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Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie

Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie

Titel: Vanhelsing 01 - Schreckensgalerie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney (Alfred Bekker) Gardner
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jeweilige Wirkung dieser magischen Bücher sehr unterschiedlich sein könne..."
    Tante Lizzy seufzte. "Das ist leider im Moment alles. Wie du dir denken kannst, ist das Entschlüsseln eines solchen Textes eine sehr anstrengende Arbeit. Glücklicherweise stand Hugh mir mit Rat und Tat dabei zur Seite..."
    "Hugh?" vergewisserte ich mich.
    "Ich meine Professor St. John", setzte Tante Lizzy schnell hinzu und eine leichte Röte überzog ihr Gesicht.
    Sie betrachtete mich und hielt plötzlich mitten in ihrem Redefluß inne.
    "Meine Güte, du siehst ziemlich erschöpft aus, mein Kind."
    Sie trat auf mich zu und nahm meine Hände. "Was ist los?"

    Ihr Blick war prüfend und besorgt.
    Der Seufzer, der sich nun meinen Lippen entrang, war deutlich zu hören. Ich berichtete ihr von dem, was Tom und ich inzwischen über den Mordfall Waters und seine Hintergründe herausbekommen hatten. Über das eigenartige Geschwisterpaar Brennan, von dem ich annahm, daß beide parapsychisch begabt waren, über den Tod des Galeristen McInnerty und über das Bildnis eines gewissen Jim Field, die zusammen mit Dutzenden von anderen gespenstischen Gemälden in der Galerie Sounders & McInnerty hingen.
    "Dämonen, die aus Bildern heraustreten", murmelte Tante Lizzy. "Es gibt einige Berichte über derartige Fälle, aber die meisten sind nicht bewiesen worden. Aber was den Namen Brennan angeht, so kommt er mir irgendwie bekannt vor. Wie hießen die Beiden doch noch gleich?"
    "Rovenna und Allan."
    Tante Lizzy nickte vielsagend. "Im Moment fällt mir leider nicht ein, woher ich diese Namen zu kennen glaube, aber das bekomme ich schon noch heraus..."

    "Tante Lizzy, ich habe Angst... Angst vor dem, was noch geschehen kann, wenn diese Kreaturen , die Brennan auf die Leinwand gebracht hat, zum Leben erwachen..."

    *
    Wenig später ging ich die Treppe hinauf und gelangte in meine Etage - die 'okkultfreie Zone' in dieser Villa. Denn meine Räumlichkeiten waren die Einzigen im ganzen Haus, die nicht mit Teilen von Tante Lizzys Sammlung angefüllt waren. In der Umgebung von Geistermasken, Kristallkugeln und uralten Büchern konnte ich mir jedenfalls keinen erholsamen Schlaf vorstellen.
    Ich holte den Fotoabzug hervor, der das Bildnis von Jim zeigte. Mit Schaudern erinnerte ich mich daran, wie Jims Abbild mich angesehen hatte, wie es mich mit seinem Blick förmlich verfolgt hatte...
    Wirst du auch aus jener Dämonenwelt wieder heraustreten, Jim? fragte ich mich. Aber es gab da eine andere Frage, die unterschwellig mitschwang. Was, wenn Jim Field in diese Welt zurückkehrte - als ein bestialischer Mörder, so wie jene anderen Kreaturen, die aus den Bildern herausgestiegen waren?
    Der Gedanke versetzte mir einen Stich.
    Ich legte das Foto auf einem Tisch ab, trat ans Fenster und blickte hinaus zu dem tosenden Sturm, der da draußen immer wilder zu toben begann. Ein Ast knackte. Wie gewaltige Schattenarme schwankten die Baumwipfel hin und her. Und der Regen trommelte mit heftiger Wut gegen die Fensterscheiben.
    Vor meinem inneren Auge erschien ein Bild.
    Ich sah Allan Brennan, wie er mit starrem Gesichtsausdruck vor einer Staffelei stand. Der Raum war von zahllosen Kerzen erleuchtet. Ihr flackernder Schein tauchte alles in ein gedämpftes, weiches Licht. Schatten tanzten auf dem blassen Gesicht des Künstlers.
    Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn, während er mit geradezu fanatischer Entschlossenheit an seinem Werk arbeitete. Strich um Strich setzte er auf die Leinwand. Nicht einen Sekundenbruchteil zögerte er. Jede Handbewegung, jedes Aufsetzen des Pinsels, jede Farbwahl - für all das hatte er offenbar eine Art instinktives Gespür, das ihm eine geradezu traumwandlerische Sicherheit verlieh.
    Für ihn gab es immer nur einen Versuch. Und der mußte gelingen. Keine Wiederholung, kein Retouchieren, kein Fehler...
    Schweißperlen glänzten auf seiner Stirn.
    Die dünnen Lippen waren fest aufeinandergepreßt.
    Dunkle Ringe hatten sich unter seinen Augen gebildet.
    Dieser Mann war erschöpft, vielleicht sogar am Ende seiner Kräfte. Aber eine dunkle Macht trieb ihn unerbittlich vorwärts.
    Mir schauderte bei dem Gedanken daran.
    Dann weiteten sich die Augen des Künstlers von einem Augenblick zum anderen vor Entsetzen. Er wich einen Schritt zurück. Die Farbpalette entglitt ihm und fiel scheppernd auf den Boden.
    Eine schuppige, vierfingrige und mit mörderischen Krallen bewehrte Hand schnellte Brennan entgegen.

    Gerade noch rechtzeitig war Brennan vor dieser

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