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Verborgene Liebesglut

Verborgene Liebesglut

Titel: Verborgene Liebesglut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaylord de Woolf
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Hafen zu erreichen, dann war er mit Sicherheit auf dem Schiff in Richtung Spanien. Wilcox griff nach den Zügeln seines Pferdes und verließ das Hafengelände. Vielleicht plante Philippe aber auch, auf den Schutz der Nacht zu warten, um unbemerkt die Stadt zu betreten und sich ein Schiff zu suchen, das ihn auf den Kontinent bringen würde. Wenn dem so war, wo hielt er sich dann auf?
    Ohne darauf zu achten, wohin sein Pferd ihn trug, hatte Wilcox den Trubel der Stadt hinter sich gelassen und befand sich auf einem einsamen Pfad, der zu den Klippen führte. Eine angenehme Brise wehte vom Meer herein.
    Der Sturm, der seit vergangener Nacht in seinem Innersten tobte, hatte ihn erschöpft.
    Wilcox begriff nun, daß er das Schicksal herausgefordert hatte. Es hatte ihm gegeben, wonach andere Menschen ihr Leben lang suchten, aber er war zu schwach gewesen, sein Glück zu halten.
    Es war ungewiß, ob ihm eine zweite Chance gewährt würde, ob er Philippe ausfindig machen konnte. Wilcox war entschlossen, ihm zu folgen, sollte er das Land bereits verlassen haben. Doch was auch immer kommen mochte, eines war sicher: Er würde Philippe ewig lieben. Es könnte keinen anderen Mann für ihn geben.
    Diese Erkenntnis verlieh ihm Ruhe und Kraft.
    Langsam setzte er seinen Weg fort. Am Abend würde er erneut in die Stadt reiten und nach Philippe Ausschau halten. Sollte er ihn nicht entdecken, würde er in aller Stille Vorkehrungen treffen, selber das Land zu verlassen. Wenn Philippe aus Liebe den Gefahren trotzte, so würde er dies auch tun. Niemals hätte er sich vorstellen können, daß es verlockend sein könnte, Feindesland zu betreten. Er mußte lächeln bei der Vorstellung, wie Seine Königliche Hoheit auf seinen Entschluß reagieren würde. Vermutlich würde er ihn, zu seiner eigenen Sicherheit, sofort unter Hausarrest stellen. Wenn er jedoch davon erfuhr, würde es bereits zu spät sein.
    Während er seinen Gedanken nachhing, hatte er die nächste Wegbiegung genommen. Es ging nur noch ein kleines Stück aufwärts, dann fielen die Klippen abrupt ab. Offensichtlich war er nicht der einzige Reiter, der hier seinen Frieden suchte, denn einsam graste ein weiteres Pferd auf den saftigen Weiden, die sich links und rechts des Weges erstreckten. Von seinem Besitzer sah man jedoch nichts. Vermutlich war er ein Stück die Felsen hinabgeklettert, um die Brandung besser zu beobachten.
    Wilcox führte seinen Araber zu dem anderen Pferd, um ihn ausruhen zu lassen, und begab sich auf den Weg zur Hügelspitze. Er wollte das offene Meer sehen und die beruhigende Weite in sich aufnehmen.
    Er war erst wenige Meter gegangen, als er ihn sah. Er erkannte ihn sofort. Mit dem Rücken zu ihm gewandt, stand er regungslos da. Der Wind spielte sanft in seinen dunklen Locken. Er hatte Steine gesammelt, die er ins Meer warf. Immer wieder beugte er sich hinunter, um einen Kiesel aufzuheben.
    Dankbarkeit durchflutete Wilcox' Herz. Er stand auf der Spitze der Klippe und beobachtete, wie Philippe, trotz der Gefahren die seiner harrten, Steine ins Wasser warf. Wie ein kleiner Junge, der sich während eines Ausflugs am Meer die Zeit vertreibt. Er wirkte so jung, so verletzlich – und doch schlug das Herz eines Löwen in seiner Brust.
    Die Liebe, die Wilcox in diesem Augenblick für ihn verspürte, war übermächtig. Langsam begann er den Weg hinunterzugehen, das Rauschen des Meeres übertönte seine Schritte. Instinktiv drehte sich Philippe um. Ungläubige Überraschung breitete sich über seinem Gesicht aus.
    Wilcox hatte jedes Zeitgefühl verloren. Er konnte nicht sagen, wieviel Zeit verging, bis er bei dem Geliebten angelangt war. Beide standen sich gegenüber und wagten nicht zu sprechen. Die blaugrünen Augen, die sonst so unergründlich waren, verrieten nun die Gefühle, die ihn bewegten. Es gab nichts mehr zu verbergen. Die Liebe hatte gesiegt!
    Philippe stand regungslos da. Schließlich brach er das Schweigen. Doch die Worte kamen nur zaghaft über seine Lippen. „Wilcox, was tust du hier? Wie ...", verwirrt brach er ab und sah ihn an.
    „Philippe! Ich war ein Narr, daß ich dich weggeschickt habe. Ich brauche dich! Das weiß ich jetzt!" Wilcox versuchte, in Philippes Augen zu lesen, was er fühlte, doch dieser war zu überwältigt. Er konnte kaum fassen, daß Wilcox so zu ihm sprach.
    „Was meinst du damit?" Seine Stimme klang flehend. „Bitte spiele nicht mit mir. Ich könnte es nicht ertragen, noch einmal von dir fortgeschickt zu werden. Ich liebe

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