Vampire haben's auch nicht leicht: Argeneau Vampir 5
wegwerfen konnte. Dann trugen alle ihren Kaffee zum Tisch. Dort saßen sie eine Weile schweigend zusammen und genossen einfach ihren Kaffee. Irgendwann fingen sie an, über Vincents Saboteur zu sprechen. Das taten sie auch immer noch, als Christian in die Küche kam.
Anders als Vincent interessierte sich Christian nicht für menschliches Essen oder Getränke.... niemals. Er ignorierte den Kaffee, zog ein paar Blutbeutel aus dem Kühlschrank und drückte sich einen auf die Zähne. Sobald der erste leer war, schob er den zweiten nach, dann warf er beide Beutel in den Müll und setzte sich mit an den Tisch. „Heute werden Sie üben, Ihre Zähne kontrolliert wachsen zu lassen”, erklärte er, dann warf er einen Blick auf Tiny und fügte hinzu: „Sie sollten auch lernen, in die Gedanken von Menschen einzudringen und sie zu manipulieren. Beides müssen Sie können, wenn Sie sich von einem Sterblichen ernähren wollen.”
„Aber ich dachte, Menschen zu beißen sei verboten”, widersprach Jackie verwirrt. „Nur Leute mit einem medizinischen Problem wie Vincent dürfen sich von lebenden Spendern nähren.”
„Und jeder Unsterbliche, der sich in einer anders nicht lösbaren Situation befindet, weil zum Beispiel keine Blutbeutel zur Verfügung stehen”, erklärte Christian. „Für diesen Fall müssen Sie es einfach können.”
„Ich würde lieber sterben, als.... ”, begann Jackie.
„Das denken Sie vielleicht jetzt”, widersprach Christian. „Aber wenn Ihr Leben erst einmal in Gefahr ist, werden Sie anders reden. Und es geht nicht nur um Ihren eigenen Nutzen, sondern um das Überleben der Art.”
Jackie runzelte die Stirn. „Wie meinen Sie das?”
„Sagen wir, Sie sind in einen Autounfall verwickelt”, begann Christian. „Ihr Kopf sitzt noch auf den Schultern, und es ist auch sonst nichts für Sie Lebensbedrohliches passiert. Aber Sie sind doch so schwer verletzt worden, dass Sie eine Menge Blut verloren haben und geschwächt sind, so geschwächt, dass Sie den Unfallort nicht verlassen könnten, ohne Blut aufzunehmen. Der Fahrer des anderen Autos ist am Leben, gesund und unverletzt.” Jackie runzelte unangenehm berührt die Stirn, denn sie wusste bereits, auf was dieses Szenario hinauslief.
„Wenn Sie den anderen Fahrer nicht beißen, werden Sie noch dort sein, wenn die Polizei und der Krankenwagen eintreffen. Der Krankenwagen wird Sie auflesen und ins Krankenhaus bringen. Dort macht man dann alle möglichen Tests mit Ihnen, und Sie würden ganz schnell für alle anderen unserer Art zu einer Bedrohung werden. Eine Bedrohung allerdings, die leicht abgewendet werden könnte, wenn Sie sich von dem anderen Eine Bedrohung allerdings, die leicht abgewendet werden könnte, wenn Sie sich von dem anderen Fahrer eine Blutspende holten.”
Jackie seufzte, denn sie wusste, dass er recht hatte.
„Also”, fuhr Christian fort, „können Sie an Tiny üben und an.... ”
„Oh nein”, erwiderte Jackie entschlossen. „Ich sehe ein, dass es notwendig ist, Gedanken zu lesen und Leute zu manipulieren, und ich akzeptiere sogar, dass ich vielleicht mal in eine Situation gerate, in der ich einen Sterblichen beißen muss, aber Tiny werde ich niemals als Versuchsobjekt benutzen.”
„Schon gut, Jackie”, beschwichtigte Tiny sie. „Mir macht es nichts aus.”
„Mir schon”, entgegnete sie finster. „Wir sind zu lange befreundet, als dass ich auf diese Weise in dein Bewusstsein eindringen oder dich als Nadelkissen benutzen würde.”
„An wem wollen Sie denn sonst üben?”, fragte Christian trocken. „Tiny ist der einzige Sterbliche hier. Außerdem hat er Ihnen die Erlaubnis gegeben, seine Gedanken zu lesen.”
Jackie dachte darüber nach. Es war eine der Sachen, die sie an Unsterblichen am wenigsten leiden konnte - diese unglaubliche Unhöflichkeit, einfach anderer Leute Gedanken zu lesen. Aber Tiny gab ihr tatsächlich die Erlaubnis. Wenn sie an einem anderen „übte”, würde das wirklich überwiegend ohne Erlaubnis geschehen.
Sie seufzte unglücklich, aber schließlich erklärte sie sich doch einverstanden. „Also gut. Ich werde das Gedankenlesen und die Manipulation des Bewusstseins lernen und wie ich meine Zähne kontrolliere, aber wann ich das tue, bestimme ich selbst. Im Augenblick müssen wir einen Saboteur überführen.”
„Im Augenblick müssen wir erst mal zu einem Begräbnis gehen”, sagte Vincent. Als Jackie ihn verständnislos ansah, erinnerte er sie: „Stephanos vorgetäuschtes
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