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Unter Sternenjaegern

Unter Sternenjaegern

Titel: Unter Sternenjaegern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Clayton
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ausbreiteten und verzweigten, bis er nahe an den Grenzen seiner Vorstellungskraft war. Er dachte an die Hasenwaffe, verfeinert und tausendfach an Leistungsvermögen verstärkt, auf Wolff gerichtet. Im Winter. Leute, die aus Häusern auf das Eis hinausströmten. Gott! Und falls …
    nein, wenn sie dieses Ungeheuer gegen mich einsetzen … was wird dann aus Wolff und den Jägern? Es gibt zu viele Leute, Welten, Gesellschaften, die einen Grund haben, einen Schlag gegen Wolff zu führen.
    Er fühlte den Vryhh, bevor er ihn sah. Er schaute auf. Der Mann stand vor dem Käfig und betrachtete ihn aus amüsierten und verächtlichen Grünsteinaugen heraus. Grey starrte zurück, stumm und trotzig. Legenden, diese Vrya. Fast Allwissenheit. Allmacht. Er funkelte das hübsche, maskenhafte Gesicht an, dann die verdorrten Hände und ihre Metallkorsagen. Einen Augenblick später lächelte er. Keine Legende. Krank. Sterbend. Sein Lächeln verbreiterte sich, und er hob seinen Blick wieder zum Gesicht des Vryhh empor. Die grünen Augen verengten sich, und die Maske geriet außer Form, machte Nervosität Platz. Er drehte sich abrupt um und stapfte davon - in einem kleinen Aufzug neben der Hasenwand verschwand er.
    Grey lehnte sich wieder gegen die Stäbe und starrte das Ei an.
    Den Vryhh zu sehen, hatte ihn an Aleytys erinnert. Er dachte daran zurück, wie er sie das erste Mal gesehen hatte. Er hatte im dritten Stock eines billigen Hotels auf Maeve im Korridor gelegen, in seinem Bauch Messerwunden so groß wie Fäuste, sein Leben war auf den schäbigen Teppich hinausgeblutet. Jetzt könnte er diese Heilkraft gebrauchen. Er rieb über sein schmerzendes Zwerchfell. Er schaute zu dem schnarchenden Ranger hinüber, ließ sich dann nieder und trieb in den Schlaf davon.
    Sie ritten die ganze Nacht hindurch, hielten nur kurz an, um eine kalte Mahlzeit hinunterzuschlingen, dann brachen sie wieder auf und folgten dem Lauf des Chumquivir in die Berge hinauf. Hasenspuren waren überreichlich vorhanden. Kot, zermalmte Vegetation. Während der Nacht zog die Verbindung sie näher und näher zusammen, bis jeder teilweise in zwei Körpern lebte, fühlte, was der andere fühlte. Sie ritten stumm, unterhielten sich nicht, beide ärgerten sie sich mehr und mehr über diese erzwungene Vertrautheit.
    Ein Faras strauchelte. Aleytys reagierte sofort, verlagerte ihr Gewicht, um den Faras zu entlasten, keuchte dann, als Schmerz durch ihre Lende stach. Ihre Hände öffneten sich, die Zügel fielen, ihr Reittier bäumte sich auf, dann galoppierte es los. Sie fiel, nein, sie saß und hielt das Sattelhorn umklammert, wurde hilflos durchgeschüttelt, und der Faras preschte schneller dahin. Sie griff mit dem Geistfühler hinaus und zwang das Tier unter ihren Willen. Als sie zurückritt, stand Manoreh neben einem toten Faras. Er richtete sich aus seiner knienden Stellung auf, streckte das eine Bein, das andere war noch gebeugt, nur die Zehen berührten noch den Boden. Sie kämpfte gegen den Schmerz an, der ihr eigenes Bein und ihre Seite erfüllte. „Was ist passiert?”
    „Lauf gebrochen. Ich habe ihm die Kehle durchgeschnitten”, knurrte er. Aleytys zuckte erneut zusammen, als der Schmerz in seiner Hüfte ein Schmerz in ihrer war.
    „Dumm.” Sie preßte die Hand gegen die Stirn. „Du hättest warten sollen.”
    Er ignorierte sie und nahm das Zaumzeug von dem toten Tier.
    Aleytys rutschte aus dem Sattel. „Laß das einen Moment bleiben.
    Setz dich.”
    Keuchend zerrte er das Geschirr los, dann begann er mit dem nächsten.
    „Schmollt wie ein Baby.” Sie höhnte: „Willst nicht auf eine Frau hören, nicht wahr, großer Mann?”
    Er fuhr herum, die Hand zu einem schnellen Schlag erhoben, durch ihre Worte zur Wut aufgestachelt.
    „Mach schon, schlag mich. Beweise, was für ein Mann du bist.”
    Zögernd senkte er die Hand und wandte sich, krank vor Selbstverachtung, ab.
    „Also gut, damit wäre das erledigt…” Sie ergriff seinen Arm. Der Schock der Berührung brachte beide ins Taumeln, dann kämpfte sich Aleytys frei. „Setz dich hin”, sagte sie heiser. Sie ging mit ihm zu einem der Steinhaufen, die die Decke aus Gestrüpp und Gras durchbrachen.
    Er setzte sich und schaute zu ihr auf. „Was soll das?” fragte er müde.
    Sie kniete sich neben ihn. „Ich bin eine Heilerin, Manoreh. Sitz nur still und laß mich arbeiten.” Sie schloß die Augen und tastete nach ihrem Kraftstrom. Das schwarze Wasser floß kühl und stark in sie hinein. Sie schob die

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