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Valeron der Barbar

Valeron der Barbar

Titel: Valeron der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew J. Offut
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Euch an meiner Seite hätte ich Branarius ein Jahr oder mehr früher befriedet.«
    »Lavian wird Branarius’ Verbündeter sein, solange ich lebe. Das schwöre ich in Lavs Namen.«
    Valeron nickte dankend. »Ihr habt mich im Thronsaal unterstützt, König Vidul, mehr als die anderen. Es wäre vielleicht zu  Eurem Vorteil gewesen, hättet Ihr geschwiegen, während Darcus car Nu mich verdammte.«
    »Ja. Er bestätigte, dass Velquen Euch als seinen Nachfolger erwählt hat und als Gemahl für seine Tochter und sie Euch als ihren Bevollmächtigten. Ich unterstütze das Reich, ich bin König eines Lavians, das ich von einem Tyrannen befreite, nicht ein Eroberer, der einem anderen den Kaiserthron streitig macht.«
    Valeron blickte fest in die Augen des Mannes, dessen schwarzer Krausbart vom Gesicht nur Stirn, Nase und Lippen freiließ. »Ihr haltet jenem die Treue, der auf dem höchsten Thron sitzt?«
    »Außer dieser eine greift meine Welt an und fordert sie heraus. Valeron von Branarius, ich schulde dem Kaiser, wer immer auch die Krone des Reiches tragen mag, die Treue.«
    »Vidul – es wäre gut, wenn Ihr das auch in der Gegenwart der anderen Könige sagen würdet.«
    Viduls Augen wurden eisig. »Sollen sie sich doch Gedanken und Sorgen machen«, brummte er, und dann lächelte er.
    Rankhnax, der neben Valeron stand, lachte laut – und es klang nicht sehr angenehm aus diesen Stimmbändern und durch diese Zähne. Er neigte den unbehaarten Kopf. »Die Sungoli sind mit den Haarmenschen Sanxarkhls wegen verbündet, den Ihr Valeron nennt, Haarmensch König von Lavian. Die Sungoli nennen keinen Haarmenschen Bruder außer Sanxarkhl, den Ihr Valeron nennt – und jetzt Euch.«
    »Rankhnax …«, begann Vidul.
    »Meine gütigen Lords«, unterbrach eine Stimme ihn. »Während wir fast knietief im Blut stehen und Reden schwingen, halten sich einige eurer Männer nur noch mit letzter Willenskraft auf den Beinen. Können wir diese männlichen Schwüre von Verbündung und Verbrüderung nicht anderswo fortsetzen?«
    Die Männer drehten sich zu der Kriegerin um mit der Fülle glänzenden schwarzen Haares, das dem Helm entquoll, und der ungewöhnlichen Schwellung unter dem Ghulanikettenhemd. Jheru beantwortete ihre Blicke, indem sie die Hände in die Hüften stemmte und sich breitbeinig in ihren Pluderhosen vor sie hinstellte.
     
    »Ich küsse mein Schwert auf Euch, Schwingerin tödlicher Waffen«, sagte Rankhnax.
    Valeron ignorierte seine formelle Erklärung des Respekts und auch die Tatsache, dass er dem rein maskulinen Wort Schwinger die weibliche Endung angehängt hatte. Schwinger tödlicher Waffen war das sungolische Äquivalent für Krieger.
    »Bei Branar und Wisensa, Mädchen!« brummte Valeron. »Jetzt ist es höchste Zeit für die angedrohten Prügel!«
    »Ihr werdet das Angebot eines Verbündeten, Euch zu helfen, verzeihen, Valeron«, sagte Vidul grinsend. »Aber ich fürchte, es gehören zwei dazu, sie zu halten.«
    Rankhnax machte einen langen Schritt vorwärts, wirbelte herum und stand neben Jheru. Er legte einen Arm über ihren Rücken und auf die Schulter. »Was habt ihr mit meiner Schwester, der Kriegerin Jheru, vor – Haarmänner?«
    Die Könige blinzelten, tauschten Blicke und schüttelten die Köpfe.
    »Hmm«, schnaubte Jheru. »Ich weiß, was sie möchten – Bruder Rankhnax. Wenigstens einer von ihnen hätte mich gern breitbeinig, wie ich jetzt stehe, aber ohne Rüstung – und im Liegen!«
    Selbst die Verwundeten lachten.

 
     
     

 
20
Kaiserin und Könige – und Barbar
     
    Valeron und Vidul hatten soeben die Halle der Hundert Frauen betreten, als auch Aleysha zurückkehrte. Sie stützte sich auf den Arm des jungen Monarchen von Nyor. Jallad war ungemein aufmerksam und zuvorkommend, und sie lächelte über eine Bemerkung, die er wohl gerade gemacht hatte.
    An seinem Gürtel hing die ungewöhnliche zylinderförmige Scheide, die enthielt, was ihrer aller Leben verändern mochte –das Leben der Menschen aller Sieben Welten des Reiches von Carmeis –, zum Guten wie zum Bösen.
    Aleysha war die Kaiserin, und so beugten alle die Knie vor ihr, auch Eshara, der es mit den Beinschienen schwer fiel.
    Valeron erhob sich langsam, mit den Augen auf dem schlanken jungen Mann neben der Kaiserin. Seit zwei Wochen war er jeden Tag an ihrer Seite, dachte er. Sie hatten genug Zeit, einander gut kennen zu lernen. Und als sie in Ohnmacht fiel, war er es, der besorgt zu ihr sprang, um sie aufzufangen. Und er rief sie in

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