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VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition)

Titel: VAMPIRE SOULS - Böses Blut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeri Smith-Ready
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es so: Wer von abgrundtief bösen Menschen wie den Festungsanhängern verfolgt wird, kann selbst nicht zu den Bösen gehören. Also können auch Vampire nicht ganz und gar böse sein.«
    »Wenn das so bleiben soll, dann halt deine Mom bloß von Jim und Regina fern, okay? Sonst ist ganz schnell Schluss mit dieser schönen Idee!« Ich hebe meine Flasche Natty Boh. »Ein Bier?«
    »Ich warte auf den Sekt.« Die Musik wechselt. Als Nächstes perlt ein schön langsamer Blues aus den Boxen. Shane zieht mich sanft an der Hand. »Komm, tanz mit mir! Ich möchte dich nämlich etwas fragen.«
    Davids Hand schnellt zum militärischen Gruß an die Stirn, nur dass er dabei eine orangefarbene Sonnenbrille umfasst hält. »Stichwort für Abgang David, wie mir scheint. Bis dann!«
    Ich lasse zu, dass Shane mich auf die Tanzfläche zwischen Bühne und Theke zieht. Gerade einmal ein paar Schritte wiegen wir uns eng umschlungen im Takt, da sagt er: »Ich denke gerade darüber nach …«
    »Oh-oh!«
    »… dass wir jetzt, wo Elizabeth bald endgültig tot sein wird, wohl oder übel aus ihrer Wohnung werden ausziehen müssen.«
    »Das stimmt, das werden wir wohl müssen. Es ist schade, ja. Aber wenigstens haben wir dann nicht mehr einen so weiten Weg zur Arbeit. Du wirst wieder im Sender wohnen und ich … na ja, ich werde schon was Neues finden.«
    Shane wird langsamer, kommt beinahe aus dem Takt. »Ich habe da eine Anzeige gesehen. Eine Souterrainwohnung gleich im Zentrum von Sherwood. Drei Zimmer, Küche, Diele, Bad. Alles voll möbliert, Waschmaschine und Trockner vorhanden. Haustiere sind auch erlaubt.«
    »Wahrscheinlich kann ich mir die Wohnung nicht leisten. Ich bin noch nie kreditwürdig genug gewesen, um mir eine Wohnung zu angeln, die so gut klingt wie die aus deiner Anzeige.«
    »Richtig«, er drückt meine Hand, »du allein nicht.«
    Schlagartig verwandeln sich meine Füße in zwei Eisklumpen und frieren auf dem Boden fest. Das ist eine Sache von größerer Tragweite, als nur für eine Weile gemeinsam in der Wohnung einer unbeteiligten Dritten zu leben. Das hat den Umfang von einem Wir-setzen-unseren-Namen-gemeinsam-auf-ein-Stück-Papier. Ich versuche, mich daran zu erinnern, wie man atmet.
    Shane greift mir unters Kinn. »Weil es in Sherwood ist, könnte ich sogar jeden Morgen nach der Sendung nach Hause kommen. Außer im Sommer natürlich, wo es so viel früher hell wird. Wir würden dann nicht nur zeitweise zusammenleben, sondern richtig.«
    Verzweifelt suche ich nach einer Frage, die mir einen Ausweg bietet. »Gibt es denn auch eine Geschirrspülmaschine?«
    »Ein Geschirrspüler ist nicht so wichtig.« Shane lässt nicht zu, dass ich den Blickkontakt unterbreche. »Ich habe eine gute Methode, um Geschirr mit der Hand abzuwaschen. Ich habe Methoden, Dinge mit schnöder Regelmäßigkeit zu tun – du kannst dir gar nicht vorstellen, wie viele! Im Laufe der Wochen, Monate oder, so Gott will, auch Jahre wirst sie alle entdecken können, eine nach der anderen. Es wäre immer Blut im Kühlschrank und immer Zettel mit Anweisungen am Kühlschrank, dafür aber auch Musik im Wohnzimmer und im Schlafzimmer. Ich werde niemals einen Spender mit nach Hause bringen und nie vergessen, wann ich dran bin, mit dem Hund Gassi zu gehen. Manchmal werde ich sogar dann mit ihm Gassi gehen, wenn eigentlich du dran wärst. Das alles verspreche ich dir hoch und heilig.«
    Erst jetzt schaue ich weg und lasse den Blick durch den Raum schweifen, als ob ich hoffte, die Antwort könne irgendwo in der neuen Holztäfelung der Wände eingeritzt stehen. Regina tanzt mit Jim, der in absehbarer Zukunft nurmehr einen Arm haben wird.
    »Die beiden zu küssen war nicht so, wie dich zu küssen«, sage ich zu Shane. »Der Kuss hatte keine Wärme und wirkte nicht echt. Sie haben mich geküsst, als wäre ich nicht wirklich vorhanden.« Ich blicke zu Shane auf. »Wie lange wird es dauern, bis du bist wie sie?«
    »Ich weiß es nicht.« Er lässt seine Hände an meinen Armen hinuntergleiten, entlässt mich aus seiner Umarmung, bis sich nur noch unsere Fingerspitzen berühren. Doch immer noch sind wir einander nah. »Ist das deine Antwort?«
    Ich muss an Neds verkrümmt daliegenden Körper denken, umgeben von einem Haufen Glasscherben. Ich muss an das Blut denken und daran, was sonst noch an Körpersubstanzen Shanes Hemd und T-Shirt am Abend des ersten Weihnachtstages durchtränkte. Mein Kerl ist ein Monster. Ich kann das nicht mehr bestreiten, die Wahrheit nicht mehr

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