Untitled
diesen Tisch zu legen. Wie Sie sehen, trage ich auch nicht meinen Energiegürtel. Ich halte es für zwecklos, nächtliche Eindringlinge, die sich offenbar im Zustand höchster Erregung befinden, zu provozieren. Steht diese Welt vor dem Untergang, oder werden Sie lediglich von bösen Träumen geplagt?"
Tekener fühlte, daß er mit seinem raschen Vorstoß die knisternde Spannung aufgelockert hatte. Jammun warf einen Blick auf den Tisch. Anschließend betrachtete er Tekeners Hüften. Er trug tatsächlich nicht seinen Spezialgürtel. Er hatte sogar die Überjacke abgelegt und die Hände etwas erhoben. Ehret Jammun wirkte plötzlich hilflos; ein seltener Gemütszustand bei diesem gefährlichen Mann. Er schaute zu dem Anti hinüber, der Tekener aufmerksam musterte und anscheinend versuchte, seinen Gedankeninhalt zu erforschen. Larsat-Orn entschloß sich zu einer sofortigen Klärung der Sachlage. Er war von schneller Entschlußkraft.
"Haben Sie mein Verbot umgangen und mit Außenstehenden Kontakt aufgenommen?" Tekener runzelte die Stirn. Sein vorwurfsvolles Kopfschütteln veranlaßte den SWD-Chef zu einem Fluch.
"Ich bin ein Mann, der das Risiko liebt, aber kein Selbstmörder, mein Bester.
Darf ich mich erkundigen, was Ihr Truppenaufgebot bedeuten soll? Ich bin nur zu
einer vernünftigen Erklärung gekommen."
Larsat-Orns Gesicht war unbewegt.
"Und die wäre, Mr. Tekener?"
Der Spezialist seufzte. Er nahm die Hände herunter und massierte die Oberarme. "Sie haben zur Erfüllung der bewußten Aufgabe einen besseren Mann gefunden. Demnach werde ich nicht mehr gebraucht. Ein vertrauliches Gespräch dürfte erforderlich sein"
Der Anti entspannte sich. Sein Blick drückte Zweifel und Unruhe aus. "Sie irren sich. Wir haben keinen besseren Mann gefunden."
Tekener starrte ihn eine Weile an. Dann lächelte er und ging auf den Tisch zu, auf dem seine Waffe lag.
Er nahm sie und steckte sie in den Gürtel zurück.
"Sehr schön. Dann kann ich mich wohl wieder als vollwertiges Mitglied der Gesellschaft fühlen. Verzeihen Sie meinen Argwohn. Darf ich bitten?" Er deutete auf die offenstehenden Türen seines Arbeitszimmers. Larsat-Orn zögerte nur einen Augenblick, dann betrat er wortlos den Raum. Ehret Jammun folgte. Die Offiziere blieben draußen.
Tekener bot in aller Ruhe Plätze an, ließ den Bedienungsroboter heranrollen und setzte sich ebenfalls.
"Welchen Umständen habe ich nun Ihren unverhofften Besuch zu verdanken?" Der Anti überlegte. Seine Worte kamen zögernd.
"Ich bedaure es außerordentlich, daß es unmöglich ist, Sie parapsychisch zu verhören. Mit einer Verstümmelung Ihres Körpers wäre uns nicht gedient, obwohl Sie dabei die Wahrheit sagen Würden. Sie könnten nicht lange tapfer sein." "Oh, das ist zu befürchten. Ich habe mich vor der Tapferkeit immer in acht genommen."
"Verdammter Zyniker", knurrte Jammun. "Die Sache ist ernst." "Das dachte ich mir. Also - was ist geschehen?"
"Ihr Freund und Geschäftspartner Polos Tradino ist als USO-Spezialist und Chef der hiesigen Terra-Abwehr erkannt worden."!
Tekeners Grinsen gefror. Sein Trinkbecher schwebte einen Augenblick reglos in
der Luft.
"Sie sind verrückt!"
"Leider nicht. Die Beweise sind eindeutig. Tradino ist mit Hilfe eines Geheimtransmitters entkommen. Er materialisierte in einem Kleinraumschiff, konnte starten und die bodengebundenen Suchkommandos abschütteln." "Und...?" Larsat-Orn machte eine Pause.
"Das Boot wurde von zwei Wachkreuzern konzentrisch beschossen. Es explodierte, als es soeben zum Sprung in den Linearraum ansetzte. Ich frage Sie, Mr. Tekener, inwieweit Polos Tradino über Ihre Geschäfte, besonders aber über unser spezielles Vorhaben informiert ist."
Tekener ahnte, daß er bereits gewonnen hatte. Er gab sich bewußt grob. "In keiner Weise. Ich sagte bereits, daß ich kein Selbstmörder bin. Es würde jedoch einem Todesurteil gleichkommen, andere Leute einzuweihen. Wie oft soll ich Ihnen noch sagen, daß die Transformkanone das größte Geheimnis der Menschheit ist? Polos war über viele Geschäfte unterrichtet. Er besorgte mir die nötigen Transportmittel und regelte den Warenumschlag auf anderen Planeten. Das ist aber auch alles. Hören Sie, Mr. Larsat-Orn, Sie sollten mich nicht für einen Narren halten. Mehr habe ich dazu nicht zu sagen. Doch, noch etwas! Sie sollten sich besser beherrschen und Ihren unmotivierten Emotionen nicht zuviel Spielraum lassen." Der Anti begann zu lächeln. Tekener hatte gewonnen.
"Ich hatte es beinahe
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