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Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Vampire Earth 6 - Flug des Adlers

Titel: Vampire Earth 6 - Flug des Adlers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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und zu angewidert von sich selbst, um einen Kampf anzuzetteln, selbst wenn das Votum zu seinen Ungunsten ausfiel.
    Zehn Minuten später wurde die Tür geöffnet, und er sah Silas’ französische Manschetten, gefolgt von seinem breit lächelnden Gesicht. Aber er ließ sich von Silvers begleiten, nicht von der gut gebauten Sekretärin.
    Valentine bemühte sich um eine lässige Haltung.
    »Das Votum fiel einstimmig zu Ihren Gunsten aus.«
    »Alle vier? Ich hatte angenommen, der General würde gegen mich stimmen.«
    »Drei. Unser Freund Troyd saß nur aus Höflichkeit mit am Tisch, aber er hat seinen Ring noch nicht. Ich habe beschlossen, die minimale Anzahl an Sitzen für eine offizielle Sitzung des Sicherheitsteams zu besetzen. Ich dachte, je weniger Leute von Ihrem Projekt erfahren, desto besser.«
    »Das war klug von Ihnen«, sagte Valentine.
    »Ich möchte, dass Sie heute Abend mit mir speisen. Wir werden Sie waschen und in anständige Kleidung stecken. Wenn Sie sich unter die Leute von Rang und Namen mischen, geben Sie sich als Abgesandter aus Catalina aus, der hergekommen ist, um etwas über den Umgang mit Großmäulern zu lernen. Wissen Sie irgendetwas über Catalina?«
    »Eigentlich nicht. Nur, dass es eine Insel vor der kalifornischen Küste ist.«
    »Keine Sorge. Niemand hier war je dort. Wir haben nur wegen des Ölgeschäfts Kontakt zu Catalina, und bis zu den Neuverhandlungen auf dem Energiesektor vergehen noch achtzehn Monate. Tun Sie einfach, als wären Sie reich. Oh, und sagen Sie dann und wann ›awhoha‹.«

    Silas fuhr mit Valentine und seiner Sekretärin in seiner Limousine zurück in die Stadt. Der Kofferraum war zu Silvers’ Bequemlichkeit umgebaut worden, so dass er dort unter seiner eigenen halb offenen Kuppel saß. Er hielt das erste Groggewehr in Händen, das Valentine zu Gesicht bekam, seit er St. Louis verlassen hatte. Es war ein feines Stück Handwerkskunst mit zwei Läufen, von denen jeder ein eigenes, zweireihiges Magazin hatte. Die Magazine waren leicht gekrümmt, und das Gewehr war mit einem Schutzschild ausgestattet. Silvers schnallte sich das Gewehr um und gurtete sich am Sitz fest wie die Hochseeangler, die Valentine in der Karibik gesehen hatte.
    »Ein ganz schöner Schießprügel, den Ihr Leibwächter da schwingt«, bemerkte Valentine, als er durch das kleine Heckfenster Silvers’ Haar im Wind herumpeitschen sah.
    »Das kleine Monster kommt ursprünglich von einem bewaffneten Mannschaftswagen. Ich glaube, es ist ein … äh.«
    »Fünfundzwanzig Millimeter, Thunder City Rangeworks«, half ihm die Sekretärin aus.
    »Jedenfalls sind diese Waffen sehr teuer. Oh, entschuldigen Sie bitte, David Valentine, Luti Loosh. Meist wird sie nur Miss L. genannt. Qualitätsware aus England und beinahe so schwer zu bekommen wie Brötchen.«
    »Ich werde Ihnen etwas Zeit ersparen: Lubey Bush, Lusty Tusch, Loosey Flush, Thirsty Lush und Kombinationen derselben«, sagte sie. Nun erkannte Valentine eine Spur von einem Akzent, und sie neigte dazu, die erste Silbe hart und scharf auszusprechen, beinahe wie ein resoluter Pianist die Tasten anschlug. Valentine kam sich verglichen mit diesen Kreaturen mit ihrer vornehmen Ausdrucksweise vor wie ein nuschelnder Hinterwäldler.

    »Sie war ungezogen genug, sich dermaßen nützlich zu machen, dass ich sie einfach um mich haben musste - auch nachdem wir einander leid waren«, sagte Silas.
    Sie nahmen eine Ausfahrt Richtung Innenstadt, fuhren durch ein Tor in einer Betonmauer und eine Auffahrt mit einer gut ausgeleuchteten Wende hinauf. Eine Markise mit Goldfransen überdachte einen mit Teppich ausgelegten Fußweg, der zu einer glänzenden Tür aus Glas und Messing führte.
    »Das ist mein pied-à-terre in der Stadt. Verschönern wir Sie erst, dann können wir uns beim Abendessen weiter unterhalten.«
    »Was immer Silas wünscht«, sagte Valentine.
    »Das habe ich schon mal gehört«, bemerkte Miss L.
    Sie fuhren in einem Fahrstuhl nach oben, gegen den der in Fran Paolis Haus in Xanadu wie ein Lastenaufzug wirkte. Ein kleiner Bildschirm in der Kabine zeigte die Zeit an, das Datum und die Außentemperatur und spuckte im Sekundentakt Namen und, so nahm Valentine an, Einsatzorte aus.
    Vinson, B. COLTRANE MIL
Apporimatox, N. TACOMA 18
Rutig, A. (im Transit 5)
    Keiner der anderen achtete auf den Schirm, also ignorierte Valentine ihn ebenso.
    Die Fahrstuhltür öffnete sich, und sie betraten, so vermutete Valentine, Silas’ Wohnung. Sie war luftig und offen,

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