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Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers

Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers

Titel: Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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Konsumrausch zu fördern.
    Doch es war wirklich ein Schnäppchenpreis.
    Das Zimmer stand leer und sah schön aus mit seinem schimmernden Parkettboden, der nie zuvor so gut zur Geltung gekommen war.
    Vera wusste noch nicht, was sie mit dem Zimmer anfangen wollte.
    Sie lebte im Überfluss. Kein Zweifel.
    Sie hätte einen Konzertflügel gekauft, würde Jef noch leben. Doch ihr reichte das alte Klavier ihres Vaters, auf dem er all die Lieder komponiert hatte, die sie so in der Sahne sitzen ließen.
    Sie überwies »terre des hommes« einen großen Geldbetrag, um Nick und ihr Gewissen zu besänftigen, und kaufte sich zwei Sofas von Benz aus weißem Leder.
    Die Knutschkugel, die kurz vor ihrem vierten Geburtstag stand, erklärte, nicht länger Knutschkugel heißen zu wollen, sondern nur noch Nicholas. Er schlug vor, »Teddy Somm« immer Geld zu schicken und keine neuen Möbel zu kaufen. Onkel Nick lud Nicholas zum Eis ein und schenkte ihm ein Schwert, mit dem schon Robin Hood gekämpft hatte.
    »Kämpfte Robin Hood nicht mit Pfeil und Bogen?«, fragte Vera.
    Doch Nick hob nur die Schultern. Ein Mann, der wusste, dass die Wahl der Waffen nicht immer wichtig war. Manchmal galt die Botschaft mehr.
    »Nicholas hat sich ein Schwert gewünscht«, sagte er.
    Engelenburg holte die Fetischfigur aus Gabun und Streitaxt und Keulen aus der Kiste, die auf dem Dachboden stand. Sie kamen auf dem kleinen Glastisch neben dem Sofa zum Stehen und Liegen, ganz lässig, als hätten ein paar Eingeborene sie gerade dort abgelegt.
    Schönster Frieden. Das Schlimmste, was in der Luft lag, war Annis Drohung, alles ungemütlich zu finden.
    Bimbis Mann vermisste den Halsschmuck seiner erdrosselten Frau. Einen goldenen Reif, an dem ein Amulett hing. Ein Skarabäus aus Alabaster, den er ihr von seiner vorletzten Reise aus Ägypten mitgebracht hatte. Symbol für Fruchtbarkeit und Wiedergeburt. Der Kinderwunsch von Bimbi und Kurt war unerfüllt geblieben.
    Kurt Bielfeldt war genauso dünn wie sein Bruder. Er stand vor Pits Schreibtisch und tat, als sei er erkältet. Schnäuzte in sein Taschentuch und hielt die Tränen zurück. Er hatte eine Zeichnung vom Halsschmuck angefertigt. Der Reif, der sich durch einen schlichten Haken öffnen ließ, sah aus wie das ideale Instrument für eine Strangulation.
    Der Rechtsmediziner hatte von circa null Komma acht Millimeter gesprochen, die der Draht dick war. Pit zeigte Kurt Bielfeldt dieses Maß auf der Schieblehre, die er sich vom ballistischen Labor ausgeliehen hatte. Bielfeldt nickte.
    Der Bruder bestätigte, dass Bimbi diesen Schmuck an ihrem letzten Tag getragen hatte. Jedenfalls konnte er das für den späten Nachmittag sagen, als er mit seiner Schwägerin gestritten hatte.
    Bimbi Bielfeldt war zur nächtlichen Stunde getötet worden. In der kurzen Zeitspanne, in der die Busse der Verkehrsbetriebe nicht fuhren. Vielleicht hatte sie gerade den Fahrplan studiert und dem Täter so den Rücken zugewandt. Der Rechtsmediziner war der Ansicht, dass beide Frauen den Kopf leicht gesenkt hatten, als sich der Draht zuzog.
    Keiner wusste, warum Bimbi in der Nacht an der Haltestelle Alte Wöhr gewesen war. Die Bielfeldts hatten keine Bekannten in Barmbek, und eine Amüsiermeile war die Gegend nicht gerade.
    Unter den Papieren der Polin hatte Pit ein Sparbuch der Hamburger Sparkasse gefunden. Viertausendeinhundert Euro waren darauf und die Zerquetschten, die es als Zinsen gab. Das Bündel Briefe, mit einem blauen Band umbunden, hatte er zum Übersetzen gegeben. Pit hatte nur den Namen des Mannes erkannt und das wiederkehrende Wort »Opel«.
    Der Herr Hauptkommissar sollte Sprachkurse belegen. Osteuropäische Sprachen. Der Kundenkreis wurde größer.
    Vera hatte ihn angerufen und gefragt, ob er eine Chaiselongue brauchen könnte. Pit war so perplex gewesen, dass er gestottert hatte.
    Diese Annäherung nach all den Monaten und dann eine Chaiselongue. Die Trennung von Hauke und Vera hatte ihn ziemlich getroffen.
    »Dora weiß eine elegante Liegestatt sicher zu schätzen«, hatte Vera gesagt. »Guckt sie euch mal an.«
    »Löst du deinen Haushalt auf?«, hatte Pit gefragt und war doch sehr beunruhigt gewesen. Nick erzählte auch nicht mehr alles.
    »Ich tausche nur ein paar Möbel aus«, sagte Vera. »Das wäre doch eine gute Gelegenheit, mir deine Griechin einmal vorzustellen.«
    Warum hatte Pit das nicht längst getan? Weil sie sich so selten gesehen hatten, nach dem Tod des Jungen, der Gerry Köpke geheißen hatte?
    Oder

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