte, daß sie ihn anschaute, lächelte ihr zu, dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder den Skalen zu, die die Details der Jagd widergaben. Meine Jagd, dachte sie. Sie rieb mit den Fingerspitzen über die Armlehnen des Sessels. Die erste von vielen. Bis ich mir ein Schiff verdient habe. Ein eigenes Schiff… Sie schloß die Augen.
    Meine Jagd.
    Haupt wandte sich vom Fenster ab. Sie war eine untersetzte Frau mittleren Alters mit borstigem, silbernem Haar, das sie kurzgeschoren, wie eine Kappe, trug. Ihr Lächeln blitzte breit, weiß, strahlend. „Universität hat mir gute Berichte über Ihre Fortschritte geschickt.”
    Aleytys glättete den Stoff auf den Oberschenkeln. „Das ist ermutigend.”
    „Es scheint, Sie haben auch die Anweisungen befolgt und Schweigen bewahrt über Ihre Vergangenheit und … äh … Talente.”
    Haupt marschierte zum Schreibtisch hinüber und manövrierte ihren Körper in einen Sessel, ohne ihn umzukippen. „Gut.” Sie lehnte sich zurück, und ihre Augenbrauen hoben sich.
    Aleytys sagte sich, daß es keinen Grund gab, nervös zu sein.
    Auch jetzt nicht, nachdem Haupt ein Sonderschiff nach Universität geschickt hatte, um sie zu holen. Sie lächelte unsicher. „Das ist kein Anlaß für Lob. Das Leben ist leichter, wenn mich die Leute um mich herum nicht wie eine Außenseiterin behandeln.”
    „Zweifellos.” Haupt legte einen Stapel Fax-Folien vor sich hin.
    „Wir haben eine Menge Kredits für Sie ausgegeben. Auf die eine oder andere Art.” Sie unterbrach sich und schaute auf die Folien hinunter. „Und Sie vor einigen mächtigen Feinden beschützt.”
    Aleytys sah hinunter. „Dessen bin ich mir bewußt.”
    „Hhmm.” Haupt blätterte die Fax-Folien durch, zog eine heraus und las, während Aleytys zusah und den Klumpen in ihrer Kehle schluckte. Nach einer Weile breitete Haupt ihre Hand flach auf der Folie aus und schaute zu ihr auf. „Sie haben keine Freundschaften geschlossen. Vor einem Jahr haben Sie sich mit Grey gestritten, und er hat Sie sitzenlassen. Seitdem haben Sie sich von jedem menschlichen Kontakt zurückgezogen, machen sich kaum mehr die Mühe, Ihre Zimmer zu verlassen, es sei denn, zum Unterricht. Würden Sie mir das bitte erklären?”
    „Nein.”
    „Was?” Haupt runzelte die Stirn.
    „Wie ich mein Leben lebe, ist meine Sache.”
    Haupt setzte sich wieder in dem Sessel zurück, während sich die Blicke ihrer scharfen Augen von Aleytys’ Gesicht zu den zu Fäusten geballten Händen bewegten. „Wunder Punkt?” Ihre blaßblauen Augen hoben sich wieder zu Aleytys’ Gesicht. „Alles, was Ihre Leistungen beeinflussen könnte, ist meine Angelegenheit. Ich möchte nicht feststellen müssen, daß ich eine schlechte Entscheidung getroffen habe, als ich Sie zur Ausbildung zugelassen

Weitere Kostenlose Bücher