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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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oder Jungen«, miaute Fels schließlich. »Wir werden euch in Frieden lassen, solange ihr auf eurer Seite der Grenze bleibt.«
    Streif neigte wieder den Kopf und führte seine Gefährten mit einem Schwanzschnippen durch den Spalt zurück in ihr Lager.
    Löwenpfote schaute ihnen nach. Hatten Tigerstern und Habichtfrost wirklich neben ihm gekämpft? Oder schlichen ihre Schatten immer noch durch den Wald am See und warteten auf seine Rückkehr? Jedenfalls waren jetzt keine Stimmen mehr zu hören, gab es kein Lob für seine Kampfeskunst. Nur Distelpfote, die ihn nach Wunden absuchte.
    »Leg dich hin und ruh dich aus«, flehte sie. »Soll ich Häherpfote holen? Irgendwie krieg ich ihn schon hierher.«
    »Mir geht’s gut«, beharrte Löwenpfote. »Ich brauche keine Hilfe.«
    Brombeerkralle scharte seine Krieger um sich, Clan und Stamm gleichermaßen, für den Rückweg zu Höhle. Löwenpfote gesellte sich zu ihnen, er trottete neben Windpfote und Kiesel und versuchte, Distelpfote zu ignorieren, die an seiner anderen Seite ging und so besorgt tat, als würde er jeden Moment zusammenbrechen.
    Kiesels Augen glänzten. »Habt ihr gesehen, wie sie gerannt sind?«, miaute sie.
    »Ich wusste immer, dass die Clans die Schwierigkeiten des Stammes lösen würden«, sagte Windpfote hochmütig. »Ihr werdet uns auf ewig dankbar sein.«
    Löwenpfote fing Distelpfotes besorgten Blick auf und merkte, dass sie sich da nicht so sicher war. Aber der Kampf war gewonnen. Er hatte den Kampf gewonnen. Und er würde diesen Kampf jederzeit wieder kämpfen.

29. KAPITEL
    Häherpfote lag in der Schlafkuhle, wo immer noch der Geruch seiner Wurfgefährten hing. Er schlief nicht, sondern wartete mit gespitzten Ohren auf die ersten Geräusche der heimkehrenden Krieger. Sein Magen verkrampfte sich vor Sorge. Was, wenn Distelpfote oder Löwenpfote im Kampf starben? Was würde aus der Prophezeiung werden, wenn aus drei plötzlich zwei wurden – oder gar nur einer? Wie könnte er ein Leben ohne seine Geschwister ertragen?
    Das ewige Rauschen des Wasserfalls klang anders als sonst, hohl und hallend, weil die Höhle fast leer war. Die beiden Katzenmütter waren mit ihren Würfen in der Kinderstube. Die Ältesten, Wolke mit Sturm im Bauch und Regen der auf Steine prasselt, hatten sich in ihre Schlafplätze auf der anderen Seite der Höhle zurückgezogen. Flügelschatten über Wasser, die Beutejägerin, die beim Kampf um den Adler böse verletzt worden war, schlief in der Nähe. Alle anderen Katzen waren weg, um zu kämpfen, denn es war unnötig, Wächter zum Schutz in der Höhle zurückzulassen, wenn alle Eindringlinge in den Kampf verwickelt sein würden.
    Schließlich hielt Häherpfote es nicht mehr aus, nur herumzuliegen. Er stand auf und tappte durch die Höhle. Unterwegs leckte er ein paar eiskalte Tropfen auf, die von den Felsen in den Teich mit dem frischen Wasser sickerten. Dann schlich er durch den Durchgang zu der Höhle der spitzen Steine.
    Dort war alles still. Häherpfote spürte die schwache Bewegung des Windes an seinem Gesicht und sog den frischen, starken Geruch des Stammesführers in sich ein.
    »Steinsager?«, miaute er.
    »Ich bin hier, Häherpfote.« Die Stimme der alten Katze kam vom anderen Ende der Höhle; sie klang traurig und niedergeschlagen. »Was willst du?«
    »Hast du etwas vom Stamm der ewigen Jagd gehört?«, fragte Häherpfote.
    »Nein. Ich habe in die Pfütze geschaut und nichts gesehen, nur Mondlicht auf Wasser.«
    Ein stechender Schmerz bohrte sich scharf wie ein Dorn in Häherpfotes Bauch. Er wusste, dass Steinsager seine Katzen über den Stamm der ewigen Jagd belogen hatte. Dann hatte er sie dazu bringen wollen, sich für die Flucht zu entscheiden, um Brombeerkralle und den Clan-Katzen zu beweisen, wie wenig Einfluss sie hatten. Aber sein Plan war fehlgeschlagen. Der Stamm hatte den Kampf gewählt und ihn hier zurückgelassen mit dem Wissen, dass sie, wenn sie überlebten, ohne die Hilfe ihrer Vorfahren sein würden. Steinsagers Schmerz strömte wie ein Fluss durch die Höhle, und Häherpfote konnte nicht anders, als ihn zu bemitleiden.
    »Es tut mir leid«, miaute er.
    »Vielleicht haben sie den Glauben an uns verloren«, erwiderte Steinsager mit ausdrucksloser Stimme.
    »Das ist es bestimmt nicht, da bin ich mir sicher.« Häherpfote dachte an den Teich zwischen den steilen Felsen, wo er dem Stamm der ewigen Jagd gegenübergestanden hatte. Immer wieder hatte er über diesen Traum nachgedacht und meinte nun zu

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