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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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würde alles gut gehen.
    Doch wenn jemand dein Leben aus der Bahn warf, ging es dir nicht gut.
    Jemand hatte absichtlich Keith Andrews’ Windschutz ­ scheibe an dem Tag eingeschlagen, als der Vertreter von Princeton zu Besuch kam. Kurze Zeit später hatte dieselbe Person ihn wahrscheinlich umgebracht.
    Jemand hatte ein Fenster in unserem Haus eingeworfen, eine Schlange in Archs Spind gehängt und möglicherweise eine tödliche Giftspinne in eine Schublade gesetzt. Jemand hatte unsere Ei n gangsstufen vereist, unseren Kamin ver ­ stopft und an einem unserer Autos die Windschutzscheibe eingeschlagen. Die Folge waren Polizeischutz, Angst, Streit, Schlafmangel, verpatzte Tests und unerledigte Hausaufga ­ ben und Collegebewerbungen.
    Derjenige, der am meisten darunter gelitten hatte, war ein äußerst sensibler Mensch, dem sehr an den Menschen seiner nächsten Umgebung lag und der schrecklich emp ­ findlich auf Kritik und Grausamkeit reagierte.
    War es möglich, dass weder Arch noch ich das eigentli ­ che Ziel dieser Schikanen waren?
    Entschuldige, aber du kannst nicht mal. Und ein andermal: Diese Sache in der Schule nimmt mich mit.
    Ich sah Julian vor mir, der so vieles wusste, über das er nicht sprechen wollte – die Steroide, die heftigen Ausein ­ andersetzungen zwischen seinen Klassenkameraden, viel ­ leicht sogar Erpressung. Er war außerdem der zweitbeste Schüler der Abschlussklasse der Elk-Park-Schule. Keith An ­ drews, der beste, war tot.
    Ich setzte mich kerzengerade auf und verschüttete Kakao auf meine Jacke. Ich hatte keine Zeit, ihn wegzuwischen oder auch nur darüber zu fluchen, denn ich lief schon ins Haus. Der Vorfall mit der Windschutzscheibe war vermut ­ lich dazu gedacht, mich wegz u locken. Verdammt, mir hatte in der Buchhandlung nie Gefahr g e droht.
    Ich fummelte an der Klinke der Haustür. In meinem Kopf übe r schlugen sich die Gedanken. Wer stand anderen in der Klassenran g folge im Weg? Wer war für die Schikanen ge ­ gen seine Chefin und ihren Sohn empfänglich, an denen er so sehr hing? Wer würde fre i willig anbieten, aufzuräumen, wenn ich fort war?
    Die ganze Zeit schon war Julian das eigentliche Ziel ge ­ wesen.
     
    * * *
     
    Ich rief Julians Freund, Neil Mansfield, an. Hatte Julian ihn g e beten, ihn mitzunehmen? Nein, Julian hatte gesagt, je ­ mand anderes habe angeboten, ihn mit zurück nach Aspen Meadow zu nehmen. Wer? Neil wusste es nicht. Aber er sei seit einer Stunde zu Hause, meinte Neil, Julian müsse also inzwischen ebenfalls zu Hause sein. Großartig. Hatte Neil eine Idee, wer sonst vielleicht wissen könnte, von wem das Angebot stammte, ihn mitzunehmen? Keine Ahnung.
    Ich versuchte, Schulz zu erreichen. Bei ihm zu Hause nahm niemand ab. In der Telefonzentrale des Sheriffbüros sagte man mir, der Mordermittler sei über seine Funk ­ sprechanlage nicht zu e r reichen. Ich sah auf die Uhr: halb elf.
    Ich hatte keine Idee, keinen Plan, nur Panik. Ich schnappte die Schlüssel für den Range Rover. Wenn ich die Polizei anriefe, würde ich nicht wissen, was ich ihnen sagen sollte oder wohin ich sie schicken sollte. Ich zwang mich, den Gedanken an den blutübe r strömten Kopf Keith And ­ rews’ aus meinem Gehirn zu verbannen.
    Die Buchhandlung. Dort hatte ich Julian zuletzt gesehen; da würde ich anfangen. Vielleicht konnte ich Miss Kaplan anrufen oder eine andere Angestellte, vielleicht hatte ihn jemand weggehen sehen … aber wie sollte ich an die Tele ­ fonnummer dieser Leute kommen? Widerstrebend wählte ich Audrey Coopersmiths Nummer, bekam aber nur eine verschlafene Heather an den Apparat.
    »Mama ist nicht da. Sie ist mit Papa aus.«
    »Was?«
    »Sie hat gesagt, sie wollten versuchen, etwas zu klären.«
    »Hören Sie zu, Heather, ich muss mit ihr sprechen. Ich … habe etwas im Laden vergessen … und ich muss wissen, wie ich da jetzt jemanden erreiche.«
    »Warum? Die Buchhandlung ist geschlossen.«
    »Sie haben nicht vielleicht Julian gesehen? Nach der Ver ­ anstaltung?«
    »Mrs. Bear, Sie bringen mich ganz durcheinander. Haben Sie etwas oder jemanden in der Buchhandlung vergessen?«
    Ach Gott, das Notenbuch. Ich hatte tatsächlich etwas in der Buchhandlung liegen lassen. Wenn Julian noch lebte, wenn jemand genügend Interesse an diesem Notenbuch hatte … vielleicht konnte ich ein Tauschgeschäft machen. Aber ich wusste nicht, mit wem ich es zu tun hatte, was diese Person vorhatte und wann.
    »Heather, hören Sie zu, ich habe ein großes Problem. Ju

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