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Verbannt

Verbannt

Titel: Verbannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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dass sein Bruder und Aschenpelz nicht so gut miteinander auskamen, wie es bei Mentor und Schüler eigentlich der Fall sein sollte. Zwischen ihnen schien etwas zu sein, das er nicht begriff, und Aschenpelz selbst war für ihn undurchschaubar.
    Aber vermutlich war es sowieso unwichtig. Häherpfote verdrängte die Frage aus seinem Kopf, als sein Bruder sich mit einer Maus im Maul neben ihn auf den Boden plumpsen ließ.
    »Ich bin fix und fertig«, verkündete Löwenpfote. »Ich dachte schon, ich müsste dieses Eichhörnchen bis rüber zum SchattenClan jagen.«
    »Warum machst du dir überhaupt die Mühe?«, fragte Häherpfote. »Du hast heute doch keine Prüfung.«
    »Ich weiß«, murmelte Löwenpfote, den Mund voller Beute. »Aber darum geht es nicht. Ein guter Krieger tut immer sein Bestes, um den Clan satt zu kriegen.«
    Und Löwenpfote wollte der allerbeste Krieger sein. Das wusste Häherpfote und auch, wie konzentriert und entschlossen sein Bruder war, seit sie die Jungen aus den unterirdischen Gängen befreit hatten. Er kannte den Grund dafür, auch ohne Löwenpfotes Gedanken zu lesen: Sein Bruder wollte sich mit aller Macht auf sein Training konzentrieren, um wiedergutzumachen, dass er sich heimlich mit der WindClan-Schülerin Heidepfote getroffen hatte.
    Häherpfotes Schnurrhaare zuckten mitfühlend. Als Heiler-Katze durfte er sich Freunde außerhalb des Clans suchen, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, jemals das Verlangen danach zu haben. Wie sollte man einer Katze aus einem anderen Clan vertrauen?
    Das Prasseln kleiner Steinchen zeigte ihm an, dass Feuerstern von der Hochnase herabgesprungen kam. Seine Stimme erklang dicht beim Kriegerbau.
    »Wir brauchen eine Grenzpatrouille. Wer von euch …«
    Löwenpfote sprang auf. »Ich gehe!«
    Kurz wunderte sich Häherpfote, warum Feuerstern eine Patrouille zusammenstellte, bis ihm einfiel, dass Brombeerkralle, der Zweite Anführer des Clans, im Wald unterwegs war, um Beerenpfote zu prüfen.
    »Danke, Löwenpfote«, miaute Feuerstern, »aber du hast heute schon genug getan.«
    Löwenpfote setzte sich wieder, und Häherpfote spürte, dass er enttäuscht war.
    »Ich gehe«, sagte Graustreif und trat aus dem Kriegerbau.
    »Ich komme mit.« Eichhornschweif war direkt hinter ihm.
    »Honigpfote und ich auch.« Häherpfote hörte Sandsturm vom Schülerbau herbeitappen, begleitet von ihrer Schülerin.
    »Gut«, miaute Feuerstern. »Ich glaube, ihr solltet mal einen Blick auf die WindClan-Grenze werfen. Seit die Jungen gefunden wurden, war alles ruhig, aber man weiß ja nie.«
    »Wir werden überprüfen, ob die Duftmarken frisch sind«, versprach Graustreif. »Und wir schauen nach …«
    Er verstummte, als aufgeregtes Miauen aus dem Dornentunnel drang. Häherpfote setzte sich auf und sog die Luft ein, um die Gerüche der Neuankömmlinge zu unterscheiden. Beerenpfote stürmte als Erstes auf die Lichtung, dahinter drängelten sich Haselpfote und Mauspfote, gefolgt von ihren Mentoren Brombeerkralle, Borkenpelz und Spinnenbein.
    »Wir haben es geschafft!« Beerenpfotes triumphierender Ruf hallte durch den Felsenkessel. »Wir haben unsere Prüfungen bestanden und jetzt werden wir Krieger!«
    »Beerenpfote!« Brombeerkralle klang streng. »Das entscheidet allein Feuerstern.«
    »Entschuldigung.« Häherpfote spürte Beerenpfotes plötzliche Niedergeschlagenheit und sah ihn mit hängendem Kopf und Schwanz vor sich. »Aber wir werden doch Krieger, oder?«
    »Vielleicht sollten wir noch prüfen, wie gut ihr die Klappe halten könnt«, blaffte Borkenpelz.
    »Schon gut.« Feuerstern klang belustigt. »Die Mentoren sollen zu mir kommen und mit mir alles besprechen, dann bereiten wir die Zeremonie vor.«
    »Was ist mit der Grenzpatrouille?«, fragte Graustreif.
    »Das hat Zeit bis zur Dämmerung. Schließlich erwarten wir keinen Ärger.«
    Sämtliche Schüler versammelten sich in einem aufgeregten Haufen neben ihrem Bau. Löwenpfote stürmte sogleich über die Lichtung zu ihnen. Häherpfote stand auf, streckte sich und folgte etwas langsamer.
    »… und zwei Wühlmäuse«, miaute Beerenpfote gerade, als Häherpfote in Hörweite kam. »Und ich hätte noch eine Drossel erwischt, wenn der da sie nicht verscheucht hätte.«
    Häherpfotes Nackenfell sträubte sich, aber ehe er etwas sagen konnte, sprang Distelpfote ihm bei. »Was spielt das für eine Rolle? Du hast die Prüfung bestanden.«
    Häherpfotes Schwanzspitze zuckte. Ich kann mich selbst verteidigen, danke.
    »Ich habe eine

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