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Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers

Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers

Titel: Vera Lichte 05 - Tod eines Heimkehrers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carmen Korn
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Tourist dort ist?«, fragte Nick. Nein. Da hatte er den Text zum Foto anders gedeutet. Capetown’s new society.
    Engelenburg schwieg. Ihm kam keine Erinnerung an ein Maserati Cabrio. Jan van Engelenburg hatte Perak nie gesehen.
    Nick spazierte um die Häuser des Viertels. Ein windstiller Tag. Da taten ihm die Knochen nicht weh. Das wollte er auskosten.
    Die kleine Pentax aus dem Handschuhfach trug er in der Hosentasche. Die Spätdienste, die er in der Fotoredaktion übernahm, bescherten ihm Überstunden, die er abbummeln durfte. Ein Wort, das er vorher nur vom beamteten Herrn Hauptkommissar Gernhardt gekannt hatte.
    Nachher würde er den Kleinen abholen. Vielleicht mit ihm auf den Spielplatz gehen. Auf den mit großer Burg und Hängebrücke. Nicholas könnte sein Schwert mitnehmen, Nick mit den Müttern über eine gewaltfreie Welt durch eine Erziehung ohne Waffen diskutieren.
    Er liebte den Jungen von dessen ersten Atemzug an. Jefs Sohn, der nach Jefs Tod geboren worden war. Nick hatte gestern Abend Veras Gesicht gesehen, als Peraks Name fiel. Hatten sie wirklich geglaubt, Perak ließe man in der Psychiatrie verschimmeln?
    Des Menschen Verdrängung ist sein Himmelreich.
    Nick nahm die Kamera aus der Tasche und hielt sie hoch zum Himmel. Fotografierte die Wolken, die sich aneinanderdrängten. ließ die Kamera unten auf der Erde ankommen und hielt sie über eine Pfütze. Nick. Fast ein Poet.
    Früher hatte er tote Frauen fotografiert. Ihre Hälse, auf denen der Täter eine Folge von kleinsten Buchstaben geritzt hatte. Vera war es gewesen, die darin die Zeile eines Gedichtes erkannte.
    Viel zu spät hatten sie gewusst, wer sich hinter dem Wahnsinn verbarg.
    Auch dieser Wahnsinnige ein Schöngeist. Wie Perak.
    Der Haltestellenmörder war dagegen ein schlichter Handwerker.
    Nick kam an der Krugkoppelbrücke an. An deren Pfeiler hatte damals die erste Tote des Dichtermörders gelegen. Er blieb stehen und legte die Hände auf die breite steinerne Brüstung der Brücke.
    Kein einziger Segler auf der Alster. Es war wirklich völlig windstill.
    Was wäre, wenn Perak zurückkäme?
    »Nichts«, sagte Nick und war überrascht, dass er es laut gesagt hatte.
    Perak würde sich hüten, in Veras Nähe zu kommen.
    Was sollte er da? Sie um Verzeihung bitten?
    Ungewöhnlich klar zeichneten sich die Türme der Stadt an der oberen Seite des Sees ab. Silbernes Licht. Sah aus, als sei diese Szenerie für einen Film ausgeleuchtet worden. Was gefiel ihm nicht?
    Nick wandte sich ab und ging auf Veras Wohnung zu. Er hinkte stärker. Das Wetter änderte sich.
    Nicholas stand schon gestiefelt und gespornt in der Tür. Das Schwert trug er unter den Arm geklemmt.
    »Passt gut auf euch auf«, sagte Vera.
    Sie sah ihnen vom Balkon aus nach.
    »Die Gorska wird in keiner der katholischen Gemeinden als Mitglied geführt«, sagte Kummer. »In Hamburg ist sie als Katholikin unbekannt.«
    »Hat sie schwarz geputzt?«, fragte Pit.
    »Hübsche Assoziation«, sagte Kummer, »hast du gerade eine geistliche Schar im schwarzen Ornat vor Augen?«
    »Interessiert mich nur, ob sie Kirchensteuer zahlte«, sagte Pit.
    »Sollten wir nicht aufhören, uns an das Kreuz zu klammern?«
    Gernhardt seufzte. Er legte die Hände um die große Tasse aus dickem Porzellan. Das fasste sich wie heile Welt an, ein Trost, den der Kaffee nicht gab. Der kam immer noch als dünne Plörre daher, wie zu Zeiten dieses grässlichen Automaten. Das dicke weiße Porzellan war ein Geschenk von Hauke gewesen, den Pit oft um die Kaffeekultur in der holsteinischen Polizeistation beneidet hatte. Er sollte bald mal nach Hauke sehen.
    Kummer ging zum Fenster, um die Klappe zu schließen. Die Fahnen vor dem Präsidium knatterten im Wind, der von einer Stunde zur anderen aufgekommen war. »Von null auf sechs«, sagte Kummer.
    »Weiß man das als Segelflieger?«, fragte Pit.
    »Klar«, sagte Jan Kummer.
    »Putzte sie nun schwarz?«
    Pit stellte die Tasse ab und schaltete die Schreibtischlampe an. Es war nicht nur windig geworden. Der Himmel hatte sich dunkel zugezogen.
    »Kann ich mir nicht anders vorstellen. Von dem Geld, das sie bei dem Gebäudereiniger verdiente, konnte sie kaum leben, geschweige viertausend Euro sparen.«
    »Dass sie keine anderen Kontakte gehabt haben soll«, sagte Pit. »Sie hat zwanzig Jahre in dieser Stadt gelebt.«
    »Gibt es was Neues von Krystof?«, fragte Kummer.
    Gernhardt schüttelte den Kopf. »Wir gucken uns nochmal Martas Wohnung an«, sagte er.
    »Wäre mir lieb, wenn

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