Urmel taucht ins Meer
Wawa.
«Mir ist es gleich aufgefallen! Nur gut, daß Wutsch schläft, sonst hätte sie
schon längst tschu tschetern angefangen, und wir hätten umkehren müssen wie
damals auf dem Mond!»
«Glaubt ähr, daß ähm etwas
passärt äst?» fragte Schusch.
«Natürlich kann man das nie
genau wissen», meinte Ping Pinguin, «aber wahrscheinlich kegelt es wieder mit
seinen Spielkameraden. Deshalb habe ich auch nichts gesagt!»
«Ach, freue äch mäch schon auf
Wutz’ Gesächt, wenn sä es merkt!» Schusch blinzelte vergnügt. Dann begaben sie
sich in ihre verschiedenen Schlafstellen.
Wutz entdeckt, daß das Urmel fehlt
Schon am nächsten Morgen
tauchte Titiwu am Horizont auf. Mittags erreichten sie das Ufer. Der Professor
bat die Homo-Saurier um ein wenig Geduld. Zunächst mußte das Gepäck von Bord
gebracht werden, und dann wollte er mit der Krabbe sprechen.
Die großen Geschöpfe gewährten
ihm seine Bitte. Sie versammelten sich alle um Seele-Fants Rif, weil er
versprochen hatte, ihnen vorzusingen. Er röhrte:
«Öm töfön Köllör sötz öch hör
beu eunöm Faß voll Röbön.»
Was zwar wieder einmal nicht
den Tatsachen entsprach, aber doch ausgezeichnet zu seiner Stimme paßte, denn
es ist ein Lied mit sehr, sehr tiefen Tönen.
Die Homo-Saurier brauchten
lange, bis sie verstanden, daß der Text «Im tiefen Keller sitz ich hier bei einem
Faß voll Reben» hieß. Aber dann bildeten sie einen Chor und sangen mit
Seele-Fant zusammen. Es war dies einer der Höhepunkte seiner Sangesfreuden,
denn natürlich gab er den Ton an. Er überhörte gnädig die vielen Pitscher,
Pfife und Pühs, welche die Homo-Saurier in den Gesang mischten. Ja, hatten sie
ihn zunächst noch gestört, fand er später, sie könnten eine nachahmenswerte
musikalische Bereicherung sein.
Der Professor und Tim
Tintenklecks waren vollauf damit beschäftigt, ihre Sachen vom Floß zu räumen und
Wutz’ Schlummertonne an den alten Platz vor dem Blockhaus zu rollen. Wir
wissen, es geht da steil den Hang hinauf.
Wutz selber war noch sehr
schwach auf den Beinen und benommen im Kopf. Es bereitete ihr Mühe, die Fenster
im Blockhaus zu öffnen, einmal gründlich zu lüften, auszukehren und des
Professors Bett frisch zu beziehen. Die Segel-Laken mußten in die Wäsche!
Der Professor begab sich zur
Krabbe und teilte dem ausgedörrten Geschöpf mit, daß es nun wieder unbesorgt in
der Höhle leben könne.
Sie nahm zuerst einmal ein
erfrischendes Bad im unterirdischen See und meinte dann — in
Krabbenzeichensprache — , daß sie sehr vergnügt sei und ihr Elternhaus kaum
mehr vermisse. Traurig war sie nur, daß der Professor die Murmeln vergessen
hatte. Und dieser hatte einmal mehr Grund, über seine Zerstreutheit ärgerlich
zu sein.
Um ihn zu trösten, umarmte sie
ihn mit den Scheren!
Dann verließ er sie, während
sie sich wieder auf den Krabbenfelsen in der Mitte des unterirdischen Sees
zurückzog, von dem sie nun niemand mehr vertreiben würde. Ja, fortan durfte sie
sich sogar Ausflüge hinaus ins offene Meer gestatten! — Wie herrlich! Wenn sie
hätte hören können, wären ihr sicher die Orgeltöne der Höhle wie eine
himmlische Musik erklungen. Nun war das Dringendste erledigt, und der Professor
konnte den Homo-Sauriern das Floß als Geschenk übergeben. Ihrem Wunsch folgend
geschah es in der Abenddämmerung, weil sie sich dann am sichersten fühlten.
TITIWU II schaukelte am Ufer.
Der Professor, Tim Tintenklecks, Wawa und Ping Pinguin hatten sich dort
versammelt. Seele-Fant war herbeigeschwommen, und die Homo-Saurier umkreisten
das Floß, das nun mit seinen Masten, der Hütte und den Schlafkojen ihnen
gehörte.
Der Ober-Homo-Saurier hielt zum
Abschied eine Ansprache. «Wir verlassen euch pitsch-pfüh als Freunde! Ich pfiff
bin sicher, daß ihr uns pfüh nie verraten werdet. Ich danke euch pfiff im Namen
unserer Kinder püh für diesen hübschen pfüh Spielplatz! Und ich danke dir,
pitsch püh, du großartiger Professor pfiff Habakuk Tibatong, noch einmal dafür,
pitsch, daß du uns das pfüh einmalige Erlebnis des Lachens schenktest, pfiff!»
Der Professor war gerührt. Er
fragte nur, wie sie es denn fertigbrächten, daß Floß mit sich hinabzunehmen,
denn es sei doch kein hohles Schiff, das sie nur mit Wasser vollaufen zu lassen
brauchten. Aber für die Homo-Saurier war das keine Schwierigkeit, sie hatten
große Erfahrung darin, Schiffe jeder Art zu versenken. Und in diesem Fall,
meinten sie, brauchte sich nur eine
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