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Unter Sternenjaegern

Unter Sternenjaegern

Titel: Unter Sternenjaegern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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und wir lassen Sie fallen, ganz gleich, was wir für Sie ausgegeben haben.”
    „Tun, was er mir sagt.” Aleytys blickte finster drein. „Selbst wenn ich glaube, daß er Dummheiten macht?”
    „Wenn es eine Frage der Jagd ist, ja. Sein Urteil ist sicherer als Ihres.”
    „Sie stellen mich hart auf die Probe.”
    „Genau.”
    „Mein Gott, Haupt. Wir haben uns beinahe umgebracht, als wir uns das letzte Mal gestritten haben. Uns zusammenzustecken - das ist lächerlich. Dumm!”
    Haupts Lippen zuckten. „Haben Sie kein Taktgefühl?”
    „Ich kann genauso taktvoll lügen wie jeder andere. Wollen Sie das wirklich? Das hätte ich nicht gedacht.”
    „Sie hätten mir ein Solo abschwatzen können.”
    „Wenn ich so dumm wäre, dann würden Sie mich wirklich fallenlassen.”
    „Schlau. Nachdem Sie also meine Schwäche herausgefunden haben, schmeicheln Sie mir auf subtilem Umweg.”
    „Gibt es eine Möglichkeit, wie ich diesen Wortwechsel gewinnen kann?”
    „Kein Wunder, daß Grey Sie für einen stacheligen Brocken hält.”
    Aleytys zuckte zusammen. „Sehr tiefer Schlag, Haupt.”
    „Keine Regeln in diesem Spiel. Haben Sie erwartet, es gäbe welche?”
    „Nein.” Aleytys lächelte plötzlich. „Ich gebe auf.”
    „Akzeptiert.” Haupt griff in eine Schreibtischschublade und holte einen Schnellhefter heraus. „Darin befinden sich vorbereitende Unterlagen für diese Jagd. Studieren Sie sie. Wenn Sie sich entschließen anzunehmen, treffen Sie sich heute nachmittag um sechs mit Grey in der Bibliothek. Er wird mit Ihnen die Bänder und Berichte durchgehen und Ihnen eine Vorstellung dessen geben, was Sie tun können und was nicht. Ich möchte euch beide morgen früh hier sehen. Zehnte Stunde.”
    „In Ordnung.” Aleytys ging langsam zur Tür. Die Hand auf der massiven Platte aus poliertem Holz, schaute sie über die Schulter zurück. „Danke. Trotz allem.”
    Aleytys gähnte, lächelte verschlafen. „Sunguralingu. Hübscher Name. Wann werden wir dort ankommen?” Sie rieb an der Schulter, die noch ein wenig wund war vom Einsetzen des Implantats.
    Grey ließ den Betrachter in die Armlehne seines Sessels zurückklappen. „Ein paar Stunden. Gegen Sonnenuntergang, Ortszeit.”
    „Mir ist eine komische Sache passiert.” Sie blickte stirnrunzelnd auf den breiten Sichtschirm über der Konsole.
    „Es ist eine ruhige Reise gewesen.” Er begann zu lächeln. „Was ist los?”
    „ Dummkopf. Im Ernst, ich bin zweimal von jemandem von dort berührt worden.”
    „Wie berührt? Von wo?”
    „Sunguralingu, denke ich. Schwer, sicher zu sein. PSI-Kontakt.
    Sensorisches Band.”
    Grey sah verblüfft aus. Er schwang den Sessel hoch und studierte die Instrumente. „Auf diese Entfernung? Und im Zwischenraum?”
    „Verstehst du jetzt, was ich meine?”
    „Freund oder Feind?”
    „Freund, denke ich. Aber er mag mich nicht sonderlich, scheint mich empörend unweiblich zu finden.”
    „Wahrscheinlich ein Eingeborener. Die Vodufa ist eine Zurück-zum-Ursprünglichen-Bewegung und dabei ziemlich fanatisch. Du hast deine Hausaufgaben gemacht. Du weißt, wie sie Frauen behandeln. Was wirst du seinetwegen unternehmen?”
    „Ich werde versuchen, mehr über ihn herauszufinden. Mein Gott, was für eine Reichweite er hat.” Sie schloß die Augen. „Momentan reitet er durch einen Sturm, und eine Menge Dinge bereiten ihm Sorgen. Er ist unterwegs nach Kiwanji, also nehme ich an, daß wir ihm dort begegnen.”
    Die Sonne ging unter, als Manoreh nach Kiwanji hineinritt. Die Kais waren vollgestopft mit ankommenden Kähnen und den Flüchtlingen, die den Hügel zu den provisorischen Unterkünften emporströmten, die für sie errichtet worden waren. Er winkte denen, die nach ihm riefen, flüchtige Grüße zu, hielt jedoch nicht an, um die Fragen zu beantworten, die sie ihm zuschrien. Faiseh muß schon vor ein paar Tagen angekommen sein, dachte er. Wenn schon soviel aufgebaut ist. Er entspannte sich, als er den letzten Schutzwall hinter sich ließ und durch leere Straßen ritt, am Marktplatz und den kleinen Häusern der Bediensteten vorbei. Die Atmosphäre klärte sich für ihn auf: die Leute hier akzeptierten ihn so, wie er war. In diese Stille zurückzukehren war, als würde er an einem hei
    ßen, schwülen Tag in kühles Wasser hineintauchen. Die kleinen Häuser waren leer, da ihre Bewohner jetzt hinter Chwere-va-Mauern wohnten.
    Das Tembeat war ein Flüchtlingslager, von einer Lehmmauer umgeben, und klebte wie eine Warze an den

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