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Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga

Titel: Unterm Kreuz des Südens. Eine australische Familiensaga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angelika Röbel
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Darum sollst du nun wissen, dass ich Jeremy liebe und zu ihm ziehe.“
    Sie wollte es nicht sagen, nicht so, nicht vor Weihnachten. Sie wollte Weihnachten noch im Kreise ihrer Familie feiern. Aber nun war es heraus.
    Neil glaubte für den ersten Moment, sich verhört zu haben. Tränen schossen in seine Augen.
    „Liebling, sag, dass es nicht wahr ist. Ich liebe dich doch. Ich liebe dich doch so unsagbar sehr. Ich kann ohne dich nicht leben. Deine Tochter und ich wir brauchen dich.“
    Er wollte seine Frau in die Arme nehmen, doch sie ging einen Schritt zurück.
    Sie schüttelte heftig den Kopf. „Nein, Neil, Sarah ist fast erwachsen, sie braucht mich nicht. Außerdem kann sie jeder Zeit zu mir kommen. Wenn sie mich braucht, werde ich ihr in Brisbane sogar näher sein als bisher. Du kannst auf der Farm bleiben. Ich will nichts haben. Alles gehört dir und Sarah.“
    Sabrina dachte nur: Mein Gott, was habe ich soeben getan, hoffentlich geht das gut.
    Sie ging nach oben und packte ihre Koffer. Neil stand in der Tür und sah ihr schweigend mit wässrigen Augen zu. Sie wollte Neil eigentlich noch soviel sagen, aber wie immer schwieg er. Er schob das Problem vom Tisch, so als gäbe es keins.
    Sabrina dachte: Ach, Neil, und genau das ist der Grund, weshalb ich gehe. Ich kann über Probleme nicht schweigen. Ich möchte darüber reden.
    Franziska sah zufällig aus dem Fenster und bemerkte, dass Sabrina Koffer ins Auto packte. Man könnte fast glauben, dass sie auszieht, ging es ihr durch den Kopf.
    Dann kam Sabrina zu ihr. „Ich fahre los, Mum.“
    Franziska nickte und fühlte, dass da noch etwas kommen würde. Und dann, es schlug ein wie eine Bombe.
    „Ich verlasse Neil. Ich liebe Jeremy und ziehe zu ihm. Ich stelle keine Ansprüche und verzichte auf alles.“
    Geschockt von dem eben Gehörten, blieb Franziska wie angewurzelt stehen, kam dann aber zur Besinnung und sagte: „Kind, überlege dir, was du tust. Ihr habt doch immer eine mustergültige Ehe geführt. Fast achtzehn Jahre seid ihr glücklich verheiratet. Das schmeißt man doch nicht so einfach weg. Komm zur Besinnung, noch ist es nicht zu spät.“ Sabrina gab ihrer Mum einen flüchtigen Kuss auf die Wange. „Das verstehst du nicht. Und wenn ich nur ein Jahr mit Jeremy zusammen sein könnte, selbst dann würde sich das alles lohnen. Grüß Kevin von mir, vielleicht versteht er mich. Bye.“
    Sabrina stieg ins Auto und ohne sich umzudrehen fuhr sie davon.

    Ein klärendes Gespräch

    Keiner konnte fassen, was hier soeben geschehen war. Maggi stand neben Neil auf der Veranda und sah ihr nach. Franziska ging zu ihr und sagte: „Sie kommt wieder zu sich. Es dauert nicht lange, und sie steht wieder vor der Tür.“
    Mit bitterem Ton antwortete Maggi: „Wenn mein Neil sie dann noch will!“
    Neil starrte seine Mutter entsetzt an. „Was redest du. Natürlich würde ich ihr verzeihen, egal, wann sie kommt. Ich liebe sie, ich werde sie immer lieben. Der Jeremy hat ihr nur den Kopf verdreht. Sie kommt wieder zur Vernunft, da bin ich mir ganz sicher.“
    „Maggi“, sagte Franziska „mir kommt es vor, als ob du mir die Schuld daran gibst. Für mich kam das genau so unverhofft wie für dich.“
    Ohne einen Klang in der Stimme sagte Maggi: „Für mich war es keine Überraschung. Seit über einem Jahr spüre ich eine Veränderung bei deiner Tochter.“
    Als Franziska sie ungläubig anschaute, sprach sie weiter. „Du warst mit ihr in Brisbane die Ferienhäuser einkaufen. Als ihr wieder zurückgekommen seid, war in Sabrinas Liebe ein Riss. Keiner hat es gemerkt, nur ich.“
    Franziska hatte gehofft, dass sich Sabrinas anfängliche Verliebtheit gelegt hätte. Aber auch sie hatte es über die Monate gespürt. Aber zu Maggi sagte sie fast schon entrüstet und etwas zu laut: „Und wieso hast du es für dich behalten? Wir beide hätten es vielleicht verhindern können.“ Tränen traten in ihre Augen.
    Maggi schüttelte kaum merklich den Kopf. „Nein, das hätten wir nicht. Aber ich bin mir jetzt sicher, dass du es ehrlich meinst. Ich glaubte, ihr steckt unter einer Decke.“
    Franziska nahm Maggi in die Arme, und beide weinten herzzerreißend.
    Neil stürzte sich in seine Arbeit, und Franziska übernahm nun die Vorbereitungen für das Weihnachtsfest. Auch weil sie hoffte, dass Sabrina wiederkommen würde und dann sollte doch alles weihnachtlich glänzen.
    Neil sprach mit niemand über seine Sorgen. Alles fraß er in sich hinein. Er kam nicht einmal auf die Idee, dass er an

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