Unwiderstehlich untot
möglichst weit vom Dante’s wegbringen«, sagte er.
»Marsden kann den Kreis zusammentrommeln. Wie auch immer dieses Wesen zu uns kam, wir können es wieder verbannen…«
»Du hast doch gesagt, dass Tausende von Magiern für den Zauber notwendig sind! So viel Zeit haben wir nicht.«
»Hast du eine bessere Idee?«
»Ich habe eine Idee«, wich ich aus. Ob sie gut war, musste sich erst noch herausstellen. »Gib uns nur etwas mehr Vorsprung.«
Wir ließen die Stadt hinter uns zurück und erreichten eine Region mit hohen, runden Hügeln und glatten, leeren Tälern. Die Ley-Linie wand sich hin und her, führte durch das eine oder andere Tal. Was Pritkin auf eine Idee brachte. »Halt dich fest«, sagte er und steuerte uns in der Linie ganz nach oben.
Wir flogen direkt über den weiten, dunklen Himmel. Zahllose Sterne funkelten an einem Firmament wie schwarzer Samt. Eine Sternschnuppe sauste nach Osten. Wunderschön, dachte ich benommen.
Hinter uns donnerte es.
Ich drehte mich um und sah, wie ein enormer Blitz die Welt kurz monochrom machte – vor dem schrecklichen Weiß sprangen die Hügel zu uns empor. Dann fielen wir in die Linie zurück, umgeben von einer Wolke aus verbranntem Schmutz. Brennende Stücke prallten gegen den Schild des Wagens.
»Was war das?«, brachte ich hervor.
»Das sollte ihn langsamer werden lassen!«, sagte Pritkin mit etwas von Marsdens Wahnsinn in den Augen. »Aber es genügt nicht. Wir brauchen größere Berge!«
Er sprang erneut, als die Linie um einen Hügel herumführte. Wir rasten in eine Richtung, Apollo in eine andere, und dabei nahm er die ganze Hügelkuppe mit. Ich achtete kaum darauf, denn der Boden jagte uns entgegen, und es gab keine Linie, die uns aufnehmen konnte, und…
Auf der anderen Seite des Hügels kurvte die Ley-Linie zurück und fing uns ein.
»Du hast gewusst, dass sie da sein würde, nicht wahr?«, fragte ich erschüttert. Pritkin schluckte. »Natürlich.« Ich schloss die Augen. »Schaffen wir es bis Chaco Canyon?«
»Selbst wenn wir das könnten – er würde einfach mit uns springen! Er kann uns überallhin folgen!«
»Aber schaffen wir es bis dorthin?«
»Nein«, erwiderte Pritkin schlicht. »Meine Waffen sind nicht für den Kampf gegen einen Gott bestimmt, und mir gehen allmählich die Tricks aus.«
Ich öffnete die Augen und starrte aufs Armaturenbrett. »Vielleicht kennt Marsden einige.« Beim Lenkrad bemerkte ich mehrere Tasten, die mir nicht nach einer Standardausstattung aussahen. »Wozu sind die da?«
»Keine Ahnung. Sie gehören zu Jonas’ Spielereien. Lass bloß…«
Ich drückte einen gelben Knopf, und wir schossen nach vorn. Wir wurden so schnell, dass es mich in den Sitz presste und meine Wangen flach wurden. Ich konnte nichts mehr sehen. Der Andruck war so groß, dass ich kaum mehr Luft bekam und Bewegungen praktisch unmöglich wurden. Die Ley-Linie sah wie eine fast massive Röhre für uns aus – das Blitzen und Flackern machte sie zu einer langen bunten Linie.
»… die Finger davon«, beendete Pritkin den Satz, als wir mit einem Rütteln zur normalen Geschwindigkeit zurückkehrten.
Ich schnappte nach Luft, und meine Lungen fühlten sich ebenso flach gedrückt an wie zuvor die Wangen. Schließlich stöhnte ich, als ich genug Luft dafür hatte, und spürte jeden blauen Fleck an meinem Körper – und es waren viele. Als ich den Kopf hob, leuchtete der Vortex wie ein kleiner Stern in der Ferne.
Wir erreichten ihn vor Apollo, aber nur knapp. Von der glitzernden Energie der Linie sprangen wir in den seltsamen Nichtraum-Bereich, der den Vortex umgab, und uns blieben vielleicht zehn Sekunden. Pritkin suchte verzweifelt nach der richtigen Strömung, die es uns gestatten würde, zum nächsten Vortex zu springen, und deshalb sah er Apollo nicht kommen. Ich hingegen sah nichts anderes.
Diesmal, so schien es, wollte Apollo keine Zeit mit Worten verlieren. Die brodelnde Energiekugel wurde nicht einmal langsamer, ebenso wenig wie die vielen Dämonen, die ihr folgten. Das matte Glühen Tausender von Rakshasa zeigte sich selbst meinen Augen, als sie wie ein Schwarm Fledermäuse heranflatterten.
Ich griff nach dem Lenkrad und drehte es so, dass wir auf den Vortex zuhielten. »Wir müssen näher heran!«
»Näher an was?«, fragte Pritkin und kämpfte gegen die Strömung an, um uns genau daran zu hindern. »An den Vortex!«
»Bist du verrückt?«
»Du hast gesagt, dass wir eine Waffe gegen einen Gott brauchen.« Ich zeigte auf die Rakshasa.
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