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Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: nanu
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wandten die Köpfe, um zu sehen, was den Redner ablenkte, und ich zog mich verlegen zurück. Direktor Perkins’ allzu frö h liches Lächeln erstarrte auf sei ­ nem Gesicht.
    Alfred Perkins biss in seinen vorzeitigen Valentinskeks. Es waren viel zu viele Neugierige in der Nähe, um Schulz das Note n buch jetzt zu geben, beschloss ich.
    »Iss erst ein paar Kekse, sie sind …«
    Doch ehe ich ihm den Teller reichen konnte, brach im Publikum erneut ein elterlicher Zwist aus, diesmal zwischen Caroline Dawson und Audrey Coopersmith.
    »Was ist los mit Ihnen?« kreischte Caroline. Sie sprang auf die Füße und sah zornfunkelnd auf Audrey Cooper ­ smith herab. Audrey schloss die Augen und hob abwehrend ihr spitzes Kinn. Caroline war ebenso rot wie ihr Kostüm. »Glauben Sie, Heather ist die ei n zige mit Talent? Glauben Sie, sie ist die einzige, die Mathematik kann? Haben Sie ei ­ gentlich eine Ahnung, wie sehr wir alle Ihre Angeberei leid sind?«
    Audreys Ruhe war erschüttert. Sie sprühte Funken. »Ach, en t schuldigen Sie, aber Hank und Stan haben damit ange ­ fangen …«
    Mr. Rathgore sah Miss Kaplan verwirrt an, die einem Publikumsaufruhr während einer Autorenlesung hilflos gegenübe r stand.
    »Haben wir nicht!« protestierte Hank Dawson wütend mit seinen fleischigen Händen. »Stan hat nur gesagt, Heather wollte von Brad Noten haben, aber er war die ganze Woche beschäftigt, und Greer konnte ihre Noten auch nicht durch ­ geben. Ich habe nur gesagt, bei der Zeit, die das in Anspruch nimmt; sollte die Regierung Heather vielleicht engagieren, um das Haushaltsdefizit zu berechnen … also wirklich, be ­ ruhigen wir uns doch wieder!«
    »Ich will mich nicht beruhigen!« schnaubte Audrey. Sie stand jetzt ebenfalls auf und zerrte an ihren Schürzenbän ­ dern. Sie schleuderte die Schürze fort und wedelte mit dem Finger vor den Dawsons herum. »Hank, Sie haben doch keine Ahnung! Wie können Sie es wagen, sich über Heather lustig zu machen? Das Haushaltsdefizit berechnen! Seit wann sind Sie Wirtschaftsexperte? Ich habe Sie alle so satt! Sie benehmen sich, als ob Sie alles wüssten, aber Sie wissen überhaupt nichts! Sie – Sie glauben doch, man kauft eine staat ­ liche Schuldverschreibung, um aus dem G e fängnis zu kom ­ men!«
    Nicht schon wieder diese Leier. Einige Eltern murmel ­ ten und hüstelten; Schulz sah mich mit einer gehobenen Augenbraue an. Die Marenskys sprachen erregt miteinan ­ der. Sie besaßen vermu t lich Staatsanleihen.
    »Ich würde wirklich gerne wissen, wieso Hank Dawson meint, schnippische Bemerkungen über die Berechnung des Haushal t defizits machen zu müssen«, wandte sich Audrey mit schriller Stimme an das verdutzte Publikum. »Er denkt doch, die Lande s zentralbank sei eine Parkbank, die im Mittelpunkt der Staaten steht!«
    Audrey wartete keine Antwort ab. Wie es dem Anlass ent ­ sprach, stürmte sie hinaus. Heather schlängelte sich hinter ihr her. Soviel zu meiner Hilfe beim Aufräumen.
    Miss Kaplan bemühte sich, die Ordnung wiederherzu ­ stellen. »Warum nehmen wir nicht alle … ein paar Erfri ­ schungen zu uns, und wenn Sie Fragen an Mr. Rathgore ha ­ ben …« Ihre Stimme ging im Lärmen der Leute unter, die ihre Mäntel nahmen und mit Ei n kaufstüten knisterten. Einige Eltern stellten sich an, um Mr. Rathgores Buch zu kaufen: »Die wahre Prüfung«.
    »Keine Sorge.« Julian tauchte mit einem Tablett Biscotti neben mir auf. »Ich helfe dir. Du weißt doch, Heathers Mut ­ ter ist immer im Stress. Schwerem Stress.«
    Schulz nahm sich zwei Biscotti. »Wie du gesagt hast, Miss. G., ich sollte Plätzchen essen …«
    Doch ehe ich einen Gedanken an ihn verschwenden konnte, drang entfernt das laute Klirren zerbrechenden Glases zu uns.
    Macguire, der an einem Bücherregal lehnte, war so er ­ schrocken, dass er fast hinfiel. Julians Tablett fiel schep ­ pernd zu Boden. Direktor Perkins sah entsetzt aus.
    »Keiner rührt sich von der Stelle!« schrie Tom Schulz. Er sprang durch den nahegelegenen Ausgang ins angren ­ zende Parkhaus. B e stürzte Eltern sahen sich an; ein be ­ sorgtes Stimmengewirr erfüllte die Luft. Der arme Mr. Rathgore wandte sich an die Buchhändlerin. Er hatte ver ­ gessen, dass er ein Mikrofon trug.
    »Was zum Teufel geht hier vor?« dröhnte seine Stimme.
    Miss Kaplan rang die Hände und presste die Lippen zu ­ sammen. Zuerst ein Streit zwischen Ehern und dann eine Störung durch klirrendes Glas. Unwahrscheinlich, dass Mr. Rathgore sich in

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