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Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung

Titel: Vampire Earth 2 - Wolfsdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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war zu schwach zu kriechen, umso weniger konnte er kämpfen. Als sie sich seinem Bein widmeten und sein Fußgelenk an eines der Stuhlbeine fesseln wollten, wurde der Schmerz so schlimm, dass warmer Urin seine Hose flutete. Es fühlte sich an, als würde er Salpetersäure pinkeln.
    »Bah, Jesus«, fluchte einer der Soldaten, als er sah, dass die Sitzfläche nass wurde, und den Urin roch. »Er hat sich eingepisst.«
    »Was soll’s.«
    Valentines Kopf hing haltlos an seinem Hals, und er starrte die blassgrünen Fliesen am Boden an. Er versuchte, sich daran zu erinnern, ob er schon jemals so winzige Fliesen gesehen hatte, so gleichmäßig gelegt, als er erneut das Bewusstsein verlor.
    Später musste er warten. Es schien Tage zu dauern, aber vermutlich waren es nur Stunden. Sein Bewusstsein wurde stabiler, und der Nebel löste sich allmählich. Er erkannte, dass er verzweifelt leben wollte, und seien es auch
nur ein paar weitere Stunden. Er fragte sich, ob sie ihn erschießen würden, oder ob sie ein ausgefeilteres Ende für ihn auf Lager hatten.
    Sie gaben ihm mehr Wasser. Er konnte trinken, auch wenn sein Gesicht dabei umso mehr schmerzte. Der Raum war uninteressant, es gab nicht einmal einen Schreibtisch oder einen anderen Stuhl. Die kleinen grünen Fliesen bedeckten den Boden und das untere Drittel der Wand, die weiter oben aus kahlem, schmucklosem Beton bestand, dessen glatte Oberfläche nur durch ein oder zwei Abdrücke vom Glättwerkzeug des Handwerkers durchbrochen wurde. Er roch Kreide und versuchte, sich zu erinnern, ob in dem Raum, aus dem sie ihn geholt hatten, irgendwo eine Tafel war. Jenseits der einzigen Tür zu dem Raum hörte er wiederholt Leute den Korridor hinuntergehen.
    Als er schwere Schritte auf dem Flur hörte, sagte ihm irgendetwas, das war’s. Er versuchte, seinen Geist zu stählen, auch wenn sich sein Körper anfühlte wie ein ausgeleiertes Gummi. Aber sein Geist war ein Sklave seines Körpers; sein Intellekt ging gerade in dem Moment vor dem Schmerz und der Erschöpfung in die Knie, in dem er seinen Verstand am meisten brauchte.
    Die Tür wurde geöffnet, und es gelang ihm, den Kopf trotz des Schmerzes an der Wange weit genug zu drehen, um zwei große Grogs hereinkommen zu sehen. Es waren Goldene, gekleidet in schwarze Lederroben, die wie die zweireihigen Trenchcoats der Alten Welt geschnitten waren und glänzten wie der Panzer eines Käfers. Einer stellte sich rechts, der andere links von ihm auf. Ihr beigefarbenes Fell war bis auf kurze Stoppeln geschoren.
    Eine ausgedörrte Hülle eines Mannes trat vor ihn. Seine Haut hatte das wächserne Aussehen eines Krebspatienten im Endstadium; seine Lippen waren rissig. Kräftiges dunkles Haar wucherte von einem spitzen Haaransatz auf seiner
Stirn über den Kopf und war säuberlich zurückgekämmt. Seine Augen mochten fahl blau oder fahl grün sein, das konnte man nicht so genau sagen. Er trug eine schlichte, rostfarbene Uniform und einen Gürtel mit Schulterriemen, ganz ähnlich wie der von Valentine. Rote Aufnäher mit goldenen, umgedrehten Hakenkreuzen prangten an seinem Kragen. Er trug keine Jacke, keine Faustfeuerwaffe, keinen Schmuck.
    »Einer der Vorzüge eines so langen Lebens«, sagte er mit einem vage europäisch klingenden Akzent, den zuzuordnen Valentine die Erfahrung fehlte, »ist, dass man all die Fehler der Historiker erkennt, die über Dinge reden, die sie nicht wirklich wissen.
    Beispielsweise ist das einzig verbreitete Geschichtsbuch seit 2022 ein verdrehtes Pamphlet mit dem Titel Gefallene Götter von dieser Kostos, die sich für eine zweite Margaret Bourke-White hält. Sie behauptet, das erste der neuen Tore nach Kur wäre im achtzehnten Jahrhundert in Haiti geöffnet worden. Sie liegt nur um etwa tausend Jahre daneben. Woher ich das weiß? Ich war dabei. Ich habe mit eigenen Augen Karl den Großen gesehen, junger Mann. Die Kur haben im frühen Mittelalter ein Tor geöffnet, einer finsteren Zeit, die für mich ganz und gar nicht finster war - oh, nein. Im Zuge der Inquisition ist es uns gelungen, ein weiteres Tor in Spanien zu öffnen.«
    Der General ging um Valentine herum und schob einen Karren in sein Blickfeld. Darauf lagen sein Schwert, seine Kampfklauen, sein kleiner Lichtstein und ein paar andere Gegenstände aus seinem Besitz.
    »Dann gehören Sie also schon lange dazu?«, fragte Valentine. »Was haben die Ihnen im Gegenzug für Ihrem Verrat an der ganzen Welt angeboten?«
    »Das, was kein Geld und keine Weisheit schaffen

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