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Untitled

Untitled

Titel: Untitled Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown Author
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Zurückhaltung und Selbstdemütigung vor uneinsichtigen Elementen. Niemals echte Zuneigung erfahren. Als Säugling ausgesetzt, Erziehung im Dominikanerstift von NewlandCity, Grönland. Psychobehandlung durch wissenschaftlich gebildete Geistliche. Erfolg gut bis sehr gut; Rückfall in Selbstdemütigung nach Eintritt in USOAkademie.
    Studium Anthropologie, Sonderfach galaktische Altvölker. Spezialistenausbildung unter Umgehung der üblichen Trainingsmethoden auf rein geistiger Ebene. Sonderbemerkung:
    Zu allen vorhandenen Komplexen kommt noch ein Problem geschlechtlicher Natur. Es wird vermutet, daß eine nicht feststellbare Mutation vorliegt. Unbekannte Hormondrüsen wurden innerhalb des Gehirns entdeckt, jedoch nicht ausreichend identifiziert.

    *

    Das war Sinclair M. Kennons wissenschaftlich niedergelegtes Stichwortpsychogramm. Es las sich nicht gut.
    Dieser hervorragende Spezialist hatte vor zehn Jahren den Kampf gegen das intergalaktische Verbrecherunwesen von Lepso aufgenommen. Niemand hätte Sinclair M. Kennon die dazu erforderliche Energie und körperliche Stärke zugetraut. Er war niemals krank gewesen. Er hatte niemals versagt. Seinem außergewöhnlichen Gehirn waren Einsatzpläne von einmaliger Genialität entsprungen. In der Galaxis gab es nur einen Menschen, dem Kennon unumschränkte
    Freundschaft, Glauben und Sympathie entgegenbrachte. Es war Oberstleutnant Ronald Tekener. Sie waren Psychopartner, die von den Fachwissenschaftlern der USO nach jahrelangem Suchen zusammengeführt worden waren.
    Niemand außer Tekener konnte es sich leisten, Kennon einen Narren zu nennen. Wenn er solche Worte benutzte, konnte der Körperbehinderte herzlich lachen. Sprach sie ein anderer Mensch aus, brach Kennon innerlich zusammen. Sinclair M. Kennon kam mit seinem Luftgleiter über dem Jachthafen an, als Tekener seinen Auftritt soeben beendet hatte. Er hatte die Einzelheiten auf dem Televisionsschirm verfolgt.
    Kennon jubelte innerlich. Sein Gesicht wirkte gelöst; die Kinderhände umspannten fest die Druckknöpfe der halbautomatischen Steuerung.
    Tekeners Rückkehr konnte nur bedeuten, daß er mit seinem, Kennons, Plan einverstanden war.
    Um die Feinheiten des Planes mit Tekener durchzusprechen, war Kennon entgegen seinen sonstigen Gewohnheiten aufgebrochen, um den Freund abzuholen. Kennon war auf Lepso unter dem Namen Polos Tradino bekannt. Er galt als Tekeners engster Geschäftspartner und war dementsprechend undurchsichtig. Offiziell betrieb er ein riesiges Handelskontor und Maklerbüro.
    Die Fernsehkamera war abgeflogen. Die Freunde waren unter sich - oder fast unter sich. Man konnte nie wissen, welche Abhörmethoden wann und wie angewendet wurden. Die unumschränkte Handlungsfreiheit konnte sehr schnell ins Gegenteil umschlagen, wenn der SWD mit einer Person nicht einverstanden war. Solche Leute verschwanden in den Verhörräumen, um niemals wieder aufzutauchen. Gerichtsverhandlungen waren auf Lepso unbekannt.
    Die Freunde begrüßten sich mit gebotener Zurückhaltung. Tekener war nur wenige Tage abwesend gewesen. Es lag kein offizieller Grund zu überströmender Freude vor.
    Tekeners Vielzweckorter sprach an. Rhythmische Impulse prickelten auf seinem Handgelenk. Er sah sich um und entdeckte ein planlos umhersurrendes Insekt. Kennon bemerkte den Robotspion ebenfalls sofort. Sein Gehirn schaltete augenblicklich um. Jemand hielt es für wichtig, seine Unterredung mit Tekener zu belauschen.
    Beide Spezialisten gingen in die geistige Abwehrposition, die ein hohes Maß an gegenseitiger Reaktionsschnelligkeit bedingte.
    "Welchem Umstand habe ich es zu verdanken, von einem sehr beschäftigten Mann abgeholt zu werden?" erkundigte sich Tekener.
    Kennon legte den Kopf in den Nacken und sah zum Gesicht des Freundes hinauf. Der warme Wind spielte mit Kennons Haaren. Sie hingen strähnig in die bucklig vorspringende Stirn, unter der zwei farblose Augen tief in den Höhlen lagen. Das geortete Insekt flog näher und setzte sich auf Tekeners Rücken. Er rührte sich nicht.
    "Du solltest es sofort erfahren. Besser von mir, als von einem Fremden, Tek." "Was?"
    "Deine Frau ist vor fünf Tagen angekommen. Ich habe versucht, sie zu sprechen, aber sie erlaubte mir nur einen kurzen Wortwechsel. Tek, sie will sich von dir trennen."
    Tekener lächelte plötzlich. Kennon rückte nervös an seinem Gürtel, über den die
gewölbte Tonnenbrust weit hervorragte.
"Allein angekommen?"
    "N ... nein, ihr Begleiter ist ein Terraner. Er nennt sich

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