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Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf

Titel: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Knight, E: Vampire Earth - Tag der Finsternis - Vampire Earth - Way of the Wolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E. E. Knight
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auf und hätte sich beinahe den Kopf an der Decke gestoßen. »Wie haben Sie …«
    »Das habe ich nicht«, unterbrach ihn der alte Mann, hielt den Vorhang beiseite und wies mit dem Kinn zur inneren Höhle. »Du hast es mir gesagt.«
     
    Valentine verbrachte vier zunehmend unbequeme Stunden damit, darauf zu warten, dass er an die Reihe kam. Hungrig, nervös, frierend und verwirrt – es erschien ihm seltsam, diese Einweihungs-Zeremonie in einem solchen Zustand anzugehen. Er sah zu, wie die anderen Rekruten nach einiger Zeit hinter dem Wandbehang hervorkamen und die Verbliebenen anstarrten, als hätten sie sie nie zuvor
gesehen. Pete, der Wikingerriese, der mit Valentine aus Minnesota gekommen war, schaute die anderen Aspiranten so misstrauisch an, als wäre er nicht ebenso wie sie noch fünfzehn Minuten zuvor von einer Pobacke auf die andere gerutscht.
    »Pete, wie ist es gelaufen?«, fragte Valentine. Der blonde Mann scheute wie ein Pferd, das sich vor einem Knallfrosch erschreckt. Sein Kopf krachte mit einem lauten Geräusch gegen die Höhlendecke, und er fiel bewusstlos zu Boden.
    »Ich hab euch doch gesagt, ihr sollt still sein! Wenn er noch nicht wieder wach ist, bis ihr fertig seid, tragt ihr ihn runter«, sagte einer der Wölfe.
    Pete begann zu stöhnen, würgte und erbrach klare Flüssigkeit auf den Höhlenboden.
    »Na wunderbar«, sagte der zweite Wolf. »Jetzt werden die anderen drei sicher auch kotzen.«
    Pete kam taumelnd auf die Beine, schlurfte aus der Höhle und rieb sich dabei den Hinterkopf.
    Und sie kotzten tatsächlich. Als die beiden letzten in die Höhle zurückkehrten, spuckten sie ihre Galle neben die Pfütze, die sich schon auf dem Höhlenboden befand, bevor sie an die frische Luft flüchteten.
    Valentine fragte sich, ob das der Grund war, weshalb sie nichts hatten essen dürfen.
    »Du bist dran, Junge«, sagte einer.
    »Geh hinter den Spiegel, Alice«, fügte der andere hinzu.
    Valentine schob den Wandbehang beiseite und ging hindurch. Hinter sich hörte er, wie ein Wolf zum anderen sagte: »Ich bin froh, dass das hier nur zweimal im Jahr passiert.«
     
    Der Gang wand sich abwärts, beleuchtet von beinahe niedergebrannten Kerzen, die auf unregelmäßigen Vorsprüngen an der Höhlenwand standen. Valentine zählte zwanzig Schritte, bevor ein zweites schweres Stück Tuch ihn aufhielt.
Er wusste nicht, ob er es einfach beiseiteziehen, seinen Namen sagen oder an den Stoff klopfen sollte. Er räusperte sich.
    »Komm herein, komm herein, Valentine der Jüngere.«
    Er tat wie geheißen und musste sich dabei ducken, um nicht an den niedrigen Felsbogen zu stoßen.
    Die Höhle war warm und gut beleuchtet und verströmte einen sauberen, einladenden Duft, den Valentine als Harz identifizierte. Wärme und Licht kamen von einer apfelgroßen leuchtenden Kugel, die ein Stück unter der zweieinhalb Meter hohen Decke der Höhle schwebte. Sie war hell, aber selbst als er die Lichtquelle direkt ansah, schmerzten seine Augen nicht. Der Raum erinnerte ihn an das Innere eines Iglus, nur dass die Wände grau waren.
    Vater Wolf saß im Schneidersitz auf einem gewebten Teppich. Der Höhlenboden war mit Kiefernnadeln und kleinen Zweigen bedeckt, über die weitere gemusterte Teppiche gelegt waren. Fünf vierbeinige Wölfe schnarchten in einem gemütlichen Haufen neben der Tür.
    »Meine Leibwache, könnte man sagen«, erklärte Amu. »Vor langer Zeit, in einer anderen Region eurer Welt, bin ich mit zwanzig von ihnen unterwegs gewesen. Es hat diese einfachen Leute sehr beeindruckt; sie hatten große Angst vor Wölfen. Ich habe sie dabei recht liebgewonnen, und sollten unsere Feinde mich hier entdecken, würde ich mich wieder verwandeln und mit ihnen davonschleichen. Setz dich bitte.«
    Valentine setzte sich und war nach dem Steinboden der äußeren Höhle dankbar für die weichen Nadeln und Teppiche.
    »Was soll ich tun?«, fragte er.
    »Die Frage ist eher, was du tun willst . Warum hast du Minnesota verlassen? Du bist nicht nur nach Süden gekommen, um dir eine andere Landschaft anzusehen.«

    »Ich will meinen Teil beitragen.«
    Nun lächelte der Hexenmeister. »Kurz und bündig. Ich höre von jeder jungen Frau und jedem jungen Mann etwas unterschiedliche Dinge. Sie wollen Haus und Heim verteidigen, ihre versklavten Mitmenschen befreien und die Eindringlinge zurück in ihre Käfige treiben.
    Was wir von dir brauchen und was du mir geben kannst, wenn du ehrlich zu dir bist, ist ein Ventil für deinen Hass. Hass macht

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