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Urmel taucht ins Meer

Urmel taucht ins Meer

Titel: Urmel taucht ins Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Max Kruse
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Sööungöheuör nöcht möt döm
Profössor wö dör Drachö möt Sögfröd. ‹Jung Sögfröd war eun stolzör Knab› — eun
schönös Löd, öch habö ös langö nöcht möhr gösungön!»
    «Könntest du nächt läber Jung
Sägfräd sein und den Drachen besägen, anstatt von äm zu sängen?»
    «Du hast röcht!» brummte
Seele-Fant und sang, der stürmischen See zum Trotz, noch ein herzliches
     
    «Böhöt doch Gott, ös wör so
schön göwösön...»
     
    zu Schuschs Ausguck empor,
nein, hinab, nein doch empor. Dann drehte er um und tauchte ins Wasser. Seine
Schwanzflossen erzeugten einen Sprühregen beim letzten Aufklatschen, dann war
er verschwunden —
    - und blieb es für lange Zeit.
    Aber er dachte, kaum daß er
unter Wasser war: Komösch, warum wördö öch so lustög, wönn öch ön dön Kampf
zöhö?



Das Blatt wendet sich
     
    Warum Seele-Fant so fröhlich
wurde? Wir wissen es. Weil er einen mikroskopisch kleinen Teil Lachbrunnen
schluckte.
    Freilich war dessen Wirkung auf
Seele-Fant nicht allzu stark, denn die geringe, wenn auch hochkonzentrierte
Menge wurde vom unendlichen Ozean aufgesogen. Dennoch sollen damals sogar die
jungen Eisbären im fernen Alaska beim Baden noch fröhlicher als sonst
geplanscht haben. Und die Zitterrochen zitterten noch wochenlang.
    Da das Wasser sein vertrautes
Element war und da ihm die Fische den Weg wiesen, auch sie wie erschöpft von
einem Rausch der Fröhlichkeit, fand Seele-Fant den Eingang zur Stadt unter dem
Korallenriff rasch.
    Ungehindert durchschwamm er die
Straßen zwischen den Schiffen. Auf Decks, Aufbauten und in geöffneten Fenstern
lagen halbbetäubte Seeungeheuer, teils auf dem Rücken, teils auf dem Bauch. Sie
grinsten ihn an und glucksten.
    Komöschös Volk, dachte
Seele-Fant, selbst belustigt. Albörn, söhr albörn!
    Er fragte sich zum Professor
durch. Hausfrauen und Kinder wiesen ihm bereitwilligst den Weg zum Rathaus.
Niemand machte den Versuch, ihn aufzuhalten.
    Solltön meunö Freundö ötwa
schon tot seun, dachte er, dann wördö öch eun schröcklöchös Blutbad untör dön
Sööungöheuörn anröch-tön!
    So schwamm er durch die offene
Rathaustür und kam in die Kajüte des Admirals, wo der Ober-Homo-Saurier noch
immer mit dem Bauch nach oben auf dem Tisch lag, während die mit dem Seil
verbundenen Freunde sich so sehr ineinander verheddert hatten, daß sie einem
einzigen Knäuel glichen.
    Ha, dachte Seele-Fant, sö sönd
göfössölt, abör sö löbön noch! Nun wördö öch eunmal zeugön, was eun röchtögör
Söö-Ölöfant öst. Noch völö zukünftögö Göschlöchtör wördön meunö Höldöntatön
bösöngön!
    Er stürzte sich ohne Besinnen
auf den Ober-Homo-Saurier. «Hilfe, pitsch!» japste dieser.
    «Laß meunö Freundö freu!»
grollte Seele-Fant.
    Er öffnete sein Maul und zeigte
die furchterregend scharfen Zähne.
    «Hilfe, pfiff!» seufzte sein
Opfer. Der Ober-Homo-Saurier hatte so einen besonders empfindlichen Bauch, eine
butterweiche, tranige Haut!
    Der Professor, hilflos
verknäuelt, konnte mit Mühe seinen Kopf ein wenig aus dem Ball recken, der aus
ihm, Wutz, Wawa, Tim und Ping Pinguin bestand. «Halt, Seele-Fant!» rief er.
«Wir sind ja Freunde!»
    «Wö böttö?» fragte Seele-Fant.
«Öch stürzö möch für euch ön dön Kampf wö Jung Sögfröd, und öhr braucht möch
gar nöcht? Das öst abör wödör eunmal schröcklöch traurög!»
    «O ja, pitsch pfiff», sagte der
Ober-Homo-Saurier rasch, während er kein Auge von Seele-Fants Rachen ließ, «wir
sind wirklich die besten Freunde, ja, nicht nur das, wir sind sogar Verwandte!»
    «Wöso dönn das?» Seele-Fant zog
sich vom Ober-Homo-Saurier zurück. Glücklich richtete sich dieser auf.
    Aber Wutz wurde es plötzlich
sehr übel. «Mein Herz» —
    «Rasch, zerschneide das Tau!»
bat der Professor Tim. Und zum Ober-Homo-Saurier sagte er: «Wir müssen sofort
an die frische Luft!»
    «So geht!» antwortete dieser,
«weil ihr uns das Lachen geschenkt habt, was pfiff bisher euch Menschen allein vorbehalten
war. Wir püh sprechen uns oben wieder!»
    Wutz fiel in Ohnmacht. Auch Tim
Tintenklecks wurde es mulmig. Da pfiff der Ober-Homo-Saurier auf seine
unnachahmliche Art, und die Leibwächter übernahmen die Aufgaben von
Krankenpflegern. Sie flitzten in den Geräteraum, aus dem sie Tragbahren holten.
Sie betteten Wutz darauf, die nur noch matt grunzte, aber auch Tim
Tintenklecks, Ping Pinguin, Wawa und den Professor.
    Ping Pinguin war noch der
Munterste von allen. Er

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