Vegas Vampires 01 - Beim naechsten Biss wird alles anders
sie war Staatsanwältin. Sie wusste, wie man ermittelte.
»Ich habe versucht, Corbin zu rufen, aber er reagiert nicht.«
»Du meinst, du rufst ihn mental? Telepathisch, meine ich. Mental klingt irgendwie komisch.«
»Ja. Corbin kann jeden meiner Gedanken hören, es sei denn, ich konzentriere mich sehr fest darauf, ihn auszusperren.
Und wenn ich ihn früher gerufen habe, ist er sofort zu mir gekommen, aber jetzt antwortet er nicht einmal.«
Alexis gefiel das ganz und gar nicht. »Vielleicht gibt es einen bestimmten Grund dafür, dass er nicht antwortet.« Vielleicht war er verletzt oder in Gefahr oder so etwas. »Ethan kann meine Gedanken kein bisschen lesen … Er sagt, ich sei zu dickköpfig.«
Brittany lachte nicht, was Alexis eigentlich von ihr erhofft hatte. Alexis drückte die Hand ihrer Schwester. »Mach dir keine Sorgen. Wir werden Corbin finden. Aber zuerst muss ich wohl heiraten, bevor Ethan noch seine Leibwächter nach mir ausschickt.«
Brittany gelang ein Lächeln. »Deine Bodyguards sind wirklich unheimlich. Aber ich nehme an, sie sind wohl notwendig, wenn man die Verlobte des Präsidenten ist.«
»Ganz genau. Ethan kommt immer noch nicht darüber hinweg, dass ich sie in der Nacht, als ich erstochen wurde, weggeschickt habe.« Sie erschauderte, denn sie erinnerte sich an ihre Angst und ihren Schmerz. »Aber ich sage ihm immer wieder, dass ich nicht niedergestochen worden wäre, wenn ich nicht so versessen darauf gewesen wäre, ihn zu verführen. Und dann wäre ich auch keine Vampirin. Wenn man es genau nimmt, bringt ihm das Ganze nur Vorteile. Sie biss sich auf die Unterlippe und schmeckte den ekligen Geschmack von Lippenstift auf der Zunge. »Ist es okay für dich, dass ich ein Vampir bin, Brit? Ich weiß, du wolltest Ethan vor der ewigen Verdammnis schützen und so …«
Brittany umarmte sie. »Da wusste ich auch noch nicht, dass hier niemand verdammt ist oder ohne Seele. Und ich habe dich viel lieber als Vampir als überhaupt
nicht. Ich kann mir nicht vorstellen zu leben, ohne dass meine große Schwester sich um mich kümmert.«
»Da soll jetzt nur jemand kommen und versuchen, dir wehzutun.« Alexis erwiderte ihre Umarmung. »Ich hätte ihnen auch zuvor schon in den Hintern getreten, aber jetzt würde ich ihnen in den Hintern treten und dafür sorgen, dass sie sich aus Angst in die Hosen machen. Es könnte großartig werden, aber du solltest deine zukünftigen Freunde vielleicht versprechen lassen, dass sie immer nett zu dir sind.«
Brittany verdrehte die Augen und machte sich lächelnd von ihr frei. »Du hast ein ganz schön großes Mundwerk.« Sie ging zur Tür. »So, und jetzt kommt die Braut.«
Alexis würde es versuchen und diese ganze Hochzeitsund Brautgeschichte runterspielen, aber sie musste zugeben, dass sie ziemlich nervös war. Für eine Frau, die ihr halbes Leben davon überzeugt gewesen war, niemals zu heiraten, war sie wirklich verdammt glücklich, dass sie es jetzt doch tat.
Ethan war … einfach alles. Er war erstaunlich. Fürsorglich. Zärtlich. Intelligent. Gerecht. Sexy. Sexy. Und sexy.
Der Vampirsex war ein Killer. Jeder Orgasmus war wie das Zwanzigfache eines normalen. Und wenn er sie leckte und biss … Also, sie konnte noch nicht einmal daran denken, ohne dass sie heiß wurde, was wahrscheinlich keine so gute Idee war, wenn sie gleich dem Pfarrer gegenüberstanden.
Da sie noch nicht so gut darin war, zwischen Hunger und Verlangen zu unterscheiden, würde sie womöglich noch den Pfarrer beißen, und das wäre gar nicht cool.
Sie hatte zwei Beutel Blutkonserven heruntergestürzt,
bevor sie sich angezogen hatte, aber es war wahrscheinlich trotzdem besser, einfach nur reine Gedanken zu haben.
»Okay. Lass es uns hinter uns bringen.«
Ethan durchlebte die Hölle auf Erden. Wenn Alexis nun ihre Meinung ändern und ihn nicht heiraten würde? Wenn er beim Sprechen der Eidesformel durcheinanderkäme und sich total zum Narren machte?
Seamus schlug ihm auf die Schulter. »Entspann dich. Sie wird dich nicht vor dem Altar stehen lassen.«
Es war bezeichnend für seine Nervosität, dass er nicht einmal versucht hatte, seine Gedanken vor Seamus geheim zu halten. Prima. Vielleicht sollte er seine Ängste auf alle Menschen hier projizieren, wenn er schon mal dabei war. Das wäre dann wirklich was.
Seamus war sein Trauzeuge, und gemeinsam warteten sie am Ende des Dachgartens neben dem Geistlichen, den er engagiert hatte. Einer, der nicht widersprach, als er herausfand, dass
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