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Utopia 2050

Utopia 2050

Titel: Utopia 2050 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R. Dickson
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sich erst einmal durch ein paar Stunden Schlaf zu stärken, aber seine Mühe blieb ergebnislos. Um 2 Uhr morgens gab er endlich auf und kleidete sich wieder an.
    »Haben Sie sich um die Kreditierung gekümmert?« erkundigte er sich bei Rico, als sie den Lift zum Roulettesaal betraten.
    »Ja, Mr. Ho«, bestätigte Rico.
    »Wieviel Kredit habe ich?«
    »Soviel Sie brauchen.«
    »Nun«, meinte Et, »wir werden sehen.«
    Der Roulettesaal war die besondere Attraktion der Sunset Hut. Er besaß die Ausmaße eines großen Ballsaals und verfügte über ein Dutzend gläserner Roulettescheiben von jeweils zehn Meter Durchmesser, die im Abstand von je zwei Meter übereinander um eine Säule rotierten. Man konnte auf herkömmliche Weise an einem Roulette spielen oder auf mehreren Ebenen zugleich setzen. Eine bestimmte Zahlenreihenfolge brachte beim Einsatz auf allen zwölf Roulettescheiben den Höchstgewinn. Et bestieg einen Antigrav-Sessel und schwebte zur obersten Scheibe hinauf, von wo aus er alle zwölf überschauen konnte. Er begann auf allen zwölf Scheiben auf Sequenzen zu setzen. Er setzte hoch.
    Der Zufall zeigte sich von seiner perversesten Seite. Et, der gekommen war, um herauszufinden, wieviel Geld das Weltkonzil ihn verschleudern lassen würde, begann seinen Test mit Gewinnen; und zwar Gewinnen von solcher Höhe, daß bereits nach zwei Stunden das Gerücht durch die Sunset Hut lief, er werde voraussichtlich die Bank des Roulettesaals sprengen. Und die Roulettebank der Sunset Hut sollte finanzkräftiger sein als alle anderen Spielbanken Hongkongs zusammen.
    Et spielte; er gewann und gewann.
    Dann verlor er.
    Und verlor noch einmal. Das Glück ließ ihn nun im Stich. Seine Gewinne, da er weiterhin mit Höchsteinsätzen spielte, schmolzen rasch dahin. Bald gingen seine Verluste mit mehreren hundert BGP-Einheiten zu Lasten des Kredits. An diesem Punkt wendete sich das Blatt erneut; er begann wieder zu gewinnen. Doch diesmal währte die Glückssträhne nicht lange. Anschließend verlor er ständig, bis seine Schuld mehr als eine Million Einheiten betrug.
    Et lehnte sich im Antigrav-Sessel zurück. Draußen dämmerte bereits der Morgen. Seine Augen waren verquollen, und der Kopfschmerz pochte heftiger als zuvor, obwohl er seit dem Mittagessen in Mailand nichts außer Kaffee getrunken hatte. Er sah Rico an, der neben ihm in einem anderen Antigrav-Sessel schwebte und so munter wirkte, als wären sie erst seit einer Stunde beisammen. »Was meinen Sie? Soll ich Schluß machen oder das Geld zurückzugewinnen versuchen?«
    »Das liegt ganz bei Ihnen, Mr. Ho.«
    Anscheinend kannte die Großzügigkeit des Weltkonzils keine Grenzen. Et hätte den Test weiter und vielleicht auf die Spitze getrieben, aber er fühlte sich, viel zu erschöpft. Nun verlangte es ihn nach nichts anderem mehr als nach Schlaf. »Hören wir auf«, sagte er. Sie senkten die Antigrav-Sessel abwärts und hatten Mühe, sich einem Schwarm anderer Spieler zu entziehen, die Et mit Beileidsbekundungen überschütteten; offenbar fanden sie auch einen Verlierer sehr interessant, vorausgesetzt, es war ein Verlierer großen Stils. Gefolgt von den vier unauffälligen Männern, die gegenwärtig den Dienst als Leibwächter versahen, betraten die beiden den Lift zum Hoteltrakt. Doch bevor sie ihr Stockwerk erreichten, drückte Et auf Geheiß einer plötzlichen, abwegigen Eingebung einen Knopf, der den Lift in einen anderen Teil des Gebäudes beförderte.
    »Mr. Ho?« meinte Rico.
    »Ich möchte mich noch ein bißchen umschauen, bevor ich ins Bett gehe«, sagte Et.
    Die Lifttür entfaltete sich, und er trat in einen kahlen Korridor mit metallenen Wänden. Rico blieb hinter ihm. »Ich möchte keineswegs Einwände erheben, Mr. Ho«, sagte er, »aber obwohl das Weltkonzil genug Macht und noch mehr guten Willen besitzt, kann niemand für Ihre absolute Sicherheit garantieren ...«
    Er verstummte. Voraus hatte sich eine Tür geöffnet, und ein Mann in enger, schwarzer Kleidung und einer Laserpistole am Gürtel kam auf den Korridor. Er runzelte die Stirn. »Was treiben Sie hier?« fragte er. »Dies sind Privaträumlichkeiten. Verlassen Sie sie unverzüglich.«
    Et grinste. Das Adrenalin, das sich plötzlich in seinen Kreislauf ergoß, spülte seine Müdigkeit und den Kopfschmerz mit einem Schlag fort. Er fühlte sich so wohl wie seit Stunden nicht mehr. »Was befindet sich hinter der Tür, aus der Sie gekommen sind?« fragte er den Mann in Schwarz.
    »Mr. Ho ...«
    »Dieser Mann

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