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Titel: Verblendung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stieg Larsson
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wissen, was das für ein Job ist, bevor ich entscheide, ob ich für Sie arbeiten will oder nicht. Das bedeutet, dass ich alles, was Sie mir erzählen, für mich behalten werde, ob ich den Job jetzt annehme oder nicht. Immer vorausgesetzt, Sie haben mir nicht verraten, dass Sie schwere kriminelle Machenschaften betreiben. Dann würde ich alles an Dragan weitergeben, der seinerseits die Polizei einschalten würde.«
    »Gut.« Er zögerte. »Armanskij weiß vielleicht ganz genau, wofür ich Sie engagieren will.«
    »Er hat gesagt, ich soll Ihnen bei einer historischen Recherche helfen.«
    »Ja, das ist schon korrekt. Aber eigentlich will ich, dass Sie für mich einen Serienmörder identifizieren.«
     
    Mikael brauchte über eine Stunde, bis er alle heiklen Details des Falls Harriet Vanger dargelegt hatte. Er ließ nichts aus. Frode hatte ihm die Erlaubnis erteilt, sie anzuheuern, und dazu musste er ihr auch volles Vertrauen entgegenbringen.
    Er berichtete ebenfalls von seinem Verhältnis mit Cecilia Vanger und wie er ihr Gesicht in Harriets Fenster entdeckt hatte. Er gab Lisbeth so viele Details zu ihrer Persönlichkeit, wie er nur konnte. Er musste sich eingestehen, dass Cecilia auf der Liste der Verdächtigen ganz nach oben geklettert war. Aber er konnte nicht im Entferntesten begreifen, wie Cecilia mit einem Mörder in Verbindung gebracht werden konnte, der schon aktiv war, als sie noch ein kleines Kind war.
    Als er fertig war, gab er Lisbeth eine Kopie der Liste aus dem Adressbuch.

    »Was soll ich tun?«
    »Ich habe RJ identifiziert, Rebecka Johansson, und habe sie mit einem Bibelzitat in Verbindung bringen können, das von Brandopfern handelt. Sie wurde ermordet, indem man ihren Kopf auf eine glimmende Feuerstelle legte; das hat Ähnlichkeit mit der Beschreibung in diesem Zitat. Wenn es so ist, wie ich glaube, dann werden wir noch vier weitere Opfer finden: Magda, Sara, Mari und RL.«
    »Sie glauben, dass sie tot sind? Ermordet?«
    »Von einem Mörder, der in den fünfziger, vielleicht auch in den sechziger Jahren aktiv war und irgendwie mit Harriet in Verbindung steht. Ich bin alte Nummern des Hedestads-Kuriren durchgegangen. Der Mord an Rebecka war das einzige bizarre Verbrechen mit Verbindung zu Hedestad, das ich finden konnte. Ich möchte, dass Sie im restlichen Schweden weitersuchen.«
    Lisbeth Salander überlegte so lange mit ausdruckslosem Schweigen, dass Mikael sich ungeduldig zu winden begann. Er fragte sich schon, ob er sich die falsche Person ausgesucht hatte, als sie schließlich den Blick hob.
    »Okay. Ich nehme den Job an. Aber Sie müssen einen Vertrag mit Armanskij machen.«
     
    Armanskij druckte den Vertrag aus, den Mikael mit nach Hedestad nehmen und dort von Frode unterzeichnen lassen sollte. Als er an Lisbeth Salanders Büro vorbeiging, sah er durch die Glasscheibe, wie sie und Mikael Blomkvist sich über ihr PowerBook beugten. Mikael legte ihr eine Hand auf die Schulter - er berührte sie - und zeigte auf etwas. Armanskij verlangsamte seine Schritte.
    Mikael sagte etwas, was Salander zu erstaunen schien. Dann lachte sie laut.
    Armanskij hatte sie noch nie lachen gehört, obwohl er mehrere Jahre versucht hatte, ihr Vertrauen zu gewinnen. Mikael Blomkvist kannte sie seit fünf Minuten, und jetzt lachten sie schon gemeinsam.
    Plötzlich hasste er Blomkvist mit einer Heftigkeit, die ihn selbst überraschte. Er räusperte sich, als er in der Tür stand, und legte die Plastikmappe mit dem Vertrag auf den Tisch.
     
    Mikael schaute am Nachmittag bei der Millennium -Redaktion vorbei. Es war das erste Mal, seit er vor Weihnachten seinen Schreibtisch geräumt hatte. Er hatte ein befremdliches Gefühl, als er die vertrauten Treppen hinauflief. Sie hatten die Zahlenkombination für die Tür nicht geändert, und so konnte er unbemerkt in die Redaktion schleichen, wo er kurz stehen blieb und sich umsah.
    Millennium hatte ein L-förmiges Büro. Der Eingangsbereich war ein großer Flur, der viel Platz beanspruchte, den man eigentlich zu nichts Vernünftigem brauchen konnte. Sie hatten dort eine Sitzgruppe aufgestellt, um Besucher zu empfangen. Dahinter befanden sich der Pausenraum mit der kleinen Küche, die Toiletten sowie zwei Abstellräume mit Bücherregalen und das Archiv. Auch der Schreibtisch für den ständigen Praktikanten stand hier. Rechts vom Eingang war eine Glaswand, die das Büro von Christer Malms Atelier trennte. Er hatte sein eigenes Unternehmen, das auf 80 Quadratmetern untergebracht war

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