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Vampire City

Vampire City

Titel: Vampire City Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Jones
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schrecklich.“
    „Komm, wir setzen uns.“
    Ich löste mich aus seinen Armen und wir nahmen am prasselnden Kamin Platz.
    „Virginia“, begann meine Mutter, „wir sind nicht deine leiblichen Eltern, wie du nun weißt, aber wir möchten, dass du immer sicher sein kannst, dass wir für dich da sind. Bitte vergiss das nie. Wir lieben dich über alles.“
    Sie nahm meine Hand, mein Vater meine andere, und beide nahmen sich auch bei den Händen. Es war wie ein Gelübde, ein Versprechen, das wir uns gaben. Uns verband eine unendliche Liebe, die viele ihr Leben lang vergeblich suchten, sogar bei ihren genetischen Müttern und Vätern. Auf diese beiden Menschen würde ich mich immer verlassen können und sie sich auf mich. Diese Erkenntnis machte mich so unsagbar glücklich, dass es mir unmöglich schien, heute noch einmal traurig zu sein.
    Nachdem wir uns so verständigt hatten, dass uns nichts entzweien konnte, wischte ich meine Tränen mit einem Taschentuch ab, meine Mutter tat es mir gleich. Auch mein Vater sah arg mitgenommen aus, was überhaupt nicht verwunderlich war.
    „Wir werden dir nichts vorenthalten, mein Schatz“, fing mein Vater an zu erzählen. „Du musst tapfer sein, auch wenn manches davon wie ein schlechter Scherz klingt. Als deine Eltern starben, bat man Claire und mich, dich aufzunehmen. Unsere Familie verbindet eine, man könnte sagen, ewige Freundschaft mit den Herrschern des Rates. Ein Urgroßvater, der um 1800 lebte, begann damals, ein Geschäft mit diesen Leuten hier aufzuziehen. Sie brauchten etwas und er gab es ihnen, doch dazu später mehr. Was ich damit sagen will, ist, dass man uns vertrauen kann und so kamst du in unsere Obhut.“
    Mein Vater lächelte meine Mutter an, dann mich. Ich hatte meine Hände ineinander verschlungen, mein Fuß tippte nervös auf den Boden, bis ich es merkte und einstellte.
    Durchatmen, Virginia.
    „Wir kümmerten uns um dich, und dies war keine leichte Aufgabe. Das hatte aber nichts mit dir zu tun, denn du warst ein reizender Fratz. Wir liebten dich gleich wie unser eigen Fleisch und Blut. Deine Eltern waren in etwas verwickelt, und so mussten wir jeden Tag um dich bangen und Angst haben, dass man herausfand, wo wir lebten. Wie du dich erinnern kannst, waren wir hier, in dieser Stadt heimisch und das mit Absicht. Niemand glaubte, am allerwenigsten der Rat, dass dir unter seiner Obhut etwas geschehen könnte. Keiner wusste deinen Namen, keiner kannte dein Gesicht und doch fanden sie heraus, wer du warst.“
    Dad trank einen Schluck Wasser, dann fuhr er fort.
    „Als du 18 warst, passierte dieser schreckliche Zwischenfall und wir wurden weggeschickt. Wir kauften dir die kleine Buchhandlung, änderten deinen Nachnamen. Du hattest immer wieder davon geträumt und gesagt, dass du niemals wieder in einer Großstadt leben wolltest und so brachten wir dich dorthin und zogen selbst weit weg, damit man dich nicht mit uns in Zusammenhang brachte. Aber niemand fand dich und auch wir waren sicher, bis sich auf einmal alles änderte. Wir bekamen einen anonymen Anruf, dass du nicht mehr sicher seiest, haben Kontakt mit dem Rat aufgenommen und du wurdest von Brandon mitgenommen.“
    Verwirrt schüttelte ich den Kopf, um Klarheit zu bekommen.
    „Also war es gar kein Zufall, was vor zwei Jahren passiert ist?“
    Meine Stimme zitterte.
    „Nein. Man wollte dich damals töten, und beinahe hatten sie es auch geschafft.“
    Bilder tauchten auf…die Brücke…mein hilfloses Schreien, die Gestalt, die auf mich zuging…
    Ich schluckte.
    „Man hätte mich doch hier leben lassen können“, warf ich ein. „Mit euch. Wir wären geschützt gewesen.“
    „Deine Mutter und dein Vater hatten in ihrem Testament verfügt, dass du ein normales Leben führen solltest. Hier hätte man dich eingesperrt, so konntest du noch normal leben. Du wurdest beschützt, obwohl wir uns trotzdem jeden Tag große Sorgen machten, aber wir nahmen das in Kauf, damit du eine schöne Kindheit haben konntest“, erwiderte Mom. „Mit deinem 20. Geburtstag hätte sich sowieso alles geändert.“
    Ich horchte auf.
    „Wieso? Was passiert denn dann?“
    Mein Vater sammelte sich, schien nach Worten zu suchen.
    „Virginia, was ich dir jetzt sage, wird schwer begreiflich sein. Du wirst denken, dass wir komplett übergeschnappt sind, aber es entspricht der Wahrheit.“
    Meine Hände waren plötzlich schweißnass, mein Herz drohte zu explodieren. Gab es noch eine Steigerung?
    „Deine Mutter Lana war…war eine

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