Unter Sternenjaegern
Seite, wie sie seine Verwandtschaft begruben, seine mit ihm Verbundenen, sein Blut… Körper … Vater … Mutter… Schwester …
Er schluchzte. Tränen durchschnitten die Staubmaske auf seinem Gesicht.
Seine Schwester, auf den Boden hingeklatscht, sie umklammerte ihr totes Baby, ihre Arme und Beine zuckten, die Augen waren ausdruckslos, das Gesicht leer, jede Spur von Menschsein aus ihr herausgebrannt…
Er versuchte, sie zu halten, schlug sie, versuchte, sie aus diesem schrecklichen leeren, animalischen Zustand aufzuwecken. Es war nichts mehr in ihr. Er kniete neben ihr, beobachtete sie eine Weile.
So fand ihn Faiseh und bot ihm an zu tun, was getan werden mußte, doch Manoreh schüttelte den Kopf. Als der Mondring am dunkler werdenden Himmel sichtbar wurde, schloß er seine Finger um ihre Kehle, drückte zu und wartete, bis die Arterie unter seinen Fingern still war. Er begrub sie, das Baby auf ihrer Brust, und machte mit Faiseh weiter, bis es keine zuckenden Körper mehr gab.
Hasenmarsch. Angetrieben, zu laufen und zu laufen. Zu laufen ohne Halt. Zu laufen, bis die Muskeln dem Willen nicht mehr gehorchten. Zu kriechen. Schließlich am Boden zu liegen, die Arme und Beine zuckend, während die letzte schwache Glut des Lebens schwächer wurde und erstarb.
Er stöhnte, als er sich vorstellte, wie die Hasen Kobes Pachtgut umringten, ihre Bosheit auf den Kisima-Clan konzentrierten … Auf Kitosime… Auf seinen Sohn Hodarzu … bis die Gehirne ausbrannten und sie zu marschieren begannen.
Manorehs Fuß blieb unter einer Juapepo-Wurzel hängen, und er schlug schwer in den roten Staub. Der Schmerz riß ihn aus seinen Erinnerungen. Er stemmte sich auf die Knie hoch, als der Ju-apepo seinen Schmerz aufnahm und verstärkte. Er atmete tief ein und begann, die Tembeat-Disziplin zusammenzunehmen, entfernte sich von der quälenden Empfindung, die den Körper verlangsamte, den Verstand ausfüllte. Er kam unbeholfen auf die Fü
ße und schaute sich um. Jua Churukuu war auf halbem Wege den westlichen Bogen seiner Tagesbahn hinunter. Er drehte sich um und sah in die Richtung zurück, aus der er gekommen war. Das Grollen der Hasen war ein leises Murmeln am Horizont. Um ihn her sprangen versprengte Kudu-Herden und galoppierten in rasender Flucht nach Nordosten, um der kriechenden Bedrohung hinter ihnen zu entkommen. Er unterdrückte den Impuls, mit ihnen davonzustürmen. Wenn ihn sein Blindwut-Spurt auch erschöpft hatte, so hatte er ihm doch zumindest einen großen Vorsprung vor der Hasenherde gebracht. Genug. Es nützte nichts, sich zu erschöpfen. Die Warnung mußte überbracht werden. Er verfiel wieder in Laufschritt, sein Körper bewegte sich geschmeidig, dichter roter Staub wirbelte um seine Füße.
Eine Stunde später hielt er an, um sich ein paar Minuten an einem Wasserbaum auszuruhen, der in der Mitte eines Schlammpfuhls stand. Er kniete neben den Mehrfachstämmen nieder und trank aus dem kleinen, kalten Rinnsal, hörte ein Rascheln in dem derben Gas, das rund um den Pfuhl üppig wuchs. Ein Hase stieß aus dem Gras hervor und saß niedlich am Rande des Schlamms, hervorstehende, braune Augen starrten ihn ausdruckslos an. Ein weiteres Rascheln, und ein zweiter Hase kauerte neben dem ersten. Die Blindwut, dachte er kläglich. Diesmal hat Haribu sie bemerkt. Die Hasen rieben ihre Schädelseiten gegeneinander, erhoben sich dann - die Augen auf ihn gerichtet - auf die Hinterläufe, lange Ohren zeigten steif auf ihn. Er spürte einen betäubenden Druck. Seine Sicht verschwamm. Ein Winseln war in seinen Ohren.
Er kämpfte gegen einen Zwang an, so stark wie ein Fangnetz, zwang seine Hand zum Pfeilwerfer an seinem Gürtel.
Die Nüstern der Hasen zuckten, und der Druck in seinem Schädel nahm zu. Seine Hand senkte sich ganz langsam, schnappte die Halfterklappe auf, zog die Pistole heraus. Die Hasen zitterten und winselten. Der Druck schwoll an. Er leerte das Magazin in die Hasen, die Pfeilgeschosse schlugen in das weiße Fell oder zuckten an den Tieren vorbei, in das Gras dahinter. Er taumelte, als der Druck plötzlich verschwunden war.
Das Gras bewegte sich erneut. Er wirbelte herum, wollte der neuen Gefahr verängstigt und ärgerlich die Stirn bieten.
Ein Wildlingsjunge stand dort und beobachtete ihn. Er war klein und drahtig, seine grünsilberne Haut fleckig und schmutzig. Er schaute zu ihm herüber, wartete ab, was Manoreh tun würde, dann projizierte er ein kompliziertes FÜHLEN : FRAGE? VERLANGEN.
Manoreh steckte
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