Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung
Omaha zurückgekommen ist, gefolgt von dem, was von seiner Streitmacht übrig war, nachdem die Schlächter sonderbarerweise mitten im Angriff auf die Grogs aus den Latschen gekippt sind. Er hat was darüber gesagt, dass er mit dem Mann sprechen wolle, der auf dem Gelände gefangen genommen wurde, und da wusste ich, dass du noch am Leben bist. Außerdem habe ich herausgefunden, wo du am nächsten Tag befragt werden solltest.
Ich bin zurück zu deinem großen Freund gegangen, da hatte er schon Hundert bis an die Zähne bewaffnete Grogs hier, die scharf auf das Blut vom Verbogenen Kreuz waren. Und dich befreien wollten. Und dann noch mehr Blut.«
Ahn-Kha setzte die Geschichte fort. »Der Große Mann ist uns doch noch zu Hilfe gekommen. Er hat ein paar Pistolen und Granaten in den Lebensmittellieferungen für die Goldenen versteckt, die der General auf dem Stützpunkt als Geiseln gehalten hat. Es war nicht viel, aber es hat gereicht, sie aus ihrem Stall zu befreien.
Ich habe ihnen gesagt, sie sollen alles in Stücke hauen. Danach musste ich mich nur noch mit deiner Gouvernante zusammen reinschleichen und abwarten, bis sich eine Chance ergab, dich und den General in einem Raum anzutreffen.«
»Was ist auf dem Stützpunkt passiert?«
»Sie hatten immer noch genug Feuerkraft. Es gab Verluste. Eigentlich waren das zwei Rettungsmissionen, eine kleine für dich und eine große für die Grogs, die noch auf dem Stützpunkt waren. Ich glaube nicht, dass wir uns in nächster Zeit Sorgen über das Verbogene Kreuz machen müssen. Sie haben nicht viele von diesen Schlächtern übrig. Vielleicht kriegen sie die Sache wieder in Gang, aber das wird eine ganze Weile dauern. Ihr unterirdischer Bunker ist noch intakt. Wir sind nicht einmal in die Nähe der Kaverne gekommen. Wir brauchen Bärenteams, um das Ding hochzujagen.«
Ahn-Kha gähnte und zeigte seine hauerartigen Zähne. »Ha! Nicht, wenn die Goldenen etwas damit zu tun hatten. Wenn wir etwas bauen, dann wissen wir auch, wie wir es wieder zerstören können. Im Moment benutzen wir gerade die großen Baumaschinen, um ein Hügelgrab für eure Toten aufzuschichten. Natürlich direkt über dem Bunker des Verbogenen Kreuzes.«
»Alter Gaul«, sagte Valentine, »ich glaube, die Waagschale für Dankbarkeit ist wieder zu deinen Gunsten gekippt. Nun stehe ich in deiner Schuld.«
Der dösende Grog hielt die Augen geschlossen, also verlegte sich Ahn-Kha auf die menschliche Geste des Kopfschüttelns. »Ich habe dir gesagt, unter Brüdern kann es keine Schuld geben, mein David. Ich wollte immer schon mehr von der Welt sehen.«
»Wir könnten auch von dir lernen. Diese Herzwurzel könnte auf jeder Farm in den Ozarks gezüchtet werden. Wo immer es Menschen gibt, da gibt es auch Feuchtigkeit und … äh … Dünger. Es könnte allerdings ein bisschen dauern, bis sich die Idee durchsetzt.«
»Ich habe Sporenhülsen dabei. Kein Goldener reist ohne sie. Das ist also kein Problem.«
»Was meinst du, Ali, sollen wir nach Hause gehen?«
»Du musst dich erst ein bisschen erholen. Warum musst du immer alles überstürzen?«
Valentine lächelte. »Weil das Leben kurz ist. Gott sei Dank.«
Sie runzelte die Stirn und widmete sich dem Verbandwechsel an seinem Bein.
Er fühlte, dass der Schlaf ihn wieder übermannen würde, und blickte zu Ahn-Kha hinüber. Er fragte sich, was wohl geschehen wäre, wären die Katze und der Grog nicht aufgetaucht. Sein Gewissen plagte ihn mehr als die Wunde in seinem Gesicht. Hatten sie ihn vor einem schnellen Tod bewahrt - oder vor dem ewigen Leben? Er erinnerte sich an den Knoten in seinem Bauch, an die Furcht, sein Leben könnte schon zu Ende sein. Seine Worte waren tapfer gewesen, aber es waren doch nur Worte, getragen auch von seinen Schmerzen. Hätte er den kalten Lauf einer Mündung an seinem Hinterkopf gespürt, wie hätte er dann entschieden? Eine Frage für die Philosophen, wie der General gesagt hatte.
Acht Wochen später humpelte Valentine umgeben von den leuchtenden Farben der Ozarks im Herbst geradewegs in einen Hinterhalt. Natürlich konnte man, da er die Männer gesehen hatte, die ihn beobachteten und ihm auflauerten, kaum von einem gelungenen Hinterhalt reden, aber die jungen Wölfe waren eindeutig stolz auf ihr Werk. Sie jubelten einander zu, als sie das Trio scheinbar kalt erwischt hatten. Valentine, Ahn-Kha und Duvalier reckten die Hände hoch.
»Was zum Teufel glaubt ihr, wo ihr seid, ihr Grogfreunde?«, fragte der Anführer der
Weitere Kostenlose Bücher