Untergang
oder sollte ich einfach stehen bleiben?
Ich hatte absolut keine Ahnung.
„Du solltest keinen Befehl verweigern!“, ermahnte mich die Stimme meines Vaters.
Doch richtig wie dessen Stimme hörte sie sich in dem Moment nicht an.
Dennoch, wie automatisch ließ ich Angelus Hand los.
Was ihm und den anderen eindeutig nicht gefiel. Angelus konnte mich allerdings nicht zurück halten, denn er war wie fest gefroren.
Ich zitterte richtig als ich meine Hand in seine legte.
Sein griff wurde prompt fester und er zog mich näher an sich. Sein Blick lag in meinen Augen, als würde er dort etwas erkennen oder suchen. Und ich wusste nicht ob das gut oder schlecht war. Vermutlich eher schlecht.
„Ein Seneca bist du keines Falls.“, sagte er mehr zu sich selbst als zu den anderen „Aber ein Mensch bist du ebenfalls nicht. Dafür bist du zu Schön und zu rein.“
Er runzelte seine Stirn um nachzudenken.
„Es ist mir nun kein Rätsel mehr wieso die Geschaffenen und die Bastarde dir die Treue geschworen haben.“
Ich schluckte schwer.
Dann sah der Mann zu der Bisswunde, aus der zwar kein Blut mehr floss aber eine Menge klebte.
Er leckte sich über die Lippen und zog mich noch näher.
Angelus fletschte mit den Zähnen. Wurde allerdings ignoriert.
Als er sich vorbeugte und über meinen Hals leckte zitterte ich. Alles in mir verkrampfte sich vor Angst.
Wie viel Blut konnte ein Mensch verlieren bevor er ohnmächtig oder gar Bewusstlos wurde?
Doch er biss mich nicht, sondern beugte sich zurück und lächelte.
„Ihr Blut ist so köstlich!“, rief erheitert.
Er freute sich?!
„Seit Millionen von Jahren habe ich so etwas köstliches nicht mehr geschmeckt.“
Jetzt war mir definitiv nicht wohl bei der Sache.
„Sie gehört mir!“, knurrte Angelus.
Jedes Wort hörte sich mühsam an.
Die Züge des Mannes wurden von jetzt auf nachher hart und unnachgiebig.
„Stell dich nicht gegen uns Halreate. Du vergisst wir sind deine Herrscher!“
Angelus knurrte ihn an.
Der Mann sah ihn einen Moment an und dann lachte er.
„Eine Frau kann so manchen Männern den Kopf verdrehen. Sie sind sogar bereit gegen ihre Könige zu kämpfen.“
„Nojus langsam wird es langweilig. Bring es auf den Punkt.“, das kam von dem anderen Mann dessen Namen ich noch nicht kannte.
Der Mann der bei mir stand, Nojus verdrehte seine Augen und wandte sich wieder an mich.
„Also Schätzchen, sag uns mal genau was du bist!“
Ich schluckte schwer.
„Ein Mensch.“
Die Züge des Mannes wurden spöttisch.
„Denkst du wir sind blöd? Denkst du wir erkennen nicht wer ein Mensch ist und wer nicht?“
Ich sah ihn nur an.
„Schätzchen es wäre besser wenn du uns alles verrätst was wir wissen wollen, es könnte nämlich sein das wir gnädig zu dir sind.“, sagte nun der andere Mann.
Ich atmete zitternd aus.
„Markus hat recht. Verrate uns alles und wir werden dich vielleicht nicht so hart ran nehmen wie die anderen.“, grinste Nojus.
Ich warf meinen Vater einen schnellen Blick zu.
Wieso hilft er mir nicht?
„Ich bin eine Sterbliche, mehr weiß ich nicht. Ich bin ein Waisenkind.“
Wenn mein eigener Vater mir nicht schon helfen wollte, musste ich einen anderen Weg finden da heil hinaus zu kommen. Nur war ich mir nicht sicher ob es überhaupt einen Weg dort hinaus gab. Aber ein versuch war es doch wert.
Der Mann, Nojus, sah mich musternd an. Ich hoffte das er mir glauben würde, denn immerhin war nicht alles eine Lüge.
„Du hast also keine Ahnung wer dein Eltern sind?“, fragte Markus nun nach.
Ich verdrängte den Impuls zu meinem Vater zu schauen und nickte.
„Ich hatte noch nie Eltern.“
Nojus sah mich einen Augenblick noch an, dann seufzte er schwer.
Im nächsten Moment hatte er mich gepackt und mich gedreht sodass ich mit dem Rücken zu ihm stand und zwang mich gewaltsam in die Knie.
Bestialisches Knurren war von meinen Freunden zu hören.
„Lass Sie los!“, fletschte Angelus mehr als mühsam.
Nojus allerdings beachtete ihn nicht
Er beugte sich hinunter und legte seine Lippen an mein Ohr.
„Verkauf mich noch einmal für dumm und du wirst es bereuen Schätzchen!“, zischte er. „Glaub mir du willst mich nicht wütend machen.“
Mein Blick kreuzte den für Angelus.
Der irgendwie gefesselt war, doch er kämpfte dagegen an das sah man ihm richtig an.
„Ich frag dich nur noch ein letztes mal Schätzchen und du wirst mir die richtige Antwort geben. Oder der Tod wird eine Erlösung für dich sein. Es wäre
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