Unter Sternenjaegern
Mauern des größeren Komplexes, der das Chwereva-Hauptquartier beherbergte. Ein Torflügel stand offen. Manoreh glitt von dem Faras herunter und stöhnte vor Behagen, als er müde und schmerzende Muskeln streckte. Er kraulte munter die Mähne des Faras und projizierte FREUDE . Das Tier rieb seine Nüstern an der Schulter des Rangers.
Ein schlaksiger Neuling, der im Torhaus Dienst tat, grinste von einem der Fenster im Wachraum auf Manoreh herunter. „Hey, Vetter, lange Reise diesmal. Wieder da?”
Manoreh gluckste. „Nein, Umeme. In Wirklichkeit jage ich noch immer Gamesh über die Savannen. Kleiner Mann, du bist einen halben Meter gewachsen, seit ich dich das letzte Mal gesehen habe.
Was macht die Ausbildung?”
Der Junge verzog das Gesicht. „Eine Menge Schweiß und nicht viel Spiel. Ich wünschte, ich könnte hinausgehen wie du.” „Die Zeit wird kommen. Ist der Direktor da?” „Nein, Vetter. Er ist dort drüben.” Umeme nickte zum Chwere-va-Lager hinüber. „Da ist was los.” Er grinste. „Nicht, daß sie uns Schülern etwas sagen würden.”
Manoreh schob die Tasche von der Schulter. „Fang auf.” Er warf sie zu Umemes wartenden Händen hinauf. „Sorg dafür, daß das der Direktor bekommt. Ich habe noch etwas zu tun.” Er fädelte die Nüsternzügel des Faras durch einen Halte-Ring. „Halte jemanden an, der vorbeikommt, und laß ihn den Faras in die Stallungen bringen.”
„Sicher. Sonst noch etw … Schau dir mal das da an!” Eine Kugel aus schimmerndem Licht glitt in einem weiten Bogen durch das dunkler werdende Blaugrünschwarz der Dämmerung herunter und zog an dem nebligen Ring kleiner Monde vorbei, der soeben sichtbar wurde. Noch während Manoreh zusah, wie die Blase herunterschwebte, eine Distelkraut-Blumenkrone mit einem dunklen Kern in der Mitte, war er sicher, daß die Traumfrau an Bord war. Er rannte die Straße entlang.
Ein kleines Bodenfahrzeug summte um die Ecke der Chwereva-Lagermauer. Manoreh hob eine Hand, lächelte, als er den Fahrer erkannte. „Faiseh, Vetter, halt an.”
Faiseh brachte den verbeulten kleinen Wagen zu einem schaukelnden Halt, ein breites Lächeln hob seinen Schnauzbart. “Hey, Manoreh, du bist wieder da.”
„Du bist der zweite, der mir das sagt. Ich fange an, es zu glauben.”
„Die verdammten Hasen marschieren.”
„Ich hab’s gesehen.”
Faiseh stieß seinen Arm aus dem offenen Fenster, und die beiden Ranger schlugen ihre Handgelenke zusammen. „Gut, dich zu sehen, Vetter. Es war eine lange Zeit.”
Manoreh nickte. „Eine lange Zeit.” Er blickte zum Landeplatz hinüber. Das Leuchten war verschwunden. Das Schiff war unten.
„Hör zu, gib mir den Wagen.”
Faisehs struppige Augenbrauen krümmten sich. „Warum nicht?
Aber später. Muß erst zum Platz fahren. Bin im Dienst, Vetter. Du hast das Schiff gesehen.”
„Nimm mich mit.”
„Steig ein. Aber beeil dich, sonst geht mir der Direktor ans Leder. Es handelt sich um einen wichtigen Besucher. Um einen sehr wichtigen.”
Manoreh schlug Faiseh zum Dank auf die Schulter und umrundete den Wagen. Er ließ sich hineinfallen und sagte: „Wer?”
„Chwereva hat die Jäger-Genossenschaft angeheuert. Man hat endlich einen Beamten aufgetrieben, der bis zehn zählen konnte, ohne seine Schuhe ausziehen zu müssen, nehme ich an.” Er fädelte den Wagen durch die Straßen, dann durch den Spalt in der niederen Schutzmauer. Er schnaubte angewidert, als mehrere Hasen aus dem verkümmerten Juapepo herauskamen und am Stra
ßenrand entlanghüpften. „Sie sind schon hier. Hast du jemals so viele von ihnen gesehen?” „Nein.” Manoreh starrte auf seine Hände hinunter. Die Hasen erinnerten ihn an das Gespenst. Seine Hände fühlten sich bereits steifer an. Statt Zorn empfand er eine tiefgreifende Kälte.
Faiseh warf ihm einen Blick zu. „Was ist dir über die Leber gelaufen?”
Manoreh schaute auf. „Haribu ist zudringlich geworden. Ich mußte ein Gespenst abspalten.”
Faiseh fuhr mehrere Minuten in besorgtem Schweigen, dann sagte er: „Gehst du zurück, um es wieder zu schlucken?” Erstarrte finster zu den struppigen Hasen hinüber, die durch das Gestrüpp hoppelten. „Besser, du beeilst dich, wenn du hier rauskommen willst.”
„Klar. Sobald ich den Direktor gesehen habe.”
„Tja, die Jäger werden Haribu für uns den Teufel aus dem Leib prügeln.”
„Wenn sie ihrem Ruf gerecht werden. Die Ältesten wollen ihnen nicht erlauben, Energiewaffen mitzubringen.”
„Dumm.”
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