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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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über die Weihnachtsfeiertage ist hier nicht viel los. Was treibt dich zu so einer Zeit hierher?“ Neil legte seine Fliegerjacke in das Cockpit und verschloss es. „Ich hole zwei Feriengäste für uns ab.“
    Interessiert hörte sein Gegenüber zu. „Ah Feriengäste, lohnt sich das?“
    „So als Nebenverdienst schon.“

    Beruhigt machte er sich nun an die Suche nach einer Pension. An dem Hotel, wo er mit Sabrina öfters übernachtete, wenn sie hier waren, ging er vorbei. Es weckte doch zu viele schöne und inzwischen traurige Erinnerungen.
    Es war auffallend still in der Stadt. Man hörte kein Vogelgezwitscher, und nur die Hunde kläfften.
    Spüren sie die Gefahr, dachte Neil.
    Und im nächsten Augenblick ging auch schon ein gewaltiger Sturm los. Blumentöpfe flogen durch die Luft. Neil duckte sich, eine Böe erfasste ihn und schob ihn, ohne dass er etwas dagegen tun konnte, auf die andere Straßenseite. An einem Strommast hielt er sich fest und wartete einen günstigen Moment ab, um weiterlaufen zu können. Der Sturm nahm schnell an Heftigkeit zu. Neil suchte Schutz unter einem eleganten Pfahlbauhaus. Er brauchte Zeit zum Nachdenken.
    Unten am Meer hatten wir einige Pensionen gesehen, erinnerte er sich.
    Doch bevor er weiterging, holte ihn die Erinnerung an seine Frau wieder ein, und die Gedanken glitten davon, ohne sich der Gefahr bewusst zu werden, in der er sich befand. Was war nur geschehen? Wie konnte das passieren, wir waren doch so glücklich verheiratet, hatten soviel Schönes und Trauriges erlebt. Und nun ist sie weg. Einfach so. Er versteht die Welt nicht mehr. Wozu noch leben. Es ist doch sowieso alles sinnlos geworden. Was will ich überhaupt noch auf dieser Welt. Ohne Sabrina ist nichts mehr lebenswert. Da tritt ein früherer Freund wieder in ihr Leben, und sie bricht alle Brücken hinter sich ab. Alles, was wir gemeinsam erarbeitet haben, wofür wir gemeinsam gekämpft haben ...
    Da das Pfahlhaus über ihm eigenartig im Sturm zu knarren begann, fand er wieder in die Wirklichkeit zurück. Immer an der Häuserwand entlang ging er Richtung Strand. Er fand tatsächlich eine Pension, die noch freie Zimmer hatte. Bei diesem Sturm erschien es ihm jedoch am wichtigsten, dass sie solide aus Stein gebaut war. Er bekam ein Zimmer in der ersten Etage. Mit seinen Sachen legte er sich aufs Bett, verschränkte die Arme unter dem Kopf und fiel wieder in seine trüben Gedanken zurück. Obwohl vor dem Fenster der Orkan tobte, bekam er nichts davon mit. „Ein Glück, dass Franziska und Kevin zu mir halten. Auch sie verstehen absolut nicht, was in ihrer Tochter vorgeht. Aber was ist, wenn Gras darüber gewachsen ist? Wird sie dann nicht mit ihrem Liebsten wieder willkommen sein? Was wird dann aus mir. Ich kann mich doch nicht verkriechen, bis sie wieder weg ist. Ich kann auch auf keinen Fall so tun, als sehe ich sie nicht. Verflixt, Sabrina, warum tust du mir das an!“ rief er laut und voller Verzweiflung.
    Es gab zum wiederholten Male Sturmwarnung, und in der Stadt heulten die Sirenen. Neil stand teilnahmslos auf und ging zum Fenster. Dachziegel, Bretter und in diesem Moment sogar ein Stuhl flogen an seinem Fenster vorbei.
    Es klopfte an der Tür, aber Neil antwortete nicht. Erst beim dritten Mal sagte er: „Ja?“
    Die Tür öffnete sich, und eine kleine rundliche Frau trat ein. „Mr. Roberts, der Orkan wird immer schlimmer, bitte kommen Sie mit in den Keller. Wir haben alles vorbereitet. Sie können dort etwas essen und auch schlafen. Kommen Sie, es ist besser so.“
    Da Neil keine Anstalten machte, vom Fenster wegzugehen, sagte sie nochmals: „Bitte, Mr. Roberts, bitte kommen Sie, schnell. Hier ist es nicht mehr sicher!“
    „Es ist mir egal. Ich habe nichts mehr zu verlieren.“
    Die kleine Dame trat hinter ihn und legte tröstend ihre Hand auf seinen Rücken. „Nichts kann so schlimm sein, dass das Leben einem egal ist. Irgendein Mensch wird Sie doch sicherlich erwarten und lieben.“
    „Ja, Ma’am, meine Tochter und meine Mum.“
    Er ging ohne ein weiteres Wort mit ihr in den Keller. Dort stand ein kleiner Weihnachtsbaum. An der Wand war ein kaltes Büfett hergerichtet und die verschiedensten Getränke bereitgestellt. Hinter einem Vorhang, man sah, dass er nur auf die Schnelle angebracht worden war, befanden sich mehrere Liegen. Leise Weihnachtsmusik klang aus einem Radio. Neil versank wieder in seine Welt. Von dem Unwetter, was draußen tobte, bekam er nichts mit.
    Im Radio brachte man in den

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